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Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 07 - Das Blut von Amber: der Titel
Autoren: Roger Zelazny
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bestimmten Punkt vor mir lag, war mir klar, daß ich früher, als mir lieb war, einen weiteren Zauber anwenden mußte. Ich sprach das Wort für meinen Unsichtbarkeitsbann, und die Welt um mich herum wurde um einige Nuancen dunkler. Ich hatte gehofft, weiter voranzukommen, bevor ich auf ihn zurückgreifen mußte, da er nur etwa zwanzig Minuten lang wirksam war und ich keine Ahnung hatte, wo ich meinen Preis finden mochte. Doch ich konnte es mir nicht leisten, ein Risiko einzugehen. Ich hastete weiter und betrat die Galerie, die sich als leer erwies.
    Hier erfuhr ich jedoch etwas mehr über die Topographie dieses Ortes. Von hier aus bot sich mir der Blick in den nächsten Hof, und dieser war riesig. Er enthielt das gewaltige Gebilde, das ich von der anderen Seite aus wahrgenommen hatte. Es war eine wuchtige, stabil gebaute Festung, die anscheinend nur einen einzigen Eingang hatte, und zwar einen gut bewachten. Von der anderen Seite der Galerie aus sah ich, daß es auch einen äußeren Hof gab, der zu hohen, gut bewehrten Mauern führte.
    Ich verließ die Galerie und suchte nach einer Treppe, fest davon überzeugt, daß das wuchtige graue Steingebilde der Ort sein mußte, den ich suchen sollte. Es war von einer Aura der Magie umgeben, die ich bis in die Zehenspitze spürte.
    Ich rannte im Laufschritt durch den Flur, nahm eine Biegung und entdeckte einen Wachtposten am Kopf einer Treppe. Wenn er etwas von meinem Vorbeilaufen gemerkt hatte, dann höchstens den von meinem Umhang erzeugten Luftzug. Ich hastete die Treppe hinunter. An ihrem Fuß gab es einen Durchgang zu einem weiteren Flur - einen dunklen der nach links wegführte; und direkt vor mir befand sich eine schwere eisenbeschlagene Tür in der Wand, die sich zum Innenhof öffnete.
    Ich schob die Tür auf, ging hindurch und trat schnell zur Seite, denn ein Wachtposten hatte sich umgewandt, spähte in meine Richtung und näherte sich. Ich wich ihm aus und bewegte mich auf die Zitadelle zu. Ein Brennpunkt der Mächte, hatte Luke gesagt. Ja. Ich spürte das immer deutlicher, je näher ich dem Ort kam. Ich hatte keine Zeit, mir einen Plan zurechtzulegen, wie ich damit umgehen, wie ich diese Mächte in die richtigen Bahnen lenken sollte. Jedenfalls hatte ich meinen eigenen Bestand mitgebracht.
    Als ich mich der Mauer näherte, bog ich nach links ab. Eine schnelle Umrundung konnte nicht schaden -zu Informationszwecken. Als ich halb herum war, stellte ich fest, daß meine Vermutung hinsichtlich nur eines einzigen sichtbaren Eingangs richtig war. Auch gab es unterhalb einer Höhe von etwa neun Metern kein Fenster in der Mauer. Das Ganze war von einem hohen Metallzaun mit spitzen Zacken umgeben, und an der Innenseite des Zauns zog sich ein Graben entlang. Was mich am meisten erstaunte, war jedoch kein Merkmal des Gebäudes selbst. Auf der gegenüberliegenden Seite, in der Nähe der Mauer, waren weitere zwei jener zerbrochenen und außerdem drei verhältnismäßig unversehrte Drachen zu sehen. Der abwegige Zusammenhang benebelte meine Wahrnehmung nun nicht mehr - besonders nicht angesichts der intakten Exemplare vor mir. Es waren Hanggleiter. Ich hätte liebend gern einen eingehenderen Blick darauf geworfen, doch die Zeit meiner Unsichtbarkeit lief gnadenlos ab, und ich konnte mir ein solches Abschweifen von meinem Ziel nicht leisten. Ich legte den Rest der Rundstrecke mit schnellen Schritten zurück und untersuchte die Pforte.
    Der Zugang zum Zaun war verschlossen und wurde von zwei Wachtposten flankiert. Einige Schritt dahinter gab es eine bewegliche Holzbrücke, durch Metallverstrebungen verstärkt, als direkte Verbindung über den Graben. An den Ecken waren große Ringbolzen angebracht, und in die Mauer oberhalb der Pforte war eine Winde eingelassen. Diese Winde war mit vier Ketten versehen, die jeweils in einem Haken endeten. Ich fragte mich, wie schwer die Brücke wohl sein mochte. Das Tor zur Zitadelle konnte etwa einen Meter tief in die Steinmauer zurückgezogen werden, und es war hoch, breit und metallbeschlagen und sah so aus, als könne es der Erschütterung durch einen Rammbock eine ganze Weile lang standhalten.
    Ich näherte mich der Pforte zum Zaun und betrachtete sie eingehend. Es war kein Schloß daran, nur ein einfacher, von Hand zu betätigender Riegel. Ich könnte es öffnen, hindurchhuschen, die kurze Zwischenstrecke rennend überbrücken und das große Tor erreichen, bevor die Wachen überhaupt begriffen, was geschah. Andererseits hatte man ihnen
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