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Amas Mdina

Titel: Amas Mdina
Autoren: Ingo Kochta
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Wenn Sie ihn, so anreden, müssen Sie, ein guter Bekannter sein. Er hat angerufen und darum gebeten, die Betreuung, kurzfristig zu übernehmen. Da sie sich persönlich kennen, ist das, so OK. Man weiß nicht immer, an wen man gerät.«
    »Ich bin in einer, etwas prekären Situation, denn ich muss, unerwartet Verreisen. Ans Ende der Welt, nach Malta.«
    »Oh wie schön, Malta, eine Perle des Mittelmeers.«
    »Sie kennen, Malta?«
    »Wirklich kennen, wäre zu viel gesagt. Ich war einige Zeit dort, bin aber noch immer, von dieser herrlichen Insel und den Menschen, begeistert.«
    »Wenn ein wenig mehr Zeit wäre, würde ich mich gern, mit Ihnen ausgiebiger, über ihre Eindrücke, unterhalten, doch mir sitzt die Zeit, höllisch im Nacken. Sorry.«
    »Das ist mir, schon klar. Ich würde sagen, Sie erklären und zeigen mir alles und wir machen dann, ein Kostenangebot.«
    »Das Kostenangebot, ist geschenkt. Ihre Preise sollen, moderat sein. Das klärt alles, die Kanzlei. Ihre Rechnung, geht bitte auch, an Dr. Massler.«
    Ivo führte Angela Kleinert, durch das Anwesen und erklärte ihr, die Ansprüche, seiner botanischen Lieblinge. Er war erstaunt, dass die »Securitylady«, wie er sie insgeheim nannte, die meisten Pflanzen kannte. Um so besser. Sie versprach, den Vertrag morgen fertig zu haben und gegen Abend, noch einmal zu kommen.
    Ivo hatte geschlafen, wie ein Stein. Nun war er, schon wieder, fast in Leipzig. Er sah die Stadt auf einmal, mit anderen Augen. Leipzig wirkte wärmer und übte einen leicht, magisches Flair, auf ihn aus. Ihn bedrängte plötzlich, der unwiderstehliche Wunsch, die Oper anzufassen. Er kannte, dieses Gefühl. Vor Jahren, als er nachts, einen Bahnstop in Magdeburg hatte, überkam ihn das Bedürfnis, den Dom zu berühren. Er war kein religiöser Mensch, es war mehr das Bedürfnis, Geschichte zu fühlen. Als er dann, an dem alten, erhabenen Bauwerk stand, seine Hand ausstreckte und behutsam die alten Steine berührte, hatte er das Gefühl, die Zeit, von Jahrhunderten, würde ihn durchströmen. Er konnte das Erlebnis schon damals nicht, in Worte fassen, empfand aber eine tiefe, innerer Ruhe und anhaltende Ausgeglichenheit. Seine Gefühlsempfindungen, waren seiner Meinung nach, nicht besonders stark ausgeprägt, doch dafür war er in der Lage, bestimmte Situationen, sehr intensiv zu erleben, so dass er lange, davon zehren konnte. Ähnlich einer, spirituellen Erfahrung. Nun war dieser innere Drang, unbedingt etwas zu berühren, wozu er normalerweise keine Beziehung hatte, so stark, dass er diesem Bedürfnis, einfach nur nachgab. Da war wieder, dieses Gefühl, ein schier unbeschreibliches Gefühl, wofür er keine Worte fand, dass er einfach nur in sich aufnehmen wollte. Auf ihn strömten Unmengen, wilder miteinander, verwobenen Töne und Klänge ein. Sie vereinten sich, zu einem gigantischen Klangerlebnis, dass auf schier, unendlichen Ebenen, übereinander und nebeneinander, auf ihn einströmte. Ihn durchflutete, eine mächtige Welle positiver Energie, die ihn aber auch, zu erschöpfen schien. Vorsicht schaute sich Ivo um, ob dies jemand beobachtet hatte. Um ihn herum, pulsierte das Leben. Menschen hetzten vorüber. Mütter versuchten, ihre Kinder, zum Weitergehen zu bewegen und ältere Damen führten, ihre kleinen Lieblinge, Gassi. Also, alles normal. In Ivo klang, die Intensität des soeben Erlebtem, allmählich ab. Zurück blieb ein Hochgefühl, dass noch einmal starke, positive Schwingungen, freisetzte.
    Sein Timing war, nahezu perfekt. Als er die Kanzlei betrat, verklang gerade, der zweite Halbstundenschlag, der antiken Standuhr, die mitten, in dem modernen Büro stand und einen Charme, von »Old England«, verbreitete. Im selben Moment, kam Angela Kleinert, die Securitylady, aus einem der Büros und steuerte, direkt auf ihn zu.
    »Hallo. Wie klein, die Welt, doch ist.«
    »Da hätten Sie mich, auch gestern, gleich mitnehmen können, wenn ich gewusst hätte, dass wir heute, den gleichen Weg, haben. Übrigens, einen schönen, Guten Morgen.«
    »Nun ja, wenn Sie als Penner, vor der Kanzlei kampieren wollten, hätten wir das, so machen können.«
    »Bleibt es, bei heute Abend?«
    Ein kurzes Erröten, mit dem Anflug eines Lächelns, huschte über ihr Gesicht. »Selbstverständlich.«
    »Dann, bis heute Abend.« Und schon war sie, verschwunden.
    Die beiden jungen Damen, am Empfang, sahen sich vielsagend an und wollten sich gerade, nach Ivos Anliegen erkundigen, da erschien, Max Massler.
    »Schön, dass
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