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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco
Autoren: Anne Mather
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geschneit hat es erst vor zwei Wochen. Wie lange werden Sie denn in England bleiben, Mr. Hardy?"
    „Sechs oder sieben Wochen. Warum?"
    Ruth spürte, wie sie bei der Frage errötete. „Ich wollte es einfach nur wissen.
    Vielleicht hätten Sie ja Lust, einmal zu mir und meinem Vater zum Essen zu kommen?"
    „Das ist sehr freundlich von Ihne n", antwortete Patrick, aber ob er damit nun Ja oder Nein meinte, vermochte Ruth nicht zu sagen.
    Als sie sich unter besonders tief hängenden Zweigen hindurchduckten, stolperte Ruth über eine Wurzel und verfing sich mit den Haaren in einem Dornenbusch. Sie versuchte, sich eigenhändig zu befreien, aber es war zwecklos. Da kniete Patrick auch schon neben ihr, zog die Handschuhe aus und befreite vorsichtig Strähne um Strähne ihres seidigen Haares aus den Fängen der Dornen. Hin und wieder strichen seine Finger dabei über ihre Wangen, und Ruth überlief ein lustvoller Schauer. Schließlich half Patrick ihr beim Aufstehen.
    „Vielen Dank", sagte Ruth, „ich weiß gar nicht, was ich ohne Sie gemacht hätte."
    „Ach nein?"
    Erstaunt sah Ruth ihn an. „Was meinen Sie denn damit?"
    Er wandte sich ab, um die Pferde erneut beim Zügel zu nehmen. „Einfach nur, dass Sie eine von den Frauen sind, denen es immer gelingt, irgendwelche Zwischenfälle zu provozieren, weil sie ihr gerade in den Kram passen."
    „Wie soll ich das jetzt verstehe n?"
    Patrick zog die Handschuhe aus der Jackentasche, blickte auf und erklärte: „Aus irgendeinem Grund ist Ihnen doch daran gelegen, meine Aufmerksamkeit zu erregen.
    Warum, wissen Sie sicher selbst am besten."
    „Wie können Sie es wagen ...?"
    Aber Patrick fuhr einfach fort: „Sie bitten mich, mit Ihnen aus zureiten, Sie laden mich sogar zu sich nach Hause ein - und das, obwohl wir uns gerade einmal zwei, drei Stunden kennen. Und schließlich, als ich nicht so richtig darauf einsteige, verfallen Sie auf den ältesten Trick der Welt und spielen das unbeholfene Frauchen. Ich dachte, die Girlys von heute seien da anders."
    „Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich absichtlich über diese blöde Wurzel gestolpert bin und mich dann auch noch mit den Haaren im Busch verheddert habe, damit Sie mich retten können?"
    „Etwa nicht?"
    „Natürlich nicht!" Ruth entriss ihm die Zügel ihres Pferdes, ergriff den Sattelknauf und saß auf. Dann, gab sie dem Tier die Sporen und preschte davon, den Oberkörper ganz dicht am Hals des Tieres, damit ihr die Zweige nicht ins Gesicht schlugen.

2. KAPITEL
    Als Ruth schließlich zum Gutshaus zurückkehrte, hatten die anderen längst zu Mittag gegessen, und Julie wartete aufgeregt in der Halle. „Wo bist du denn so lange gewesen?
    Wir haben uns schon Sorgen gemacht."
    „Tut mir Leid." Ruth rang sich ein Lächeln ab. „Ich habe mich wohl mit der Zeit vertan", fügte sie erklärend hinzu und hoffte, Julie wusste nicht, dass Patrick Hardy mit ihrem langen Fortbleiben zu tun hatte.
    „Na, der Lunch ist jetzt jedenfalls kalt. Soll ich Mrs. Morris bitten, dir ein Omelett oder etwas anderes Schnelles zu machen?"
    „Ach was, das muss nicht sein!" Ruth zog ihre Barbour-Jacke aus und hängte sie über das Treppengeländer, um sie später mit hinaufzunehmen. „Ich esse einfach rasch ein Sandwich in der Küche." Sie räusperte sich. „Wo sind denn die anderen?"
    „Mummy und Daddy sitzen mit Patrick in der Bibliothek und trinken Kaffee. Ich bin nur mal schnell raus, um zu sehen, ob du schon da bist. Patrick hat gesagt, falls du in einer Viertelstunde nicht zurück seist, wolle er noch einmal hinausreiten, um nach dir zu suchen."
    „Wie nett von ihm", sagte Ruth und dachte sich ihren Teil.
    „Ja, das finde ich auch", erklärte Julie, die natürlich nicht wissen konnte, dass Ruths Bemerkung ironisch gemeint war. „Dann lass uns doch in die Küche gehen. Ich leiste dir Gesellschaft. Michael ist kurz nach dem Mittagessen vorbeigekommen, um sich zu verabschieden. Er wollte dann doch gleich zurück nach London. Er muss noch irgendetwas für die Uni machen, oder so."
    „Ja, das hat er mir auch erzählt." Ruth nickte und begleitete ihre Freundin in die gemütliche Küche der Stephensons. „Eigentlich bin ich ganz froh, dass er schon gegangen ist. Manchmal ist er doch ziemlich anstrengend."
    Mrs. Morris war gerade beim Herdputzen, begrüßte Ruth aber erfreut und hatte auch nichts dagegen, ihr noch ein Sandwich zu belegen und einen kleinen Salat zu machen.
    Dann bot sie den beiden jungen Frauen von ihrem frisch
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