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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco
Autoren: Anne Mather
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gebrühten Kaffee an. Während die drei um den Küchent isch saßen und plauderten, nickte Mrs. Morris über ihrem Strickzeug ein. Alles in allem war es in der mollig warmen Küche so gemütlich, dass Ruth spürbar entspannte. Die Sache mit Patrick Hardy hatte ihr doch ganz schön zugesetzt. Aber natürlich erwähnte sie Julie gegenüber nichts davon.
    „Warum bleibst du nicht noch bis morgen?" fragte ihre Freundin jetzt.
    Eigentlich hatte Ruth ja spätestens nach dem Kaffee nach London zurückkehren wollen, aber inzwischen war es bereits kurz nach drei Uhr und dämmerte schon. Gerade im Winter, wenn an jeder Ecke Glatteis lauerte, fuhr sie im Dunkeln nicht gern über Land. „Warum nicht? Ich muss nur meinem Dad Bescheid sagen."
    „Fein."
    Die beiden machten noch einen Spaziergang und tranken Tee in der „Old Mill", einem Tagesrestaurant in der Nähe. Als Ruth sich danach zum Dinner umzog, wurde ihr erst wieder bewusst, welcher Situation sie sich aussetzte, wenn sie sich ins Esszimmer begab.
    Immerhin hatte sie Patrick Hardy erzählt, sie wolle heute noch nach London zurückfahren. Nach seiner Bemerkung vom Morgen glaubte er jetzt bestimmt, sie sei nur geblieben, um ihn wieder zu sehen. Einen Augenblick ging Ruth in dem Gästezimmer auf und ab und überlegte, ob sie sich zum Abendessen entschuldigen sollte. Aber dann verwarf sie den Gedanken. Sie war doch kein Feigling! Natürlich würde sie zum Dinner erscheinen und diesem Patrick Hardy zeigen, dass sie absolut kein wie auch immer geartetes Interesse an ihm hatte. Insgeheim hoffte sie allerdings, ihn damit aus der Reserve zu locken.
    Dummerweise hatte sie nichts Neues zum Anziehen dabei. Schließlich war sie nur von einer Übernachtung ausgegangen. Abgesehen von dem Partykleid blieben ihr noch Jeans und Pullover. Doch die waren völlig unpassend. Ob sie sich etwas von Julie leihen sollte?
    Andererseits hatte Patrick sie auf der Party nicht gesehen, wusste also nicht, dass sie das kleine Schwarze schon gestern Abend getragen hatte. Darin kamen ihr heller Teint und das seidige blonde Haar besonders gut zur Geltung, und der Aus schnitt betonte ihre wohlgeformten Brüste. Kurzum schlüpfte Ruth in das schwarze Designerkleid und beschloss, die Sache cool anzugehen.
    Aber auf dem Weg in den Salon, wo Julies Eltern üblicherweise vor dem Essen noch einen Sherry tranken, spürte sie die Aufregung. Als sie die Tür öffnete, war auch Patrick Hardy schon da, und es musste für ihn ganz so aussehen, als hätte sie ihren Auftritt geplant. Doch auch wenn es nicht so war, zog sie die Blicke auf sich und konzentrierte sich auf Julies Mutter, um nicht zu Patrick sehe n zu müssen.
    Mrs. Stephenson, die nicht wusste, dass sich die beiden bereits kannten, zog Ruth zu sich, um sie dem Cousin ihres Mannes vorzustellen. Patrick wirkte in dem dunklen Abendanzug noch attraktiver und schien im Gegensatz zu Ruth die Situation keineswegs unangenehm zu finden, so dass er locker erklärte: „Ruth und ich kennen uns schon, Marion. Wir haben heute Morgen zusammen gefrühstückt."
    „Ja, das stimmt", beeilte sich Ruth ihm beizupflichten und wich peinlich berührt Julies erstauntem Blick aus.
    Mrs. Stephenson nickte lächelnd. „Dann seid ihr also beide Frühaufsteher?"
    „Kann man wohl sagen." Patrick lächelte.
    Mr. Stephenson bot auch Ruth noch einen Sherry an, und danach gingen alle ins angrenzende Esszimmer. Ruth war froh, dass die Unterhaltung bei Tisch flüssig verlief und keine unange nehmen Pausen entständen. Genau wie sie lauschten die Stephensons gern Patricks Erzählungen über Südamerika. Und schließlich stellte Ruth fest, dass sie ihm geradezu an den Lippen hing, obwohl sie ihm ja eigentlich böse war.
    Als sie irgendwann einmal aufblickte, ertappte sie ihn dabei, dass er sie gedankenverloren betrachtete. Ihre Blicke trafen sich, und Ruth fühlte sich von seinen grauen Augen wie magisch ange zogen. Als sich Julies Vater an Patrick wandte, war der Bann gebrochen. Doch der Augenblick hatte genügt, um in Ruth wieder dieses unerklärliche Kribbeln hervorzurufen.
    Nach dem Dinner begab man sich noch einmal in den Salon, um auf Patricks Wunsch hin das Essen mit einem Tee zu beschließen. Mrs. Stephenson ging in die Küche, um Mrs. Morris Bescheid zu sagen. Ruth nahm neben Julie auf der Chaiselongue Platz, während sich die Männer ans Fenster stellten, die Aussicht auf den nächtlich beleuchteten Garten genossen und über Ackerbau und Viehzucht redeten.
    „Du hast mir ja gar
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