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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco
Autoren: Anne Mather
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Mäntel anzogen. „Dort gibt es auch Espresso. Das Pub heißt ,The Beeswing', vielleicht kennt ihr es?"
    „Ich nicht!" Patrick schloss den Reißverschluss seiner dunkelblauen Daunenjacke, die seine breiten Schultern noch besser zur Geltung brachte.
    „Dann fahren Sie und Ruth mir am besten nach! Leider kann ich euch nicht mitnehmen. Ich habe nur einen Zweisitzer."
    „Kein Problem!"
    Ruth wartete im Windfang, bis Patrick seinen Wagen - einen Mini - aus der Garage geholt hatte. Von innen stieß er die Beifahrertür auf, und Ruth stieg ein.
    „Ich hoffe, Sie finden es nicht zu beengend hier drin", erklärte er etwas spöttisch, während Ruth darüber nachdachte, wie es Patrick mit seinen fast zwei Metern wohl gelungen war, sich hinters Lenkrad zu zwängen. „Aber ich brauche nun einmal ein Transportmittel, für das ich in London leicht einen Parkplatz finde. Schließlich fahre ich keine langen Strecken, da schien mir der Mini als Leihwagen ideal."
    „Ich habe auch nur einen Kleinwagen", antwortete Ruth, der völlig egal war, welchen Wagentyp Patrick fuhr.
    Kurze Zeit später hielten sie vor einem heimelig wirkenden Backsteingebäude, auf dem in großen Leuchtbuchstaben der Name „The Beeswing" prangte, und daneben leuchtete eine riesige Neonlichtbiene, die mit den Flügeln schlug. Während die Männer die Wagen abschlössen, gingen die Frauen schon einmal vo raus, und Julie fragte besorgt:
    „Das macht dir doch nichts aus, Ruth?"
    „Aber nein!" Ruth wollte ihrer Freundin die Stimmung nicht verderben.
    „Peter hat nur so selten Zeit für mich!"
    „Das verstehe ich doch. Sollen wir unsere Mäntel an der Garderobe abgeben?"
    Julie nickte.
    Das „Beeswing" war größer als erwartet, verfügte über mehrere Theken und sogar eine kleine Tanzfläche. Allerdings war es dort brechend voll, und Patrick schlug vor, dass sie sich erst einmal an eine der Bars setzten. Glücklicherweise war Peter ganz umgänglich, nachdem er seine anfängliche Schüchternheit überwunden hatte, und auch Patrick verfügte über einen angenehmen Humor, so dass Ruth ein wenig entspannte. Die anderen schienen ihre Einsilbigkeit nicht zu bemerken, und nach einem Espresso und einem Glas Prosecco war auch ihre Müdigkeit verflogen.
    Dann schlug Patrick vor, sie sollten es noch einmal mit der Tanzfläche versuchen, und so bahnten sich die vier einen Weg zwischen den anderen Gästen hindurch. Inzwischen drängten sich beim Discjockey nicht mehr so viele Menschen, und Julie nahm Peter sofort an der Hand, um mit ihm zu tanzen. Allein mit Patrick zu sein war Ruth dann doch unangenehm, und sie ent schuldigte sich, um in den Waschraum zu flüchten.
    Aber da hielt Patrick sie am Handgelenk fest. „Warum gehen Sie jetzt?"
    Ruth errötete. „Was glauben Sie wohl, warum?"
    „Können Sie nicht noch warten?"
    „Wie bitte?" Ruth traute ihren Ohren nicht. „Ich werde ja wohl wissen, wann ich wohin muss."
    „Ich glaube nicht, dass Sie ein dringendes Bedürfnis dorthin treibt", erklärte Patrick und sah ihr ins errötete Gesicht. „Ich denke, Sie wollen nur nicht mit mir allein sein."
    „Lassen Sie jetzt vielleicht mal mein Handgelenk los?"
    „Nein, zumindest noch nicht. Ich möchte mit Ihnen tanzen."
    Ruth war so perplex - die Männer ihres Alters hätten nie gewagt, sich derart machohaft zu verhalten -, dass sie sich widerspruchslos zur Tanzfläche führen ließ. Sofort zog Patrick sie an sic h und tanzte Discofox - wie altmodisch! -, obwohl sich die meisten anderen getrennt zu den Rhythmen bewegten. Als sich Ruth ein wenig gegen das gemeinsame Tanzen sträubte, ließ Patrick sie nicht los, und nach einer Weile fand sie es sogar richtig angenehm, sich von ihm führen zu lassen. Abgesehen davon war es ein gutes Gefühl, ihm so nah zu sein, seine kräftigen Arme zu spüren und sein Herz an ihrer Brust schlagen zu fühlen. Einen Arm hatte er ihr auf den Poansatz gelegt, und sie bewegten sich zum Takt der Musik, als hätten sie nie etwas anderes getan.
    „Das ist doch gar nicht so schlecht, oder?" fragte Patrick nach einer Weile, die Lippen ganz dicht an ihrem Haar.
    Ruth schüttelte den Kopf und gestand in leicht heiserem Tonfall: „Nein."
    „Ich muss mich bei Ihnen entschuldigen."
    „Wofür denn?" Ruth blickte auf, um Patrick anzusehen. Aber dadurch kam ihr Mund seinem gefährlich nah, und sie senkte rasch wieder den Kopf. „Was tut Ihnen Leid?"
    „Was ich heute Morgen zu Ihnen gesagt habe. Ich fürchte, da war ich ziemlich
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