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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco
Autoren: Anne Mather
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Auslandskorrespondentin und viel unterwegs."
    „Ich verstehe." Ruth schluckte. „Befindet... Befindet es sich in London?"
    „Na klar! Queen Mary's Gardens, wenn dir das etwas sagt. Direkt am Regent's Park."
    „Ich weiß, wo das ist. Gegenüber der Marylebone Road, stimmt's?"
    „Du kennst dich in London ja verdammt gut aus!"
    „Immerhin wohne ich seit dreizehn Jahren hier."
    „Tatsächlich? Marion hat mir erzählt, du seist erst mit sieben Jahren hergezogen. So alt siehst du gar nicht aus, wenn man bei dir überhaupt von Alter sprechen kann."
    „Wenn du mich jetzt sehen würdest, wärst du anderer Meinung!" Ruth musste unwillkürlich lächeln.
    „Ist wohl spät geworden gestern Abend, wie?"
    „Bei uns war Fachschaftsfete."
    „Und jetzt sitzt du noch im Bett, und eure Haushälterin hat dir gerade das Frühstück gebracht. Da würde ich dir gern Gesellschaft leisten."
    Ruth tanzten wieder Schmetterlinge im Bauch, und sie fragte rasch: „Wann hattest du denn vor, zum Lunch zu gehen?"
    „Sagen wir, so um zwölf Uhr. Ich hole dich ab, wenn du mir deine Adresse gibst."
    „Klar!" Ruth wartete, bis Patrick sich die Straße notiert hatte, und legte danach mit zittrigen Fingern auf. Während der vergangenen drei Tage war es ihr gelungen, beinah jeden Gedanken an Patrick zu verdrängen. Trotzdem hatte sie nicht verhindern können, dass sie nachts von seiner tiefen Stimme träumte und sich in tropischen Landschaften Hand in Hand mit ihm lustwandeln sah. Morgens verwarf sie derartige Erinnerungen immer als verrückte Spinnereien, aber jetzt konnte sie es vor Aufregung kaum erwarten, bis es endlich zwölf Uhr war.
    Als Patrick im Hof vorfuhr, saß sie bereits seit einer halben Stunde fix und fertig angezogen im Salon. Sie hatte einen bis knapp über die Knie reichenden Khakirock gewählt, dazu schwarze Lacklederstiefel und einen engen apricotfarbenen Rollkragenpullover, der ihren hellen Teint besonders gut zur Geltung brachte. Der webpelzgefütterte Jeanswintermantel lag schon auf dem Hocker vor ihr, das Haar trug sie wie immer in der Mitte gescheitelt und offen.
    Mrs. Lawson führte Patrick in den Salon im ersten Stock, und Ruth bemerkte sofort, dass sich ihre Haushälterin vor Neugierde kaum halten konnte. Mit Sicherheit hatte Mrs.
    Lawson nicht mit einem Mann wie Patrick gerechnet und fragte sich wohl, wo Ruth und er einander begegnet waren.
    „Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Miss Farrell?"
    „Nein, danke, Mrs. Lawson." Glücklicherweise zog sich ihre Haushälterin gleich darauf zurück, und Ruth schenkte Patrick zur Begrüßung ein strahlendes Lächeln.
    „Möchtest du noch einen Drink, bevor wir losgehen, Patrick?" fragte sie und stellte fest, wie kurzatmig sie plötzlich war. Bestimmt hatte Patrick das auch bemerkt. Aber mit den gut sitzenden Jeans, dem Seemannspullover und der Lederjacke sah er einfach umwerfend aus. Dabei war Ruth völlig egal, dass er locker zehn Jahre älter war als sie.
    Selbst die leicht angegrauten Schläfen störten sie nicht - ganz im Gegenteil.
    „Nein, danke, ich muss ja noch fahren." Patrick sah sich interessiert im Salon um.
    „Schöner Raum!"
    „Daddy hat das Haus von einer bekannten Innenarchitektin einrichten lassen." Ruth nahm ihren Mantel. „Wollen wir dann los?"
    „Wenn du nicht doch noch einen Drink haben möchtest, gem."
    Eigentlich hatte Ruth das dringende Bedürfnis nach einem Schluck Scotch. Aber erstens war es noch früh am Tag, und zweitens sollte man es mit dem Alkohol nicht übertreiben. „Nein, lass uns gehen, ich habe einen Riesenhunger."
    Der Mini stand direkt vor der Haustür, und Patrick hielt Ruth die Beifahrertür auf, bevor er sich hinters Lenkrad zwängte. Als Ruth sich vorstellte, dass Mrs. Lawson wahrscheinlich hinter der Küchengardine stand und sich über Patricks Transportmittel wunderte, schnitt sie ein Gesicht. Aber andererseits hatte ihre Haushälterin sicher schon beim Hereinbitten gemerkt, dass Patrick nur einen Kleinwagen fuhr.
    Ganz in der Nähe des italienischen Nobelrestaurants fanden sie einen Parkplatz, und Ruth war erstaunt, dass es sich bei dem Lokal um eine der angesagtesten Adressen Notting Hills handelte. Als sie sich erkundigte, woher er davon wisse, obwohl er gerade erst von Venezuela zurückgekehrt sei, erklärte Patrick: „Der Besitzer ist ein Freund von mir." Das war tatsächlich so, denn Patrick wurde mit großem Hallo begrüßt und gleich mit Beschlag belegt. Er stellte Ruth zwar noch Marco und dessen Sohn Andrea
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