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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco
Autoren: Anne Mather
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morgen habe ich sowieso nichts vor. Und wer weiß, vielleicht lerne ich ja dabei auch den Ölexperten aus Venezuela kennen."
    „O Ruth!" Julie verdrehte die Augen. „Ich dachte, du hättest Patrick längst vergessen."
    Ruth schnitt ein Gesicht und fragte lachend: „Wie könnte ich?"
    Aber als sie sich in dieser Nacht fürs Bett fertig machte, überlegte sie, warum sie dem Cousin von Julies Vater so viel Interesse entgegenbrachte. Vielleicht lag es daran, dass sie einander bisher noch nicht vorgestellt worden waren oder dass er so anders war als die jungen Männer, die sie kannte. Was auch immer der Grund für ihr Interesse sein mochte, auf jeden Fall freute sie sich auf morgen früh und den Sonntag an sich, der sonst sicher viel langweiliger verlaufen würde.
    Ruth erwachte ziemlich früh, duschte ausgiebig und zog Jeans und einen ärmellosen, anschmiegsamen Mohairpulli an. Die dazu passende Twinset-Jacke schlang sie sich um die Hüften. Wie immer ließ sie das dichte, schulterlange Haar offen. Noch ein bisschen Make-up, fertig!
    Als sie in die Halle kam, beseitigte eine Hausangestellte bereits die Reste der Party. Es war erst kurz nach acht Uhr, und Ruth überlegte, wann die junge Frau wohl hatte aufstehen müssen, um rechtzeitig hier zu sein. Auch wenn Julies Vater nicht mehr ganz so viele Angestellte beschäftigte wie früher, konnten seine Familie und er ganz gut von den Erträgen des Gutes leben. Das Herrenhaus war zum Beispiel wenigstens dreihundert Jahre alt, aber erst kürzlich von Grund auf renoviert worden. Zusätzlich zu den Kaminen gab es in allen Räumen Zentralheizung und Doppelglasscheiben, wobei man die Atmosphäre des alten Gemäuers und die Annehmlichkeiten zeitgenössischen Wohnens hervorragend verbunden hatte.
    Die Angestellte erwiderte jetzt Ruths Lächeln, bevor sie weiter Aschenbecher leerte und Gläser zusammenstellte, während Ruth die Halle und den Salon durchquerte, um vom großen Panorama fenster aus die verschneite Winterlandschaft von Wiltshire zu bewundern.
    Als sich Ruth schließlich von dem Anblick losriss und die Angestellte fragen wollte, wann das Frühstück serviert wurde, hatte die junge Frau den Raum bereits verlassen, und Ruth beschloss, sich direkt in der Küche zu erkundigen. Schon als junges Mädchen war sie manchmal übers Wochenende oder in den Sommerferien bei den Stephensons gewesen und kannte die Köchin Mrs. Morris ganz gut.
    In Erinnerung an die schöne Zeit verließ Ruth gedankenverloren den Salon und wäre beinah mit einem Mann zusammengestoßen. Mit seinen warmen, kräftigen Händen verhinderte er gerade noch, dass sie stolperte. Er umfasste ihre bloßen Schultern, bis sie das Gleichgewicht wieder gefunden hatte.
    „Tut mir Leid." Ruth blickte auf und erkannte erst in diesem Moment, dass es sich bei dem Mann um Patrick Hardy handelte. Sie war ganz hingerissen von seinem markanten Gesicht, und ein unerklärliches Kribbeln breitete sich in ihr aus.
    „Oh, das war meine Schuld! Ich bin so in Gedanken gewesen", sagte er, und Ruth dachte: Was für eine angenehm tiefe Stimme er hat, und wie schön sich seine Hände anfühlen. Leider ließ er sie jetzt los.
    „Ich habe Sie gestern Abend mit Julies Vater an der Tür zum Salon stehen sehen. Sie sind doch Mr. Hardy, nicht wahr?"
    Der Mann runzelte die Stirn. „Da haben Sie mir ja einiges vo raus, Miss ... Miss ..."
    „Farrell, Ruth Farrell, aber bitte nennen Sie mich doch beim Vornamen. Ich bin Julies Freundin. Sie hat mich übers Wochenende eingeladen."
    „Aha, heutzutage kenne ich mich bei Julies Freunden überhaupt nicht mehr aus. Als ich ins Ausland gegangen bin, war sie noch im Internat."
    „Ich habe schon gehört, dass Sie in Venezuela arbeiten. Wann müssen Sie denn wieder zurück?"
    „Erst in einigen Wochen." Er wollte an Ruth vorbeigehen. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden."
    „Natürlich."
    Ruth ließ ihn nur ungern ziehen, aber im Augenblick wusste sie einfach nicht, wie sie die Unterhaltung zwanglos aufrechterhalten sollte. Er nickte ihr höflich zu und ging dann selbst zum Panoramafenster im Salon, um die Winterlandschaft zu betrachten.
    Unwillkürlich dachte Ruth: Bestimmt ist das englische Wetter das ganze Gegenteil vom feuchtwarmen Klima in Venezuela. Ob ihm die Kälte hier wohl sehr unangenehm ist?
    Nachdenklich stand Ruth noch eine Weile auf der Schwelle zum Salon und betrachtete Mr. Stephensons Cousin. Er war groß und breitschultrig, aber nicht übertrieben muskulös, eher
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