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Am Strand von Acapulco

Am Strand von Acapulco

Titel: Am Strand von Acapulco
Autoren: Anne Mather
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zweitgrößten Stadt des Landes, und unsere Räumlichkeiten verfügen natürlich über Klimaanlagen."
    „Also ist das Land nicht mehr so rückständig, wie man allgemein annimmt?"
    „Nein, nein! Seit der Entdeckung des schwarzen Goldes in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sich diesbezüglich viel getan, und ganz besonders während der letzten dreißig Jahre."
    „Schwarzes Gold?"
    „So nennt man das Erdöl." Patrick stellte seine Teetasse auf den Tisch. „Und Sie leben in London, Ruth?"
    „Ja."
    „Wann fahren Sie zurück?"
    „Voraussichtlich nach dem Mittagessen. Heute Morgen wollten Julie und ich noch einmal ausreiten." Sie lächelte. „Reiten Sie auch, Mr. Hardy?"
    „Wenn sich mir die Gelegenheit dazu bietet."
    „Dann begleiten Sie uns doch!" Ruth schob den Stuhl zurück.
    Patrick schien noch zu überlegen, ob er ihre Einladung annehmen sollte, und während Ruth auf seine Antwort wartete, beschleunigte sich interessanterweise ihr Pulsschlag.
    „Ich glaube nicht, dass Julie von der Idee begeistert wäre", sagte er schließlich.
    „Das ist doch egal!" erwiderte Ruth spontan.
    „Nun, nicht ganz, würde ich sagen." Patrick wandte sich der Glasfront zu, und Ruth war verstimmt. Die Männer ihres Bekanntenkreises rissen sich normalerweise darum, Zeit mit ihr zu verbringen, aber diesen Patrick Hardy schien sie als Frau überhaupt nicht zu interessieren. Doch wieso war das so? Stand er inzwischen mehr auf Venezolanerinnen? Wartete dort womöglich jemand auf ihn. Aber Julie hatte doch gesagt, er sei allein seiner Arbeit verschrieben. Vielleicht irrte sie sich.
    Unwillkürlich musste Ruth seufzen, und Patrick fragte: „Was ist denn los? Sind Sie böse, weil ich Ihre Einladung abgelehnt habe?"
    Da sah Ruth ihre Chance. „Und wenn es so ist?" Patrick rieb sich das Ohrläppchen, bevor er mit selbstgefälligem Lächeln erklärte: „Dann sollte ich mich natürlich bei Ihnen entschuldigen."
    Irgendwie wurde Ruth das Gefühl nicht los, dass er sich über sie lustig machte, und das brachte sie nur noch mehr auf. Aber bevor sie ihm irgendetwas hätte erwidern können, kam das Haus mädchen, um den Tisch abzuräumen. „Wissen Sie, ob Miss Julie schon wach ist?" fragte Ruth. „Wir wollten ausreiten."
    „Ich habe ihr vor einer Stunde das Frühstück ans Bett ge bracht. Aber sie hat sich überhaupt nicht wohl gefühlt und ge meint, sie habe schreckliche Kopfschmerzen. Ich bin nicht sicher, ob sie mit Ihnen wird ausreiten können, Miss."
    „Dann will ich mal gleich zu ihr gehen." Ohne Patrick auch nur noch eines Blickes zu würdigen, verließ Ruth den Wintergarten. Immer noch böse über sein Verhalten, nahm sie zwei Stufen auf einmal, um sich abzureagieren. Dann klopfte sie sacht an Julies Tür.
    „Herein!"
    Als Ruth das Zimmer betrat, rief Julie freudig: „Da bist du ja! Ich habe schon versucht, dich über die Hausanlage auf deinem Zimmer zu erreichen. Leider kann ich nicht mitkommen, mir geht's ganz furchtbar."
    „Ich habe dir doch gleich gesagt, du sollst den starken Cocktail nicht trinken."
    „Warum bittest du nicht Michael, dich zu begleiten? Er kann mein Pferd haben."
    „Ich bezweifle, dass er vor Mittag aufsteht. Zur Not reite ich eben allein."
    „Aber das ist doch nur der halbe Spaß! Vielleicht bin ich bis zum Mittagessen ja auch wieder hergestellt. Die Kopfschmerztabletten zeigen langsam Wirkung."
    „Mir ist lieber, dir geht's wieder richtig gut, dann können wir heute Nachmittag noch etwas unternehmen. Bis dahin vertreibe ich mir schon irgendwie die Zeit." „Großartig!"
    Als Ruth Julies Zimmer verließ, kam Patrick ihr auf dem Flur entgegen. „Und, wie sieht's aus?"
    „Julie fühlt sich schlecht und bleibt bis Mittag im Bett."
    „Wollen Sie immer noch ausreiten?"
    „Na klar!"
    „Dann komme ich mit."
    Ruth atmete tief durch. „Schön."
    „Treffen wir uns am Stall?"
    „In Ordnung."
    Eine halbe Stunde später saßen sie im Sattel und preschten durch die englische Winterlandschaft. Als sie bei einem kleinen Wäldchen ankamen, dessen Bäume zu niedrig waren, um darunter durch zu reiten, saßen sie ab und nahmen die Pferde bei den Zügeln. Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her, bevor Patrick fragte: „Wie war denn der Winter bisher? Die ganze Zeit in Venezuela habe ich mich auf schneebedeckte Felder und zugefrorene Flüsse gefreut. Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie verlockend Eis und Schnee in einem tropischen Klima sein können."
    „Zum ersten Mal
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