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Am Horizont die Freiheit

Am Horizont die Freiheit

Titel: Am Horizont die Freiheit
Autoren: Jorge Molist
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Die Ruder waren ungefähr elf Meter lang, und das Schiff erhob sich nur anderthalb Meter über die Wasserfläche. Es war etwa fünfundvierzig Meter lang und etwa fünfeinhalb Meter breit.
    Erst um die Mitte des 16 . Jahrhunderts führten die Galeeren das System eines einzigen Ruders für jede Bank ein. Das Ruder wurde von drei oder vier Galeerensträflingen gleichzeitig bedient. Diese Technik erhielt den Namen
al scaloccio
(»nach Art einer Stufenleiter«). Man verlor an Ruderfläche, gewann jedoch an Kraft und Koordination.
     
    Juan Borgia:  Bernat de Vilamarí brachte Juan Borgia im Jahre 1493 auf seiner Galeere von Rom nach Barcelona, wo er María Enríquez de Luna, die Cousine König Ferdinands und Witwe seines älteren Bruders, heiraten sollte. Durch diese Ehe erbte er das Herzogtum Gandía von seinem Bruder. Erhalten sind die Briefe, in denen Papst Alexander  VI . seinem Sohn rät, wie er auftreten soll. So etwa sollte er Handschuhe während der Reise benutzen, damit die Sonne nicht die Haut seiner Hände bräunen konnte. Er wies ihn sogar an, wie er sich zu kleiden habe und welchen Schmuck er der jeweiligen Gelegenheit entsprechend tragen solle. Er ersuchte ihn, zurückhaltend bei seinen Ausgaben, ein guter Christ und anständig in seiner Ausdrucksweise zu sein. Er dürfe für niemanden bürgen und nicht würfeln oder Karten spielen. Außerdem müsse er ein vorbildlicher Gatte sein und unverzüglich die Ehe vollziehen.
    Doch der junge Mann, der damals neunzehn Jahre alt war, tat genau das Gegenteil, wie aus wütenden Briefen zu schließen ist, die ihm sein Vater und sogar sein Bruder Cesare Borgia später schickten. Darin warfen sie ihm vor, dass er die Ehe nicht vollzog, verschwenderisch lebte, Ärgernis durch seine Trinkgelage erregte, Bordelle besuchte und Streitigkeiten vom Zaune brach. Auch, dass er auf den Straßen Barcelonas Hunde und Katzen umbrachte.
     
    Miquel Corella:  Er war ein illegitimer Sohn des zweiten Grafen von Cocentaina. Sein älterer Bruder Joan Rois de Corella erbte die Grafschaft. Miquel und sein Bruder Rodrigo fuhren nach Rom, um dem Papst Alexander  VI . zu dienen.
    Rodrigo genoss große Achtung am Hof des Vatikans, vor allem, nachdem er als Einziger nicht geflohen war und den Papst mit dem eigenen Körper und dem Degen in der Hand vor einem Löwen schützte, der aus dem Tiergarten im Belvedere ausgebrochen war. Miquel war zu dieser Zeit nicht anwesend, doch er ließ es ebenso wenig wie sein Bruder an Mut fehlen. Als Joan Rois starb, erhielt Rodrigo, der ein legitimer Sohn war, die Grafschaft und kehrte nach Spanien zurück.
    In Italien zeichnete sich Miquel auf militärischem Gebiet aus und wurde zu einem der wichtigsten Befehlshaber des Papstheeres und zum Gefährten Cesare Borgias, dem er unverbrüchliche Treue bewies. Gemeinsam nahmen sie an Stierkämpfen teil, die die Gemeinschaft der »Catalani« für ihre Gäste und das Volk Roms veranstaltete. Er war ein gebildeter Mann, denn zu den Mitgliedern der Familie Corella gehörten hervorragende Dichter. Trotzdem ging er als Mörder in die Geschichte ein, und man schreibt ihm mehrere Verbrechen und Hinrichtungen zu. In Italien nannte man ihn »Don Michelotto«, und er war sehr gefürchtet. Der Papst hingegen zeichnete ihn mit dem liebevollen Kosenamen »Miquelet« aus.



Danksagung
    D anken möchte ich meinen Verlegerinnen Belén López und Raquel Gisbert für ihre hellsichtigen Kommentare zu dem Roman, für ihren Enthusiasmus, ihre vorzügliche Arbeit und ihre Unterstützung. Auch den übrigen Mitarbeitern des Verlags, dem Verkaufs- und Marketingteam.
    Meine besondere Anerkennung gilt meinen Freunden und Familienangehörigen, die das Manuskript durchgesehen haben: Paloma Mora, David Molist, José Manuel Moreno, Marisa Morán, Pepe Montserrate, Alejandro de Muns, Yolanda Sallent und Joan Costa. Ihre Ratschläge, Kritiken und Ermutigungen haben diesen Roman wesentlich verbessert.
    Ich werde den Leser nicht mit einer ausführlichen Bibliographie ermüden, doch von allen konsultierten dokumentarischen Quellen muss ich das großartige Buch
Santa Anna de Barcelona
von Mosén Joan Aran i Suriol, dem Historiker und jetzigen Pfarrer der genannten Kirche, hervorheben. Die Lektüre dieses Buches hat mich nicht nur zu einem Teil des vorliegenden Romans, sondern auch schon zu meinem vorherigen Werk
Das zweite Testament
angeregt.

Glossar
    Almogávares  (arabisch:
al-Mugavari
, »Kundschafter«) katalanische Soldaten, die bei der
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