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Am Horizont die Freiheit

Am Horizont die Freiheit

Titel: Am Horizont die Freiheit
Autoren: Jorge Molist
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Küchen, den Krankensaal und das Refektorium, wie es im Roman dargestellt wird. Das Refektorium war ein großer Saal, der sich im ersten Stock befand. Dort begannen am 10 . Mai 1493 die Sitzungen der katalanischen Landstände unter dem Vorsitz des Königs Ferdinand  II . des Katholischen. Sie dauerten mehrere Monate.
    In der damaligen Zeit wurde an der oberen Ebene des Kreuzgangs gebaut. Die Fertigstellung ließ mehrere Jahre auf sich warten, da es an Geldmitteln fehlte.
     
    Antoni Ramón Corró und Joana (Die Buchhändler Corró):  Das Buchhändlerehepaar, Antoni Ramón Corró und seine Gattin Joana, lebte und starb so, wie es im Roman beschrieben wird.
    Der Buchhändler Corró setzte sich sehr tatkräftig für die Einfuhr von Büchern ein, wie es seine Käufe bei Schiffsführern von Galeeren und der aktenkundige Verkauf eines 1475 in Neapel gedruckten Seneca an den Bibliophilen Carbonell beweisen.
    Vor dem Autodafé, bei dem die Corrós verurteilt wurden, gab es in Barcelona mehrere andere, bei denen nur Haftstrafen verhängt wurden. Das Autodafé, zu dem die Corrós gehörten, war das dritte, und dabei erlitten einige den Tod auf dem Scheiterhaufen. Ein dritter Todeskandidat begleitete das Ehepaar an jenem unheilvollen 9 . Februar 1489 : Miquel Socarrats. Dazu kamen etwa vierzig Verurteilte, die
in effigie
verbrannt wurden, weil sie geflohen waren.
    Eulalia, die mit einem anderen Buchhändler verheiratete Tochter der Corrós, konnte sich durch die Flucht retten, und die Inquisition verbrannte 1490 ihr Abbild, eine Hanfpuppe.
    Da Joan Ramón Corró, der Sohn der Buchhändler, jünger als dreiundzwanzig Jahre, also strafunmündig war, wurde er im März 1489 nur zu einer einjährigen Haft verurteilt. Als er freigelassen wurde, übte er weiter das Gewerbe eines Buchhändlers aus, und wenige Jahre danach hatte er so bedeutende Kunden wie den Stadtrat Barcelonas – den »Rat der Hundert« – und das Meereskonsulat. Dies beweist, dass die Stadt und ihre repräsentativsten Institutionen die Inquisition weiterhin missbilligten. Er besaß schließlich zwei Häuser an der Calle Especiers, der »Straße der Gewürzhändler«, die heute Calle Llibretería – »Straße der Buchhandlungen« – genannt wird. Seine Nachkommen blieben Buchhändler und Verleger.
    Alles, was im Roman über die Inquisition erzählt wird, entspricht ebenfalls genau dem, was die zeitgenössischen Chroniken berichten. Im Jahre 1480 wurden in Medina del Campo die ersten Inquisitoren ernannt, und das erste Autodafé fand im Februar 1481 in Sevilla statt. Damals wurden sechs Personen zum Scheiterhaufen verurteilt. Im Jahre 1484 richtete König Ferdinand in seinen Reichen (bei den Sitzungen der Landstände in Tarazona) die sogenannte kastilische Inquisition ein. Doch Aragonien und Barcelona, die bereits eine ältere, weitaus nachsichtigere Inquisition hatten, leisteten beträchtlichen Widerstand. Die Stadt Teruel rebellierte und wurde unterworfen, und der Inquisitor Pedro de Arbués wurde 1485 in Zaragoza ermordet. Sein Tod hatte indes eine ganz andere Wirkung als die von den Verschwörern beabsichtigte, und er beschleunigte die Einführung des sogenannten Heiligen Offiziums und die Verfolgung der Konvertiten.
    Barcelona widersetzte sich mit allen möglichen Rechtsmitteln, und erst im Juli 1487 konnte der Inquisitor Espina die Stadt betreten. Eine Bulle des Papstes hatte dies angeordnet und ihm die Vollmachten übertragen.
     
    Pere Joan Sala:  Er war einer der Führer der
remensa
-Bauern in ihrem Kampf gegen die Missbräuche der Feudalherren. Im Jahre 1462 brach der erste große Aufstand der
remensas
aus, der zur gleichen Zeit wie der katalanische Bürgerkrieg stattfand. Die Bauern kämpften für Johannes  II ., den Vater König Ferdinands, gegen die Oligarchie der Großgrundbesitzer. Der oberste Führer der
remensas
war Francesc de Verntallat, und Pere Joan Sala war einer der Stellvertreter. Er verteidigte Prinz Ferdinand und dessen Mutter Juana Enríquez, als Girona im Jahre 1462 belagert wurde, wie es im Roman berichtet wird.
    Gleichzeitig mit dem Beginn des Krieges von Granada im Jahre 1481 stellte König Ferdinand trotzdem die Feudalrechte wieder her, wozu auch die sogenannten »schlechten Gebräuche« gehörten, die sein Onkel Alfons V. aufgehoben hatte. Dies führte 1484 – 1485 zu einem zweiten
remensa
-Krieg, in dem gerade Pere Joan Sala der Führer der radikalsten aufständischen Bauern war. Verntallat befehligte die
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