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Alzheimer und Demenzen

Alzheimer und Demenzen

Titel: Alzheimer und Demenzen
Autoren: Prof. Dr. Sabine Engel
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auf.
    CDR 1. Menschen mit einer leichten Demenz werden dem CDR-1-Stadium zugeordnet: Diese Ebene ist definiert durch mittelschwere Gedächtnisbeeinträchtigungen und durch starke Probleme im Alltagshandeln, die der Betroffene oftmals nicht mehr ohne Schwierigkeiten lösen kann. So können Menschen mit einer leichten Demenz ihren Haushalt meist nicht mehr allein bewältigen oder ihre finanziellen Angelegenheiten regeln. Menschen mit einer leichten Demenz können außerdem ihren gesellschaftlichen Aktivitäten nicht mehr alleine nachgehen, haben bereits Probleme bei Routinehandlungenund müssen zur Körperpflege aufgefordert werden.
    Die Stadien des Demenzverlaufs.
    CDR 2. Sind die Gedächtnisprobleme schon so ausgeprägt, dass der Betroffene sich gar nichts Neues mehr merken kann, ein Erlebnis schon nach wenigen Minuten wieder vergessen hat, ist er zeitlich schon so stark desorientiert, dass er gar nicht mehr genau weiß, welcher Monat oder welches Jahr gerade ist, kann er außerhäusliche Beschäftigungen oder Hobbys bzw. häusliche Arbeiten gar nicht mehr allein ausführen und braucht er außerdem Hilfe bei der Körperhygiene und beim Anziehen, dann entspricht dies dem Stadium CDR 2, d. h. der Stufe einer mittelschweren Demenz.
    CDR 3. Von einer schweren Demenz sprechen Fachleute, wenn der Betroffene nur noch über einzelne Bruchstücke seines Altgedächtnisses verfügt, d. h. noch einige wenige Erinnerungsreste an Einzelheiten seiner früheren Lebensgeschichte hat, diese aber meist nicht mehr in einen richtigen zeitlichen Zusammenhang bringen kann, keine Entscheidungen mehr treffen kann, zu keinerlei Alltagshandlung mehr imstande ist und viel Hilfe bei der Körperpflege braucht. Die meisten Kranken sind in diesem Stadium der schweren Demenz außerdem urin- oder auch stuhlinkontinent, d. h. sie können den Inhalt von Blase und Darm nicht mehr kontrollieren. Sie benötigen viel Pflege.
    Doch diese Einteilung in Demenz-Schweregrade führt bei vielen Laien zu der fälschlichen Vorstellung, dass bei Menschen, die aufgrund ihrer guten Funktionsfähigkeit in das CDR-Stadium 0 einzuordnen sind, keinerlei »demenzverursachende« pathologische Entwicklungen stattfinden. Dies stimmt leider nicht! Die moderne Hirnforschung hat gezeigt, dass viele hirnorganische Abbauprozesse, die eine Demenz verursachen, oft schon zwei oder drei Jahrzehnte vor dem ersten bemerkbaren Anzeichen einer Demenz beginnen – unbemerkt und unaufhaltsam.
Wie hoch ist die Lebenserwartung eines Demenzkranken?
    Es ist nur allzu nachvollziehbar, dass ich als Angehörige wissen möchte, wie hoch die Lebenserwartung meines demenzkranken Familienmitglieds ist. Hierzu werden immer wieder statistische Mittelwerte aus Untersuchungen veröffentlicht.
    So schreiben manche Autoren, dass Demenzkranke durchschnittlich 5 bis 8 Jahre nach Feststellung der Demenzerkrankung sterben. In anderen Studien wurde eine durchschnittliche Überlebensdauer nach der Diagnosestellung von rund 3 Jahren errechnet.
    Für den einzelnen Betroffenen haben diese durchschnittlichen Angaben letztendlich wenig Bedeutung. Wesentlich wichtiger ist dagegen die Information, dass es auch hier erhebliche Schwankungen gibt. Der Schwankungsbereich liegt zwischen zwei und über 20 Jahren. Zunehmendes Wissen über primäre Demenzerkrankungen legen ohnehin die Vermutung nahe, dass es sehr viel mehr unterschiedliche Unterformen gibt, bei denen in den Anfängen die Beeinträchtigungen in den verschiedenen geistigen Bereichen unterschiedlich stark sind, und deren Verläufe sich genau betrachtet auch hinsichtlich der Geschwindigkeit des Fortschreitens deutlich voneinander unterscheiden.
Demenz ist eine lebensbegrenzende Erkrankung
    Die Frage, ob man an einer Demenzerkrankung stirbt, d. h. ob die Demenz selbst als Todesursache gelten kann, wird von verschiedenen Experten in ganz unterschiedlicher Form beantwortet.
    Die Ansicht, die Ursache für den Tod sei die Demenzerkrankung selbst, beruht auf der Annahme, dass bestimmte Regionen im Gehirn, die für die Regulierung der vegetativen Funktionen (wie Blutdruck, Verdauung, Immunabwehr, Atmung, Schlaf etc.) zuständig sind, schließlich so stark durch Zellsterben geschädigt sind, dass diese lebenswichtigen Prozesse nicht mehr ausreichend funktionieren und es dadurch zum Tod kommt. In den USA wird »Demenz« immerhin zunehmend in Sterbeurkunden als Grund genannt, der mit zum Tod beigetragen hat.
    Die zweite Erklärung geht hingegen davon aus, dass es
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