Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alzheimer ist kein Schicksal: Rechtzeitig gezielt vorbeugen

Alzheimer ist kein Schicksal: Rechtzeitig gezielt vorbeugen

Titel: Alzheimer ist kein Schicksal: Rechtzeitig gezielt vorbeugen
Autoren: Dr. Gary Small
Vom Netzwerk:
kann [45] – dort sitzt ein sehr wichtiges Verarbeitungszentrum. Durch das Erlernen von Methoden zur Steigerung der Merkfähigkeit erhöht sich zunächst die neurale Aktivität, wenn das Gehirn benachbarte Schaltkreise für die Lösung einer Aufgabe heranzieht. Durch Übung entwickelt das Gehirn effizientere Strategien für Lernen und Erinnerung, und die neurale Aktivität nimmt wieder ab, weil das Gehirn für die Lösung derselben Aufgabe weniger Energie benötigt. Daher umfasst eine wirkungsvolle Strategie zur Vorbeugung Gehirntraining auf verschiedenen Niveaustufen, damit das Gehirn kontinuierlich mit immer schwierigeren Aufgaben stimuliert wird.
    Diese Methoden regen nicht nur kurz die Axone und Dendriten an – das sind die kurzen Fortsätze der Nervenzellen, die Botschaften von anderen Zellen empfangen. Sie wirken sich effektiv auf die Gedächtnisleistung aus. Bei einer Untersuchung an 3000 älteren Erwachsenen (65 Jahre und darüber) zeigte sich, dass ein Kurs mit zehn Trainingseinheiten die kognitiven Fähigkeiten und diejenigen zur Bewältigung alltäglicher Anforderungen verbesserte. [46] Die Verbesserungen waren noch fünf Jahre nach der Intervention zu beobachten.
    Systematische Studien zeigen, dass Training generell die Leistungen unseres Gehirns verbessert, sei es bei Rechenaufgaben oder beim logischen Argumentieren. Den meisten Menschen kommt es jedoch vor allem darauf an, die Bereiche zu stärken, in denen sich ein Nachlassen der Gedächtnisleistung als Erstes bemerkbar macht:
sich Namen merken und Gesichter richtig zuordnen,
sich erinnern, wo man etwas hingelegt hat,
an Termine und Erledigungen denken,
Zugang zu Begriffen finden, die uns auf der Zunge liegen.
    Im Folgenden werden einige Übungen vorgestellt, die bei diesen lästigen Gedächtnisproblemen Abhilfe schaffen.
    Blick, Klick, Verbindungsstück
    Als Gigi und ich erstmals über das Gedächtnis schrieben, suchten wir griffige Schlagworte für die Grundelemente beinahe aller Merktechniken: gezielte Aufmerksamkeit, visuelle Vorstellungen und die Verbindung dieser Bilder untereinander. Meine Vorschläge fanden bei Gigi keine Gnade, sie amüsierte sich köstlich darüber. »Hey, ich habe zumindest Ideen!«, verteidigte ich mich leicht gekränkt.
    »Wie wäre es mit Blick, Klick, Verbindungsstück oder so ähnlich?« fragte sie. Genau das, wonach ich gesucht hatte.
Blick: Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf das, was Sie sich merken möchten. Wenn wir abgelenkt sind, nehmen wir Informationen nicht vollständig auf. Auch wenn visuelle Informationen offenbar bei den meisten von uns am besten haften bleiben, soll Blick hier umfassender verstanden werden; im Idealfall sind alle fünf Sinne beteiligt: Sehen, Hören, Fühlen, Riechen und Schmecken.
Klick: Machen Sie sich ein Bild – eine Art geistigen Schnappschuss – von der zu speichernden Information. Unser Gehirn neigt dazu, visuelle Informationen am besten zu speichern.
Verbindungsstück: Stellen Sie visuelle Assoziationen her, die Ihre geistigen Schnappschüsse miteinander verbinden. Dieser Schritt bindet die neue Information so ein, dass sie bedeutsam für Sie wird und später leichter abrufbar ist.
    Blick, Klick, Verbindungsstück steht für die drei Grundfertigkeiten, mit deren Hilfe wir uns Namen, Termine, Listen, Orte und vieles mehr merken können.
    Probieren Sie diese Methode durch das Erlernen einiger unzusammenhängender Wortpaare aus. Die Aufgabe ist, zwei Wörter so miteinander zu assoziieren, dass Sie sich an das zweite Wort erinnern, wenn Sie das erste sehen.
    Richten Sie zunächst Ihre Aufmerksamkeit ( Blick ) auf die folgenden Wortpaare:
Kaninchen – Telefon
Polizist – Apfel
    Stellen Sie sich nun zu jedem Wort ein Bild vor ( Klick ) und verbinden Sie die Schnappschüsse ( Verbindungsstück ) zu einem neuen Bild, etwa ein telefonierendes Kaninchen oder einen Apfel essenden Polizisten. Die Assoziationen müssen nicht zwingend logisch sein – manchmal ist eine ungewöhnliche oder bizarre Verbindung sogar wesentlich einprägsamer. Probieren Sie es nun mit den nächsten beiden:
Schlüssel – Essstäbchen
Hahn – Hängematte
    Erschien vor Ihrem geistigen Auge das Bild Ihres Schlüssels, der von einem Essstäbchen herabhängt oder eines Hahnes, der in einer Hängematte döst? Wenn ja, sind Sie auf dem richtigen Weg, auch, wenn es viele andere Möglichkeiten gibt, etwa die Vorstellung, die Schlüssel im Chinarestaurant zu vergessen.
    Sie können die Wortpaarübung ausbauen und auf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher