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Althalus

Althalus

Titel: Althalus
Autoren: David Eddings
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und dem gerechten Bheid zu gestatten, Platz zu nehmen.«
    »Es ist nicht richtig, dass Ihr so was sagt!«, brauste Andine auf. »Macht, dass er damit aufhört, Dweia!«
    »Sei lieb, Althalus«, rügte Dweia ihn. »Sprich weiter, Andine.«
    Die zierliche Rednerin setzte ihre wortreiche Bitte fort, und Althalus unterdrückte immer wieder sein Gähnen.
    »Ich würde nie auf den Gedanken kommen, mich mit unserer geliebten Arya in der Kunst der Rede messen zu wollen«, ergriff Leitha nun das Wort, »deshalb komme ich sofort zur Sache. Der Exarch der Graukutten hat mein Gefallen gefunden, liebster Pappi. Ich will ihn. Gebt ihn mir.«
    »Leitha!«, entrüstete Andine sich. »Das ist nicht die Art und Weise, wie es getan werden muss!« »Nun, meine Herren«, wandte Althalus sich an Eliar und Bheid, »was haltet ihr davon?« »Andine und ich möchten heiraten«, sagte Eliar ohne Umschweife. »Ist das in Ordnung?« »Ich hab nichts dagegen«, versicherte ihm Althalus. »Was hältst du davon, Em?« »Ich kann damit leben«, antwortete sie mit einem sanften Lächeln.
    »Das wäre dann geklärt. Wolltest du etwas hinzufügen, Bheid?«
    »Ich glaube nicht, dass es noch viel zu sagen gibt. Ich begehre Leitha so sehr, wie sie mich begehrt -vielleicht sogar noch etwas mehr. Eine formelle Hochzeit wäre wahrscheinlich eine gute Idee, denn gewisse Dinge werden zweifellos geschehen -mit oder ohne Zeremonie.«
    »Es besteht kein Zweifel, er macht Fortschritte, findet ihr nicht?«, murmelte Leitha verschmitzt.
    Andine versuchte aus dem Missgeschick wenigstens noch eine Spur der bisherigen Förmlichkeit zu retten. »Wie entscheidet der mächtige Althalus über unser untertäniges Ersuchen?«
    »Würde ein schlichtes Ja jemanden aus der Fassung bringen?«
    »Ist das alles?«, brauste Andine auf. »Nur Ja, mehr nicht?«
    »Es hat einen gewissen abrupten Charme«, bemerkte Leitha.
    »Nun, wenn niemand was dagegen hat, sollten Bheid und ich der Idee ›mit oder ohne Zeremonie‹ ein wenig gründlicher nachgehen, meint ihr nicht? «
    Bheid errötete heftig.
    Nun ergab es sich, dass an einem bestimmten Tag, als der goldene Herbst seine Pracht über das Land gebreitet hatte, vielerlei Volk von weit und breit aus allen den Menschen bekannten Landen im hohen Tempel der Göttin Dweia im prächtigen Maghu zusammenkamen. Und duftend schmückten Blumen den Altar, und trunken vor Glück waren alle, die sich hier eingefunden hatten, um Zeugen der Verbindung zu sein, die an diesem wunderschönen Tag vollzogen werden sollte.
    Und die Göttin Dweia, Mutter und Erzeugerin jeden Lebens, lächelte, und ihr Lächeln verbannte alle Sorgen, und die Anwesenden gerieten in Verzückung.
    Und wisset: Sie, die alles bemuttert, war voll von Liebe, und ihr sanftes Antlitz wuchs zu gewaltiger Größe, da kein menschliches Wesen Gefäß einer so unendlichen Liebe zu sein vermochte. Und sie sprach in einer uralten Zunge, denn so, wie Dweia die Mutter der Liebe war, war diese Zunge, in der sie redete, die Mutter aller Sprachen, wo immer und wann immer es Menschen gab. Seltsam und fremdartig klang diese Zunge, in der sie sprach, und doch ver standen alle Anwesenden klar und unmissverständlich ihre Bedeutung, denn Dweia sprach zu den Herzen und dem Geist, nicht zu den Ohren.
    Und die Mutter der Liebe sprach von Liebe zu jenen, die vor sie getreten waren, damit sie ihre Vereinigung segne. Und wisset: Sie öffnete Türen zwischen ihnen, die nie zuvor geöffnet worden waren. Und des hoch gewachsenen Eliars Geist wurde für alle Zeit mit dem Geist der zierlichen Andine verbunden. Und zu den Worten dieser uralten Sprache verschmolz ihr Geist, um nie wieder getrennt zu werden, und auf diese Weise wurden sie vermählt.
    Dann wandte die Göttin Dweia sich dem heiligen Bheid und der bleichen Leitha zu. Bekümmert waren Herz und Geist Bheids, denn im Zorn hatte er einen Menschen niedergeschlagen mit einem tödlichen Hieb, und diese alte Schuld lastete schwer auf seiner Seele.
    Und wisset, die Göttin Dweia befreite den leidenden Priester mit unendlicher Liebe von seiner Sünde, und seine Seele ward wieder rein. Und auf die gleiche Weise schenkte die Göttin der bleichen Leitha Vergebung. Denn groß war der Schmerz Leithas gewesen über Taten, welche die Erfordernis ihr aufgezwungen hatten, und der Schmerz Komans zehrte noch am Herzen der sanften Leitha. Behutsam nahm die Göttin Dweia alle Erinnerung an das Geschick Komans aus dem Geist ihrer bleichen Tochter, auf dass ihre Seele
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