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Althalus

Althalus

Titel: Althalus
Autoren: David Eddings
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Feierlichkeit teil und schloss sich dann den Gästen in Albrons Halle an.
    »Ich glaube, mir ist eine Möglichkeit eingefallen, ein bestimmtes Problem zu lösen, Schatz«, flüsterte sie Althalus stumm zu.
    »Ach? Und welches Problem war das, Em?« »Dazu kommen wir noch, Liebster. Zuvor müssen jedoch noch zwei Paare vermählt werden.«
    »Ich bin nicht ihr Vater, Em!«, protestierte Althalus ein paar Tage später, als sie allein im Turm saßen.
    »Widersetz dich gar nicht erst, Althalus. Du brauchst nur eine väterliche Miene zu ziehen und deine Erlaubnis zu erteilen. Es ist ein uraltes Ritual, und für Mädchen sind Rituale sehr wic htig. Mach dich nicht darüber lustig, Althalus. Ich warne dich!«
    »Schon gut, Em. Deshalb brauchst du deinen Schwanz nicht zu verknoten.«
    »Diese Bemerkungen von wegen ›Schwanz verknoten‹ gehen mir auf den Geist, Althie«, rügte sie ihn scharf. »Sie waren von Anfang an nicht lustig und werden es mit jedem Mal weniger.«
    »Du bist heute reichlich schlecht gelaunt, Em. Was hast du denn?«
    »Unsere Kinder verlassen uns, Althalus. Eliar und Andine wer den nach Osthos zurückkehren, und Bheid wird mit Leitha in Maghu leben.«
    »Wir haben immer noch Gher, Em. Und bis er erwachsen ist, vergeht noch viel Zeit.«
    »Darüber müssen wir uns unterhalten, Schatz. Gher hatte nie auch nur im entferntesten eine normale Kindheit. Ich glaube, wir sollten da etwas unternehmen -nach der Hochzeit.«
    »Es stehen noch zwei Hochzeiten aus, Em.«
    »Machen wir bloß eine daraus, Liebster. Die Trennung ist schmerzlich genug. Wir sollten nicht auch noch zwei Feiern veranstalten, wo uns schon bei einer zum Weinen zumute ist.«
    »Was meinst du, wer die Trauung vollziehen soll? Emdahl, vielleicht?«
    »Nicht in meinem Tempel, o nein!«
    Althalus blinzelte.
    »Du selbst?«, fragte er ungläubig.
    »Natürlich, Dummkopf. Es sind schließlich meine Kinder, und ich möchte, dass es richtig gemacht wird.« »Was immer du meinst, Em.«
    An einem goldenen Sommermorgen saß Althalus im Turmgemach und tat so, als würde er im Buch lesen, während Dweia, prächtig anzusehen, neben dem Südfenster thronte.
    Die Tür schwang auf und Gher trat ein, wieder einmal in seinem Pagenkostüm. »Ich soll ausrichten tun, dass sie Euch sehen wollen, Althalus. Andine hat eine Rede für mich vorbereitet, aber Ihr wollt sie doch nicht wirklich hören, hab ich Recht?«
    »Sag sie trotzdem auf, Gher«, wies Dweia ihn an. »Und tu's in der Hofsprache.«
    »Muss ich das unbedingt, Emmy?«, fragte er unwillig.
    »Die Damen würden es vorziehen.«
    Gher seufzte. »Na gut, Emmy, wenn Ihr's wollt.« Er räusperte sich. »Allmächtiger Vater«, redete er Althalus an. »Eure Kinder flehen Euch an, sie in einer Sache von allergrößter Dringlichkeit anzuhören.«
    »Tu du's auch richtig, Althalus«, ermahnte ihn Dweia.
    »Wenn du darauf bestehst, Em.« Althalus richtete sich auf. »Versichere meinen edlen Sprösslingen, dass ich willens bin, ihrer Bitte zu lauschen, mein Sohn«, antwortete er Gher. »Und von möglicherweise unvorhergesehenen Ansprüchen abgesehen bin ich gern bereit, jeden ihrer Wünsche zu erfüllen, soweit mir unsere über alles geliebte Göttin die erforderliche Macht gewährt.«
    »Unvorhergesehene Ansprüche?«, fragte Dweia. »Nur eine Vorsic htsmaßnahme, Em. Wir wollen die Mitgift doch in angemessenem Rahmen halten.« Arm in Arm betraten Andine und Eliar, beide in feierlicher Gewandung, das Turmgemach, dicht gefolgt von Leitha und Bheid. Die Kratzfüße und Knickse waren zweifellos eine Spur übertrieben.
    »Wir treten an diesem Tag vor Euch, edler, geliebter Vater«, begann Andine, »insofern wir von Euch in alljeglichen Belangen geleitet werden müssen -und insofern es auch so sein soll. Der edle Eliar und der heilige Bheid ersehnen sich, in Bälde Euch unsere Bitte vorzutragen. Doch erlaubt mir gnädigst zu erwähnen, dass meine geliebte Schwester und ich uns ihren Wünschen in dieser Hinsicht voll und ganz anschließen. Lange und angestrengt haben wir es in Erwägung gezogen, und wahrlich scheint es offenbar, dass einige Menschen glücklich genannt werden dürfen, solltet Ihr uns die Gnade erweisen, unsere demütige Bitte zu erfüllen.«
    »Und ist es dein Ersehnen, glorreiche Arya, dieser Bitte in endloser Weile und zahllosen Worten Gewicht zu geben?« Althalus übertrieb die förmliche Rede mit voller Absicht. »Denn sollte deine Bitte noch länger währen, erscheint es mir gnädig, dem tapferen Eliar
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