Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Althalus

Althalus

Titel: Althalus
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
merken. Wahrscheinlich spürt man es sogar auf der anderen Seite der Welt.« »Oh, eins von diesen Dingen.« »Diese Dinge, wie du es nennst, sind eine Art Familientradition.
    Wir tun sie sehr häufig in meiner Familie.« Plötzlich erzitterte das Haus, wie von einem Sturm gerüttelt, und der Himmel vor den Fenstern verdunkelte sich.
    Der Dolch in Dweias Handtellern schien sich zu bewegen und zu verschwimmen, und sein eindringlicher Gesang hob sich frohlockend, als die Waffe sich in gestalt losen Dunst verwandelte.
    »Was passiert?«, rief Bheid erschrocken.
    Doch Dweia antwortete nicht, denn der Dunst über ihren Händen verdichtete sich zu einer schmalen goldenen Schatulle, die dort glühte, wo Eliars Dolch sich befunden hatte.
    Die Dunkelheit, die das Haus eingehüllt hatte, wurde plötzlich von dem goldenen Glühen aus Dweias Buch verdrängt. Und die schwarzen Wolken, die vorübergehend das Licht verborgen hatten, bäumten sich am Horizont auf, als das goldene Strahlen des Bu ches und das Regenbogenlic ht des Gottesfeuers die Finsternis ver schlang.
    »Du hast mir gefehlt«, sagte Dweia innig zu ihrem Buch. »Endlich ist die Zeit gekommen, dass du tust, wofür ich dich zu Anbeginn erschaffen habe.« Sie legte das Goldene Buch sanft auf die anderen Bücher und achtete darauf, dass es die Kluft zwischen dem Buch Deiwos' und dem Daevas überbrückte.
    Das Zittern des Hauses wurde heftiger, und von tief aus der Erde kam ein Ton so leise, dass er mehr zu spüren, denn zu hören war. Und vom Himmel und den nahen Bergen erklang das vertraute Wimmern der Verzweiflung und vermischte sich mit dem Gesang des Dolches.
    »Seid still, ihr zwei«, murmelte Dweia abwesend. »Ich versuche mich zu konzentrieren.«
    Das goldene Licht des Buches verstärkte sich und hüllte den Tisch in blendende Helligkeit. »Bleibt, wo ihr seid!«, warnte Dweia die Gefährten. »Es beginnt!«
    Dünner weißer Rauch erhob sich aus dem blendenden Licht.
    »Brennen die Bücher?«, rief Bheid mit schriller Stimme.
    »Nur Ghends«, antwortete Dweia. »Das war der Zweck unserer
    Bemühungen -von Anfang an.« »Ich dachte, Ihr habt gesagt, dass es nicht verbrannt werden kann«, flüsterte Andine verstört. »Nicht von gewöhnlichen Flammen«, antwortete Dweia. »Das Feuer auf dem Tisch ist kein wirkliches Feuer.«
    »Es ist die Wahrheit, Andine«, sagte Leitha.
    »Aber…«
    »Psst, Liebes«, ermahnte das bleiche Mädchen sie, »und rühr dich nicht vom Fleck.« Dann blickte sie rasch Althalus an. »Er kommt!«, warnte sie ihn.
    »Ich weiß«, entgegnete Althalus grimmig. »Ich habe ihn erwar tet.«
    Eliars Tür schwang weit auf. Ghend, ganz in Flammen gehüllt, gefolgt vom brennenden Khnom kamen herein. In einer Rüstung aus Feuer steckten sie, und ihre Waffen waren flammende Schwerter.
    »Ich bin gekommen, mir zurückzuholen, was mein ist!«, verkündete Ghend mit Donnerstimme. Weiße Flammen loderten in seinen Augen, in denen der Wahnsinn tobte.
    Das brennende Paar verbarg einen Großteil von Eliars Tür, trotzdem sah man hinter den beiden eine weitere Tür, die sich aus dem unsäglichen Grauen geöffnet hatte. Es schien Althalus, dass diese Tür den Blick auf eine Stadt aus Feuer bot. Die Häuser waren Flammensäulen und die Straßen flüssiges Feuer. Eine ungeheure Menge unkenntlicher, wimmernder Wesen brannte in den Feuerstraßen, von Blitzen umzuckt.
    Ghend hob sein Flammenschwert. »Erschaue das Werkzeug deiner Verdammnis, Dieb!«, grollte er, während Blitze um sein Gesicht Schossen und sein Haar brennend den Kopf umkränzte. Und dann schritt Ghend unaufhaltsam auf Althalus und den in goldenes Licht gebadeten Tisch zu, und seine Füße hinterließen brennende Spuren auf dem Marmorboden.
    Doch Althalus hob die Hand und sprach: »Leoht!« Und ein Wall aus reinstem Licht verwehrte Ghend den Weg, und Ghend heulte und alle flammenden Heerscharen Nahgharashs mit ihm.
    In wilder Verzweiflung schlug Ghend nach dem Lichtwall, der ihm den Weg versperrte, während Blitze um ihn zuckten und sein Flammenschwert wirkungslos gegen die Barriere hieb, die Althalus mit einem einzigen Wort vor ihm errichtet hatte.
    »Du wirst dein Schwert zerbrechen, Ghend«, warnte Althalus gleichmütig. »Glaub mir, du kommst nicht hindurch, wenn ich es nicht will. Bist du bereit, mir zuzuhören?«
    Immer noch in Flammen gebadet, packte Ghend den Griff seines Flammenschwerts nun mit beiden Händen und hieb mit aller Kraft gegen den Wall aus Licht.
    »Du vergeudest nur Zeit,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher