Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
Vom Netzwerk:
Sorokin lächelte. »Ich habe vorhin telefoniert und ein paar Leute gebeten, sich zu einem guten Zweck hier zusammenzufinden. Slotin hat viele Feinde. Und die werden ihn mir für ein paar Minuten vom Hals halten.«
    Paul prüfte das Magazin des Maschinengewehrs und richtete die Waffe auf den Eingang. »Gibt's hier noch andere Zugänge?«
    »Ja«, antwortete Lorenz. »Auf der anderen Seite.«
    »Die müssen auch bewacht werden.« Paul sah Elena an, die noch immer eine Waffe in der Hand hielt. »Elena, du gehst mit Benny nach hinten und sicherst die andere Tür. Wer immer da auch reinwill, pustet ihn um!«
    Lorenz und Sorokin machten sich an einem Gitterrost im Fußboden zu schaffen. Bärbel sah den beiden zu, doch dann fiel ihr Blick auf Gustav. Der stand teilnahmslos im Kirchenschiff, setzte sich dann jedoch plötzlich in Bewegung und ging geradewegs auf den Eingang zu.
    »Aus dem Schussfeld, Herr Brenner«, schrie Paul.
    Bärbel lief Gustav hinterher. »Er kann uns jetzt nicht hören!«, rief sie Paul zu. Gustav ging weiter unbeirrt auf die Tür zu, öffnete sie und trat ins Freie. Bärbel war fast bei ihm angelangt und folgte ihm nach draußen. In einer seltsamen Ruhe schritt Gustav voran, während ihm die Kugeln um die Ohren pfiffen. Bärbel packte ihn an der Hand und versuchte ihn festzuhalten. Paul hechtete auf die beiden zu und wurde durch ein Geschoss, das ihn am Arm traf, herumgewirbelt, doch ließ er sich dadurch nicht aufhalten. Er erreichte Bärbel und Gustav, packte sie und zog sie mit aller Gewalt mit sich fort, zurück in den schützenden Kircheneingang. Über ihm schwoll das dröhnende Geräusch eines Helikopters an. Ein gleißend heller Lichtstrahl tastete den Kirchvorplatz ab. Paul erkannte erleichtert, dass seine Kollegen eingetroffen waren. Keuchend zwängte er sich mit Gustav und Bärbel in die Kirche.
    Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, sank er in die Knie. Bärbel wandte sich zu ihm. »Sie sind ja getroffen«, sagte sie erschrocken, als sie das Blut sah, das von seinem Arm auf den Fußboden tropfte.
    »Halb so wild«, stieß Paul hervor. Er sah sich in der Kirche um. »Wo sind Lorenz und der Mönch?«
    Auch Bärbel sah sich um. »Ich weiß es nicht.«
    Dann fiel ihr Blick auf das Gitterrost, welches neben einem Loch im Boden lag. »Ich vermute, die beiden sind da hinein.«
    »Schauen Sie doch mal nach, was die da treiben. Ich bewache den Eingang.«
    »Was ist denn hier los?«, meldete sich plötzlich Gustav zu Wort.
    Bärbel konnte nicht anders, sie musste lachen. »Komm, du Traumtänzer. Ich erzähl es dir.« Kopfschüttelnd nahm sie Gustav an die Hand und zog ihn mit sich fort.
    Paul lehnte sich mit der Maschinenpistole an das Grabmal des alten Fürstenpaares und visierte das Portal an. Er hörte die Sirenen mehrerer Fahrzeuge. Angestrengt lauschte er nach draußen. Wenig später verstummten die Waffen. Die Schießerei hatte aufgehört.

38. Kapitel
    Lorenz folgte Sorokin ächzend durch den engen Gang. Der Mönch hatte eine winzige Taschenlampe dabei, die alles in ein kaltes, weiß-blaues Licht tauchte. Lorenz schätzte, dass die Entfernung vom Einstieg bis zu der Stelle, wo er die Gruft vermutete, kaum mehr als sechs oder sieben Meter messen konnte. Doch als sie diese Strecke hinter sich gebracht hatten, war von einer Gruft nichts zu sehen. Der Gang verengte sich. Sorokin leuchtete den weiteren Verlauf aus.
    »Was sehen Sie?«, fragte Lorenz keuchend.
    »Nicht viel. Ich werde mich hier hindurchzwängen müssen. Dann sehe ich vielleicht mehr.«
    Lorenz folgte ihm, so gut er konnte, doch schon einen Meter weiter merkte er, dass der Gang zu eng für ihn wurde. Er kroch so weit, bis er stecken zu bleiben drohte. Ärgerlich knurrte er: »Der alte Kommissar spürte, dass er sich keinen Zentimeter weiterschieben durfte, wollte er das Tageslicht jemals wiedersehen.«
    Und lauter fügte er hinzu: »Für mich geht es hier nicht weiter. Sagen Sie mir, was Sie da gefunden haben.«
    Er hörte Sorokins Antwort wie durch einen dichten Nebel. »Wenn Sie mir nicht folgen können, sind Sie vielleicht nicht bereit für das, was Sie hier erwarten könnte.«
    »Bereit bin ich wohl, aber leider auch zu breit«, brummte Lorenz. Es kam keine Antwort mehr. Dafür vernahm Lorenz ein leises Murmeln, dann ein scharrendes Geräusch. Ein Luftzug ging plötzlich durch den Gang. Lorenz bemerkte deutlich den kühlen Windhauch, der ihm entgegenwehte. Wieder ein Scharren. Dann war es still. Lorenz hörte nichts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher