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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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Blut ersaufen. Was meinst du?«
    Paul stöhnte auf. Wie konnte er die Gefangenen hier herausschaffen? Er musste die Gelegenheit nutzen, solange er mit dem Albaner alleine war und nur der Mönch bei Lorenz und Gustav war. Er dachte fieberhaft nach. Kastriot und Sorokin zu überwältigen war nicht schwierig. Das Überraschungsmoment war auf seiner Seite. Wie aber sollten er und die beiden Alten unbemerkt aus dem Haus kommen? Sie würden vermutlich zu Fuß flüchten müssen, und die Alten waren nicht schnell. Also musste alles völlig unbemerkt vonstattengehen.
    »Was meinst du?«, fragte Kastriot wieder.
    »Ach«, antwortete Paul. »Das überlasse ich ganz dir. Du bist sicher der Beste fürs Abmurksen.«
    »Das will der Skipetar selbst auch so meinen«, bestätigte Kastriot und wuchs ein wenig.
    Ein Wachposten kam die Treppe herunter. »Kastriot«, sagte er. »Elena schickt mich. Sie möchte dich sprechen. Sofort.«
    Kastriots Augen leuchteten auf. »Das Täubchen will mich sehen?« Dann verzog er den Mund. »Aber dumm, der Pate sagt, Kastriot, bleib hier und bewache die Gefangenen, das Töchterchen muss das verstehen.«
    »Unsinn«, sagte Paul. »Geh nur, meinst du, der Chef traut mir nicht auch allein zu, die zwei alten Knacker zu bewachen? Und wenn das Töchterchen nach dir schickt, ist es dann gut, dem nicht zu folgen?«
    Der Albaner überlegte kurz, dann hellte sich seine Miene auf. »Da ist was dran.« Und im Befehlston fügte er hinzu: »Und du bewachst diese Tür mit deinem Leben, wie der Pate befohlen. Ich verlasse mich auf dich!«
    »Das kannst du.« Paul zog seine Pistole aus dem Holster und entsicherte sie. »Ich bin wachsam. Hier kommt keiner rein oder raus, wie der Pate befahl.«
    »Gut«, meinte Kastriot gönnerhaft und verließ mit dem Wachmann seinen Posten. Paul wartete noch einige Sekunden, bis er die Schritte der Männer nicht mehr hören konnte, dann atmete er tief durch und öffnete die Tür mit einem Ruck. Er trat in den Raum, war mit drei schnellen Schritten bei dem Mönch und hielt ihm die Mündung seiner Waffe an die Nase.
    »Ganz ruhig, Väterchen«, flüsterte er. »Dein Schöpfer ist noch nicht auf dein Kommen vorbereitet, also mach keine Dummheiten!«
    »Mein großer Kommissar, mach du mal keine Dummheiten«, sagte Lorenz und stieß Paul mit seinem Gehstock in die Seite. Dabei grinste er ihn verschmitzt an.
    »Was?«, fragte Paul verständnislos.
    »Herr Gedeck, es ist nicht immer alles so, wie es scheint«, sagte Sorokin und wies auf die Pistole. »Wären Sie so freundlich?«
    Paul ließ die Waffe sinken. »Was ist hier los?«
    Der Mönch lächelte. »Ihre Freunde und ich haben aus gegebenem Anlass beschlossen, von nun an zusammenzuarbeiten. Das erscheint uns angesichts der jeweiligen Interessen, die wir verfolgen, angemessen zu sein.«
    Paul schüttelte den Kopf. »Okay, ich verstehe zwar nicht, aber das ist jetzt auch egal. Wir müssen schnellstens hier raus!«
    »Ihr Pragmatismus ist unbestreitbar zielführend«, antwortete Sorokin, und Paul wunderte sich aufs Neue über die Sprachfertigkeit des Russen.
    »Ich schlage vor, ich gehe voraus und sondiere die Lage, Sie folgen dann. Gegebenenfalls muss ich die Türwache ablenken. Wenn Sie dicht hinter mir bleiben, werden Sie, wie ich Sie einschätze, jede Gelegenheit ergreifen, störende Posten schnell und ohne jedes Aufheben auszuschalten.«
    »Darauf können Sie sich verlassen«, meinte Paul und wandte sich zur Tür. Dort erschien plötzlich Benny, der mit einem Satz im Raum war und mit einen Stock herumwirbelte. Der überraschende Schlag sauste nur knapp an Pauls Kopf vorbei. Benny erstarrte in der Bewegung, als er die Situation erfasste. »Ach du scheiße! Was ist denn hier los?«
    »Das habe ich vor einer Minute auch noch gefragt«, knurrte Paul. Gustav konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. »Holder Knabe! Du bist auf Zack, das muss man dir lassen!«
    Lorenz brummte vor sich hin: »So ein Zusammentreffen desorientierter Retter hatte selbst der erfahrene Ermittler noch nicht erlebt.«
    Nun trat Elena, mit einer Pistole in der vorgereckten Hand, in das Zimmer. Staunend blickte sie von einem zum anderen und merkte dann, dass es niemanden gab, den sie bedrohen musste.
    Bärbel schob sich an dem Mädchen vorbei. »Ihr alten Narren«, schalt sie. »Was habt ihr euch denn nun schon wieder eingebrockt? Kann man euch nicht einmal fünf Schritte allein auf der Straße machen lassen?«
    »Verschieb' deine Strafpredigt auf später«, grummelte
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