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Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]

Titel: Altes Eisen - [Kriminalroman aus der Eifel]
Autoren: KBV Verlags- und Mediengesellschaft
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solange sie noch hier im Wald sind.«
    Der Fahrer holte alles aus dem Wagen heraus. Jetzt waren sie dem Citroen sehr nah gekommen. Sadic lehnte sich aus dem Fenster und schoss. Eine Feuerzunge zuckte durch die Dunkelheit. In einem Funkenregen zerstob der linke hintere Kotflügel des Citroen und hinterließ ein riesiges Loch.
    »Bist du wahnsinnig!«, schrie Slotin. »Meine Göttin!« Er gab dem Serben von hinten ein paar Ohrfeigen, dass es klatschte.
    Die Augen Sadics blitzten in hellem Zorn auf, aber er zog das Gewehr wieder ins Wageninnere. »Dann sollen sie doch entkommen. Leck mich am Arsch, Slotin!«
    »Die schießen uns den Arsch weg!«, schrie Gustav. »Und vor allem mir. Knabe, fahr schneller!«
    »Ich fahr, was die Kiste hergibt! Und mein Arsch ist nicht weniger wertvoll als deiner!«
    »Sie bleiben etwas zurück«, meinte Paul, der über den Lauf der Maschinenpistole aus dem kaputten Heckfenster schaute. »Wenn sie uns noch mal so nah kommen, schieße ich die Halunken in Stücke.«
    »Das hätte ich schon lange getan«, maulte Lorenz. »Warum diese Rücksicht?«
    Paul antwortete: »Erstens bin ich nicht Kommissar Wollbrand, sondern Paul Gedeck, der sich rechtfertigen muss, wenn er auf Menschen schießt. Und zweitens sitzt der Vater dieses tapferen Mädchens in dem Auto.«
    Lorenz schwieg beleidigt, aber Elena lächelte Paul dankbar an.
    Mittlerweile hatten sie die Serpentinen nach Brück passiert. Hoch über ihnen erhob sich rot beleuchtet die Burg von Nideggen. Benny manövrierte in aberwitziger Geschwindigkeit durch den Ort, überquerte die Rurbrücke und jagte den Leichenwagen die steilen Kurven nach Nideggen hinauf. Der Motor des Citroen dröhnte, und die beiden Autos des Paten kamen wieder bedrohlich näher. Paul jagte dem am dichtesten auffahrenden Fahrzeug einen Feuerstoß entgegen. Er zielte auf die Reifen, doch die Salve schlug in den Kühler ein, auch die Scheibe erhielt mehrere Treffer und zerbarst. Prompt fielen die Verfolger wieder zurück.
    Wenig später fuhren sie in Nideggen ein. Benny lenkte den sperrigen Leichenwagen mit quietschenden Reifen an einer Tankstelle um die Kurve und raste auf das Dürener Tor zu, welches den Eingang zum Ortskern markierte. Mit Vollgas röhrte der Citroen durch das enge Sandsteintor.
    Bärbel rief erschrocken: »So herum ist doch hier die Einfahrt verboten!«
    Die anderen starrten sie entgeistert an. Lorenz wollte gerade Kommissar Wollbrand einen Kommentar zu Bärbels allzu großem Ordnungssinn abgeben lassen, doch dann verschlug es sowohl ihm als auch dem alten Kommissar die Sprache, als Benny die schmale Gasse zur Burg ungebremst durchraste. Der Wagen ratterte erst links am Bordstein entlang, trudelte dann nach rechts und schleifte die Hauswand ab.
    »Oi!«, rief Elena.
    »Wir brauchen einen kleinen Vorsprung, um in die Kirche zu kommen«, presste Benny zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Wassilij Sorokin fügte hinzu: »Das stimmt. Jedoch werden wir dort auch Feuerschutz erhalten.«
    Bevor die anderen fragen konnten, was er damit meinte, erreichten sie den Platz vor der Kirche, und der Citroen kam mit kreischenden Bremsen zum Stehen.
    »Was sollen wir jetzt machen?«, fragte Branco Sadic den Paten. »Hier wimmelt es doch gleich von Bullen.«
    Slotin brüllte: »Das ist mir scheißegal, du Feigling. Meine Tochter ist bei diesen Schweinen. Ich lasse mir weder die Butter vom Brot nehmen noch meine Tochter entführen!«
    Sie rasten auf die Kirche zu, wo sie den Leichenwagen stehen sahen. Dort öffneten sich gerade die Türen, und die Insassen hasteten aus dem Wagen und rannten auf das Eingangsportal der Kirche zu.
    »Los, schnappt sie euch!«, brüllte der Pate.
    In diesem Moment flammte ihnen Mündungsfeuer entgegen. Projektile schlugen im Wagen ein. Der Fahrer trat auf die Bremse und stellte das Fahrzeug quer. Die Männer duckten sich und sprangen aus dem Wagen, um aus der Deckung das Feuer zu erwidern.
    Unter dem höllischen Feuerwerk rannten die sieben auf die Kirche zu. Um sie herum krachte es aus einer Vielzahl von Waffen, überall heulten Querschläger umher. Paul erkannte mit großer Verwunderung Ali Achmed und andere Männer des Türken, die auf die Russen feuerten. Und bevor er als Letzter in der Kirche verschwand, erkannte er mit noch größerem Erstaunen einige Polen aus der Bande des ermordeten Matuschyk, die den Türken Beistand leisteten. Er zog die schwere Tür hinter sich zu.
    »Was ist das da draußen?«, fragte er atemlos.
    Wassilij
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