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Alter Sack, was nun

Titel: Alter Sack, was nun
Autoren: Kester Schlenz
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möchte. Oder man kriegt Alzheimer.
    Da fällt mir ein guter Witz ein - nur mal so zwischendurch, um dieses ernste Kapitel aufzulockern. Fragt ein Säufer den anderen: »Was hättest du lieber: Parkinson oder Alzheimer?« Sagt der andere: »Alzheimer - lieber einen vergessen als einen verschütten.«
    Den kann man bringen, oder?
    So, zurück zur Ernsthaftigkeit.

    ALSO ICH MEINE, WIR SOLLTEN NACH MÖGLICHKEIT ALLE SO VORSORGEN, DASS IM FALLE EINES FALLES NICHTS MIT UNS GESCHIEHT, WAS WIR NICHT WOLLEN.
    Wenn wir uns nicht mehr klar äußern können, sollten Menschen unseres Vertrauens Entscheidungen für uns treffen. Ich war entsetzt, als mir ein Notar erzählte, er habe erlebt, dass Ärzte der Ehefrau eines Todkranken sagten, sie habe überhaupt nicht mitzureden, ob Apparate abgeschaltet oder eine Magensonde entfernt würde - es lägen keine Dokumente vor, die sie zu solchen Entscheidungen autorisierten. Ein Vormund vom Amt entschied dann über den Kopf der Frau hinweg mit den Ärzten, was gemacht wurde, obwohl der Mann der betroffenen Frau gegenüber immer klar geäußert hatte, dass er keine sinnlosen, sein Leiden nur verlängernden Maßnahmen wolle, falls es ihn mal erwische.
    WIE KANN MAN DAS VERHINDERN?
    Ganz einfach, indem man zu einem Notar geht und dort eine Vorsorgevollmacht unterzeichnet, in der man klar regelt, wer einen bei fehlender Handlungs- oder Entscheidungsfreiheit vertritt. Das kann sich auf finanzielle Dinge oder die medizinische Behandlung beziehen. Wichtig ist, dass man das rechtzeitig macht, wenn es einem gutgeht. Bloß keine Scheu, auch mal an was Fieses zu denken. Die meisten wollen sich mit so was nicht auseinandersetzen, lassen es schleifen, und später dürfen dann Dr. Mabuse oder die fiese Oberschwester Hildegard entscheiden, ob der Darm gespült oder die Herz-Lungen-Maschine abgeschaltet wird.

    Und wenn Sie schon mal beim Notar sind: Ein vernünftiges, gültiges und unanfechtbares Testament können Sie dort ebenfalls formulieren und hinterlegen. Formulierungen wie »Atze soll meine CDs kriegen und die Kinder die Bude« sind nicht immer ratsam. Auch eine Patientenverfügung, die bestimmte Eingriffe gegen Ihren Willen ausschließt, halte ich für sinnvoll.

    DA SICH HIER VONSEITEN DES GESETZGEBERS EINIGES TUT, RATE ICH IHNEN, DEN AKTUELLEN STAND MIT EINEM NOTAR ABZUKLÄREN.
    Ich mach das alles nächste Woche. Dann kann ich ruhiger schlafen und weiß, dass kein Arzt mich gegen meinen Willen zum Auswuchten oder einer Sacktransplantation verdonnern kann.

Werden Sie Gartenteichbesitzer
    AM WASSER BAUEN
    Das richtige Zur-Ruhe-Kommen, Entspannungfinden und Ausgeglichensein ist ein Thema, das uns durch dieses ganze Buch begleitet hat. Man soll ja immer das empfehlen, womit man am besten selber Erfahrung hat. Etwas, das man gut kennt und schon mal selber durchgezogen hat. Siehe dazu auch das Kapitel »Du musst einfach mehr chillen«, in dem ich die Themen Meditation, autogenes Training, Progressive Muskelentspannung etc. schon ausführlich dargelegt habe.
    JETZT MÖCHTE ICH MAL NOCH PRAGMATISCHER WERDEN UND IHNEN ZU EINEM GARTENTEICH RATEN.
    Das hört sich erst mal vollkommen bescheuert und superspießig an, daher will ich es begründen. Wir alten Säcke - hektisch, unausgeglichen, hadernd - brauchen etwas, das uns, wie die jungen Leute heute sagen, chillt. Wenn Sie nun also in der glücklichen Lage sind, einen Garten zu haben oder ein eigenes Grundstück - was ja mit
fünfzig Jahren nicht unbedingt selten ist - also dann kann ich Ihnen nur dringend zu einem Gartenteich raten.
    (Ich habe dieses Kapitel - wie einige andere - vorher auf Band gesprochen, um eine Reportage-Stimmung zu erzeugen und werde das Kapitel jetzt sozusagen live mit Ihnen am Gartenteich gemeinsam schreiben.)
    Ich stehe jetzt an meinen zwei kleinen Teichen und gucke. Ich bin nackt. Nein, kleiner Scherz. Ich trage meine alten Garten-Klamotten. Es ist Ende September. Das Wasser ist heute glasklar - im Sommer gibt es manchmal ein bisschen viele Algen. Ich sehe die wunderschönen, feingliedrigen Unterwasserpflanzen, ich sehe Stichlinge, wie sie durchs Wasser ziehen. Ein kleiner Wasserfall plätschert von Steinen herab.
    Den habe ich seinerzeit mit einigen Steinen, Sand, einer kleinen Pumpe und einem Schlauch erschaffen.
    ICH HABE WIRKLICH NICHT VIEL AHNUNG VON TECHNISCHEN DINGEN UND VERFÜGE BEDAUERLICHERWEISE ÜBER ZWEI LINKE HÄNDE, ABER DAS MIT DEM TEICH, DAS HABE ICH EIGENTLICH GANZ GUT HINGEKRIEGT.
    Es ist, wenn man ein paar
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