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Als Lassiter die Furie zähmte

Als Lassiter die Furie zähmte

Titel: Als Lassiter die Furie zähmte
Autoren: Jack Slade
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wieder einfange.« Er wandte er sich an die anderen beiden Männer. »Los, suchen wir weiter. Tammy, du siehst dich hier auf dem Hof und im Stall um.« Er nickte dem großen Mann noch einmal zu, dann wandte er sich ab und kehrte mit einem der Männer zur Straße zurück.
    Lassiter sah dem dritten Mann nach, der das Stalltor zur Seite schob, dann folgte er dem Deputy Marshal zur Glendale Street. Gegenüber beim Nugget Saloon, dessen Vorbau schwarz von Männern war, die die Neugierde aus dem Schankraum getrieben hatte, tauchten weitere Männer auf, die sich in der Mitte der Straße mit dem Deputy Marshal trafen. Lassiter kümmerte sich nicht weiter darum, stieg die Stufen zum Hotelvorbau hinauf und betrat die große Halle des Hotels.
    Der Mann, der sonst hinter der Rezeption stand und jetzt durch das Fenster neben der Tür nach draußen starrte, nickte ihm zu und kehrte zur Rezeption zurück.
    »Was ist da draußen los?«, fragte Lassiter, während er seinen Zimmerschlüssel entgegennahm.
    »Sie hatten einen Apachenjungen gefangen und in die Stadt gebracht. Jetzt ist er aus dem Jail ausgebrochen.«
    »Und deshalb dieser Aufruhr?«
    Der Mann zuckte mit den Schultern. »Wenn Sie wollen, kann ich mich mal umhören, Mister Lassiter.«
    »So wichtig ist das nicht für mich.« Er nahm den Schlüssel und ging in den ersten Stock hinauf, wo sein Zimmer lag, das eine Tür zur hinteren Galerie hatte.
    Er schloss hinter sich ab, durchquerte das Zimmer und entriegelte die Galerietür. Vorsichtig öffnete er sie und schaute hinaus.
    Die Galerie war leer. Von dem Apachenjungen war nichts zu sehen. Lassiter trat an die Balustrade heran und blickte in den leeren Hof. Das Stalltor war wieder geschlossen.
    Er zuckte mit den Schultern, drehte sich um, kehrte in sein Zimmer zurück und schloss die Tür wieder. Er hoffte, dass es dem Jungen gelang, heil aus der Stadt zu kommen. Die Dunkelheit würde dabei sein Verbündeter sein.
    Lassiter entschloss sich, seine vorherige Absicht, einen Drink im Nugget Saloon zu nehmen, in die Tat umzusetzen, als es an der Tür klopfte. Mit einer in Fleisch und Blut übergegangenen Bewegung lockerte er den Remington im Holster, ehe er zur Tür ging, sich rechts davon aufbaute und »Herein!« sagte.
    Die Tür wurde aufgeschoben, und was Lassiter im Lichtschein der Flurlampen sah, hätte für ihn keine schönere Überraschung sein können …
    ***
    Er sah Dannys großen Augen und ihr leicht gerötetes Gesicht nur für einen Moment, dann hatte sie die Tür wieder hinter sich geschlossen, sodass das Zimmer nur vom schwachen Licht der Stalllaterne, das durch die Scheibe der Galerietür fiel, erleuchtet wurde.
    Ihre Stimme klang kehlig, als sie sagte: »Wollen Sie kein Licht machen, Lassiter?«
    Er trat an die Waschkommode, über der eine Kerosinlampe an der Wand befestigt war, riss ein Schwefelholz an, nahm den Glaszylinder ab und hielt die Flamme an den Docht. Erst als er den Zylinder wieder in die Halterung gesteckt hatte, drehte er sich zu ihr um.
    Sie war zur Galerietür gegangen und zog jetzt die Gardinen vor die Scheibe. Sie schien einen Moment zu zögern, bevor sie sich zu ihm umwandte. Die Rötung in ihrem hübschen Gesicht war geblieben. Ihre großen blauen Augen spiegelten die Flamme der Kerosinlampe wider.
    Er sah, dass sie dieselbe Bluse wie in Rupert Chaffs Office trug, allerdings waren jetzt zwei Knöpfe mehr geöffnet, sodass ihre festen Brüste fast zur Hälfte freilagen. Sie hatte einen anderen Rock angezogen. Er sah, dass es ein Wickelrock war, der mit einer Schleife an ihrer linken Hüfte zusammengehalten wurde. Das Glitzern in ihren Augen und das feuchte Schimmern ihrer Lippen ließen keinen Zweifel aufkommen, mit welchen Absichten sie ihn in seinem Hotelzimmer aufgesucht hatte.
    Sie hob den linken Arm. Erst jetzt bemerkte er, dass sie eine Aktenmappe in der Hand hielt.
    »Mister Chaff war immer noch nicht zurück«, sagte sie und konnte das schwache Zittern in ihrer Stimme nicht verbergen. »Da dachte ich, ich könnte Ihnen schon mal die Papiere vorbeibringen, die Mister Chaff für Sie vorbereitet hat.«
    Er nahm ihr die Aktenmappe aus der Hand und legte sie ungesehen hinter sich auf die Waschkommode neben den Wasserkrug. »Gibt es sonst noch einen Grund, weshalb Sie zu mir gekommen sind, Danny?«
    Da war es mit ihrer Beherrschung vorbei. Mit zwei Schritten war sie nah vor ihm. Er zuckte zusammen, als er ihre rechte Hand an seinem Hosenstall spürte, hinter dem sich augenblicklich sein
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