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Als Lassiter die Furie zähmte

Als Lassiter die Furie zähmte

Titel: Als Lassiter die Furie zähmte
Autoren: Jack Slade
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ihre Atemzüge leiser, und er spürte, dass sie eingeschlafen war.
    ***
    Sie waren gemächlich geritten, hatten auf der Sahuarita-Station eine Rast eingelegt und zu Mittag gegessen und schließlich Tucson am frühen Abend erreicht. Sie hatten Zimmer im Gila Hotel genommen, die im ersten Stock nebeneinanderlagen, Lassiters in der Mitte. Edmond McGregor und Lassiter hatten sich von Shauna verabschiedet, um zu Rupert Chaffs Office zu gehen. Lassiter trug die Satteltasche mit der Beute bei sich. Allerdings befanden sich nur achtzigtausend Dollar darin. Die Bank hatte schließlich für die Wiederbeschaffung des geraubten Geldes zwanzig Prozent Prämie ausgelobt. Mit McGregor war sich Lassiter einig, dass der Rest von knapp zehntausend Dollar Shauna gehören sollte, damit sie ein Startkapital für ihre Zukunft hatte.
    Im Office war nur Danny Chaff anwesend. Ihre blauen Augen wurden groß wie Untertassen, als sie die beiden Männer erkannte, die das Office betraten. Ihr großer Busen begann zu beben.
    »Edmond«, flüsterte sie, »Lassiter!«
    Der große Mann war froh, dass sie den Namen des Jungen zuerst genannt hatte.
    »Ist dein Vater da, Danny?«, fragte er.
    In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Rupert Chaff betrat den Raum. Er brauchte eine ganze Weile, bis er sich von seiner Überraschung erholt hatte. Dann bat er sie mit einer Kopfbewegung, ihm in sein Büro zu folgen. Danny wollte hinter ihnen her, aber Chaff ließ sie nicht durch die Tür. Zornig drehte sie sich um und warf die Eingangstür zur Straße mit einem lauten Knall hinter sich zu.
    Das Gespräch mit dem Obersten Ankläger von Arizona und Mittelsmann der Brigade Sieben dauerte nicht sehr lange. Lassiter machte Chaff klar, dass der Verdacht, den er gegen Edmond McGregor gehegt hatte, falsch war und der Junge rehabilitiert werden musste. Als Chaff sich erst sträuben wollte, sagte Lassiter: »Lassen Sie an McGregor nicht aus, was allein Ihre Tochter zu verantworten hat. Sie wissen, dass sie verrückt nach Männern ist. Suchen Sie einen Mann für sie und verheiraten Sie sie.«
    Chaff wollte explodieren, aber er fing sich wieder. »Das Mädel macht mich noch wahnsinnig«, murmelte er.
    Chaff wollte die achtzigtausend Dollar selbst zur Bank zurückbringen und versprach Lassiter, dass die Sache mit McGregors Rehabilitierung und der Belohnung in Ordnung gehen würde.
    Auf dem Weg zurück zum Gila Hotel verabschiedete sich Lassiter von Edmond McGregor und ließ ihn allein weitergehen. Er hatte im Schaufenster eines kleinen Ladens ein Schild hängen sehen, auf dem stand, dass er zu verkaufen war. Dort sah er Stoffe und alles sonst, was man für die Herstellung von Frauenkleidung benötigte, in der Auslage.
    Er ging hinein. Eine kleine Glocke über der Tür kündigte ihn an. Aus dem Hintergrund trat eine ziemlich korpulente Frau auf ihm zu. Sie hatte die Sechzig längst überschritten.
    »Sie wünschen, Sir?«, fragte sie mit einer warmen, sympathischen Stimme.
    »Ich hab das Schild in Ihrem Schaufenster gesehen, Ma’am«, sagte er.
    Sie legte den Kopf schief. »Sie interessieren sich für eine Damenschneiderwerkstatt?«
    »Für eine junge Dame, Ma’am. Sie hat kürzlich ihren Vater verloren und steht allein auf der Welt. Eine Aufgabe und eine eigene Existenz könnten sie über ihren Schmerz hinweghelfen.«
    »Ich verkaufe nicht unter dreitausend Dollar, Sir.«
    »Haben Sie vor, die Stadt zu verlassen, Ma’am, wenn Sie Ihren Laden verkauft haben?«
    Die Frage erweckte offenbar ihr Misstrauen.
    Er sagte schnell: »Ich frage aus einem bestimmten Grund, Ma’am. Die junge Lady hat keine Ahnung von der Geschäftsführung und vielleicht auch keine von der Schneiderei. Würden Sie ihr noch ein Jahr zur Seite stehen und ihr alles beibringen, was sie dafür braucht? Ich würde den Kaufpreis dann auf fünftausend Dollar erhöhen.«
    Sie schluckte und nickte dann schnell. »Ich wollte meinen Lebensabend sowieso hier in Tucson bei meinem Sohn verbringen. Ein Jahr könnte ich noch gut dranhängen.«
    »Danke, Ma’am«, sagte Lassiter und reichte ihr die Hand. »Wir werden morgen bei Ihnen vorbeikommen und den Vertrag unterschreiben. Vorausgesetzt, die junge Frau hat keine anderen Ambitionen.«
    »Sie haben sie noch nicht gefragt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Die Idee kam mir erst, als ich das Verkaufsschild in Ihrem Schaufenster sah.«
    »Dann wollen wir mal hoffen, dass alles so klappt, wie Sie es sich vorgestellt haben.«
    ***
    Er überlegte, ob er Shauna gleich
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