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Als Lassiter die Furie zähmte

Als Lassiter die Furie zähmte

Titel: Als Lassiter die Furie zähmte
Autoren: Jack Slade
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den Kopf. »Er war noch ein Junge, vierzehn Jahre alt. Eine Miliz, die hinter einer kleinen Bande her war, die aus der San-Carlos-Reservation ausgebrochen war, hat den Jungen geschnappt. Ich hoffe, dass sie ihn nicht erwischen. Das würde nur noch mehr böses Blut zwischen den Weißen und den Apachen geben. Ich wünsche Ihnen Glück, Lassiter.«
    »Danke, Chaff.« Der große Mann drehte sich um und verließ das Office. Von Danny war nichts mehr zu sehen.
    Draußen hatte sich die Aufregung um die Flucht des Apachenjungen endgültig gelegt.
    Als er die Glendale Street erreicht hatte, war Lassiter unentschlossen, ob er noch einen Drink im Nugget Saloon nehmen sollte, doch dann dachte er daran, dass wahrscheinlich anstrengende Tage vor ihm lagen. Er würde die Kutsche nach Tubac nehmen und sich erst dort ein Pferd besorgen.
    Hinter der Rezeption war niemand, und als Lassiter seinen Schlüssel vom Schlüsselbrett nehmen wollte, fehlte er. Am Fuß der Treppe erreichte ihn die Stimme des Clerks, der durch eine schmale Tür hinter der Rezeption aufgetaucht war.
    »Miss Chaff ist mit einem Auftrag ihres Vaters bereits oben und wartet auf Sie, Sir«, sagte er.
    Lassiter nickte nur und verkniff sich ein Grinsen.
    Danny Chaff konnte offensichtlich nicht genug von ihm kriegen.
    Sie lag bereits in seinem Bett, und als sie die Decke zurückschlug, sah er, dass sie splitterfasernackt war.
    »Hat dein Vater dich nicht vor mir gewarnt?«, fragte er mit schmalem Grinsen.
    Sie lachte leise. »O ja. Mit eindringlichen Worten. Er hat dich als Lüstling beschrieben, hinter dem die Frauen in Scharen her wären. Offenbar ist ihm überhaupt nicht der Gedanken gekommen, dass erst seine Warnung mich so scharf gemacht hat, dass ich es kaum erwarten konnte, es mit dir zu treiben, Lassiter. Ich wollte wissen, ob dein Ruf gerechtfertigt ist.«
    »Und? Ist er?«
    Sie nickte heftig und schwang ihre ewig langen Beine über die Bettkante. Er dachte, dass ihre großen schweren Brüste ihr das Aufstehen schwer machen würden, doch sie war leichtfüßig wie eine Gazelle auf den Beinen, trat auf ihn zu und sagte: »Zieh dich aus, Lassiter! Schnell, ich kann es kaum erwarten.«
    Er tat ihr den Gefallen und gab ihr alles, was er zu geben in der Lage war …
    ***
    Lassiter war froh, dass die Kutsche nur mit drei Passagieren besetzt war, sodass er die Beine lang ausstrecken, den Hut ins Gesicht ziehen und versuchen konnte, trotz der Rüttelei ein wenig Schlaf zu finden.
    Er dachte an Danny Chaff, die ihm noch einmal alles abverlangt hatte. Rupert Chaff musste Scheuklappen vor den Augen haben, dass er nicht wusste, was mit seiner Tochter los war. Aber Danny hatte ihm erzählt, dass sie in der Auswahl der Männer, die sie in ihr Bett zerrte, sehr vorsichtig war und nichts mit Männern anfing, denen sie häufiger begegnete. »Irgendwann werde ich mal einen finden, bei dem ich bleibe. Dann habe ich mich wenigstens ausgetobt.«
    Lassiter hatte darauf nichts erwidert, aber ihm war klar, dass sie sich etwas vormachte. Sie war so verrückt nach Männern, dass sie wahrscheinlich nie mit einem einzigen zufrieden sein würde. Er hatte ihr versprechen müssen, sich bei ihr zu melden, wenn er mal wieder nach Tucson oder auch nach Prescott, Phoenix oder Flagstaff kam, denn zwischen diesen Städten pendelte ihr Vater beruflich hin und her.
    Am Mietstall, vor dem die Kutsche nach Nogales abfuhr, hatte sich eine Menschenansammlung gebildet. Der Stallmann berichtete, dass ihm in den letzten Nachtstunden ein Pferd gestohlen worden war. Jeder vermutete, dass es der Apachenjunge gewesen war, der es geschafft haben musste, sich vor seinen Schergen so lange zu verstecken, bis sie die Suche nach ihm aufgegeben hatten.
    Lassiter wachte auf, als er die Rufe des Kutschers hörte. Seine beiden Mitreisenden hatten auf beiden Seiten den Kopf aus der Kutsche gestreckt, die ihre Geschwindigkeit verringert hatte. »Was ist los?«, fragte er.
    Einer der Männer zog den Kopf zurück und erwiderte gepresst: »Die Sahuarita-Station brennt.«
    Sofort war Lassiter hellwach. Der Mann am Fenster machte ihm Platz, sodass er hinausschauen konnte. Er sah Flammen aus einem flachen Gebäude schlagen. Männer hatten eine Eimerkette zu einem Tränketrog gebildet und waren dabei, den Brand zu löschen. Es sah so aus, als ob sie es schaffen würden.
    »Seht ihr was von Apachen?«, brüllte der andere Mann, der immer noch im Fenster hing, dem Fahrer und dem Beifahrer zu.
    Er erhielt keine Antwort. Eine
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