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Als Erzieherin gelassen und erfolgreich

Titel: Als Erzieherin gelassen und erfolgreich
Autoren: Christine Weiner
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Zeit gelöst werden wollen.
    Es kann daher sein, dass sich bei Ihnen zu Beginn des Coachings viele Gedanken und Bedürfnisse zugleich melden.
    Unsere Bedürfnisse verhalten sich dann ein wenig wie Kinder, die aufgrund von Regenwetter länger nicht nach draußen durften. Endlich scheint die Sonne und man öffnet ihnen die Tür zum Garten. Sie wissen, wie das aussieht, wenn die Kinder rausstürmen, und mit welchem Geräuschpegel das verbunden ist. Genauso ergeht es Gefühlen, die zu lange unbeachtet geblieben sind. Es zeigen sich mit einem Mal so viele verschiedene Themen und am liebsten möchte man alle zur gleichen Zeit angehen. Und wie in dieser Kindergartensituation kann es sein, dass Sie kopflos reagieren und schnell zu Theo laufen, weil er Marius mit der Schippe auf den Kopf haut, aber da schreit schon Katharina in der anderen Ecke, und Sie rufen ihr etwas zu und würden auch hinlaufen, wäre da nicht Sophie, die sich mit Laura um eine Puppe streitet. Nach einer Stunde sind Sie komplett erschöpft.
    Was Sie mit den Kindern nicht können, können Sie jedoch mit den Gefühlen und Bedürfnissen: sie sortieren, ihnen eine Rangordnung geben und sie dann ihrer Dringlichkeit entsprechend nacheinander betrachten. Gefühle machen auch meist, was Sie Ihnen sagen. Auch mal eine schöne Erfahrung, oder? Die Gefühle wollen nämlich vor allem eines: beachtet werden. Das heißt, einem Gefühl genügt es oft schon, wenn Sie sagen: »Jetzt nicht, aber nachher wende ich mich dir zu!« Es will sicher sein, dass Sie es gesehen haben und auf
das Thema zurückkommen, dann beruhigt es sich von allein und wartet. Lässt sich das Gefühl nicht ins Wartezimmer bugsieren, dann ist es ein wichtiges Gefühl, dem Sie tatsächlich Vorrang geben sollten.
    Damit Sie nicht von einem Thema zum anderen springen, ist es also sinnvoll, sich eine persönliche Hitliste von Fragen, Bedürfnissen und Situationen zu erstellen. Sie brauchen die Punkte jedoch nicht akribisch abzuarbeiten! Eine solche Liste ist nur eine Erinnerung für Sie. Manche Themen lösen sich von alleine, indem wir andere bearbeiten, oder neue Themen tun sich auf. Ihre Liste ist zudem für Ihr Unterbewusstsein das Signal, dass nichts vergessen wird. So fällt es Ihnen leichter, sich auf ein Thema nach dem anderen einzulassen.
    Manche Klienten mögen keine Listen und entscheiden sich lieber für bunte Moderationskarten. Jeweils ein Thema wird auf eine Karte geschrieben. Schnell zeigen sich auch so Schwerpunkte oder Themeninseln.
    Die Liste einer Klientin sah zum Beispiel so aus:
    • Ich möchte von meinem Mann im Haushalt deutlicher entlastet werden, damit ich meinen Arbeitstag nicht bereits erschöpft beginne.
    • In Zukunft möchte ich Nein sagen lernen.
    • Ich möchte mich in Elterngesprächen besser verhalten.
    • Ich brauche mehr Pausen.
    • Es fehlt mir an Anregung.
    • Ich habe keine Perspektive.
    • Ich will nicht mehr so müde sein.
    Vielleicht erkennen Sie schon, da ist nur ein Thema klar formuliert, das mit der häuslichen Entlastung. Allerdings in Form eines Auftrags und zwar an den Partner. Die anderen Themen lassen viele Interpretationsmöglichkeiten zu und sind noch nicht klar. Aber als erste Sammlung ist diese Liste wirklich nützlich.

    Meine Themen
    Nun sollten Sie sich für ein Thema entscheiden, denn es ist anstrengend, zu viele Bereiche gleichzeitig zu betrachten. Die Klientin dieser Liste entschied sich erst einmal dafür, die häuslichen Aufgaben mit ihrem Partner neu zu regeln. Das macht auch Sinn, denn wenn man bereits vom Haushalt ermüdet im Kindergarten eintrifft, dann kann der Tag nur eine Überforderung werden.
    Sie erstellte eine Liste der Hausarbeiten und vermerkte auch, wie viel Zeit diese Aufgaben beanspruchen. Sie kennen das, man findet sich sonst schnell beim Lamentieren wieder (»Du weiß gar nicht, was ich alles mache, ich mache nämlich...«), und wenn man Pech hat, dann dreht der Partner das Radio auf und es läuft der Song »Das bisschen Haushalt...« Das ist für alle Rollen und Tätigkeiten ein schlechter Ausgangspunkt. Also lieber zuerst ordnen, aufmalen oder aufschreiben und kenntlich machen, wie viel Zeit jeweils beansprucht wird.
    So entsteht eine Basis, auf der in diesem Fall meine Klientin ihrem Partner in einem konzentrierten Gespräch aufzeigen konnte, was zu tun war, und dann wurde gemeinsam verhandelt, wie sich die Aufgaben neu verteilen lassen.

Lösungen
    Egal, welche Lösungen Sie auch sammeln und definieren, lassen Sie
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