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Almuric

Titel: Almuric
Autoren: Robert E. Howard
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bewegt wurde. Ich hörte den dröhnenden Kriegsschrei des Bären, das Aufjaulen der Akkis, als sein Breitschwert zuschlug, und ich hörte das Klirren von Metall und das Knirschen zersplitternder Knochen. Zum Hinsehen jedoch hatte ich keine Zeit, ich musste meine ganze Kraft aufwenden, um das schwere Rad in Bewegung zu setzen. Ich hatte gesehen, wie sich fünf Akkis gemeinsam an der Winde geplagt hatten – aber in unserer Notlage schaffte ich es allein, obwohl mir die Arme zitterten vor Anstrengung, und der Schweiß übers Gesicht rann, bevor das Rad sich rührte. Aber dann senkte sich die Brücke langsam, und kaum hatte ihr freies Ende das jenseitige Ufer berührt, als in einer donnernden Stampede die vordersten Krieger unseres Heeres herüber kamen.
    Ich wirbelte herum, um Ghor beizustehen, dessen röhrendes Keuchen auch in dem Kampfgetümmel nicht zu überhören war. Der Krawall in der unteren Stadt musste bald die Yagas aufmerksam machen – und wir mussten unbedingt in Akka Fuß gefasst haben, bevor wir von oben her mit einem Pfeilregen bedacht wurden.
    Ghor war in ziemlicher Bedrängnis, als ich ihm von der Brücke zu Hilfe kam. Ein halbes Dutzend Tote lag zu seinen Füßen, und er schwang sein großes Schwert mit Berserkergewalt – aber er war selbst blutüberströmt, und die Akkis umschwärmten ihn in einem dichten Rudel.
    Ich hatte keine Waffe außer Gotrahs Dolch, aber ich stürzte mich in das Getümmel, und meine Klinge schnellte wie ein Blitz vor und drang in den Hals eines Akki. Der erschlaffenden Hand meines Opfers entriss ich das Schwert – eine primitive Waffe, so wie sie die Akkis selbst herstellten, aber sie war wuchtig und schwer. Ich schwang die Klinge mit beiden Händen und mähte breite Lücken in die Masse der blauhäutigen Männer. Ghor begrüßte mich mit einem freudigen Aufgrunzen und verdoppelte seine Anstrengungen, so dass die Akkis bald entsetzt zurückwichen.
    Und in diesem Augenblick waren auch die ersten unserer Krieger da – fünfzig kampflüsterne Guras. Aber damit war unser Ansturm plötzlich zu Ende, denn jetzt strömten die blauen Leute aus allen Hütten in ungeheurer Überzahl und fielen mit Todesverachtung über uns her, drängten unser Häuflein zurück auf die Brücke. Ein Gura konnte mit drei oder vier Akkis gut fertig werden, aber ihre Übermacht zerquetschte uns fast zwischen den nachdrängenden Kameraden, die dichtgepackt auf der Brücke tobten und schoben, um endlich die Feinde ihre Schwerter schmecken zu lassen. Vor uns der näher rückende Halbkreis der Akkis, hinter uns die Hunderte vordrängenden Krieger – wir hatten kaum Platz genug, mit der Waffe auszuholen. Unter Gekreische besetzten die Akkis die Mauerkrone in dichten Scharen und schüttelten wütend ihre Waffen. Ich sah keine Bogen oder sonstige Schusswaffen bei ihnen – ihre geflügelten Herren wussten wohl, warum sie ihren Sklaven solche Waffen nicht erlaubten.
    Noch tobte das blutige Gewühl am Brückenkopf, als die Morgendämmerung anbrach und der neue Tag rasch heraufzog. Jetzt sahen wir die Feinde genauer. Hoch oben an der Schwarzen Stadt würden nun die Yagas erwachen, und ich glaubte auch schon, das Rauschen von Schwingen über dem Kampflärm zu hören, aber aufschauen konnte ich nicht. Eingekeilt in der grunzenden, drängenden Horde der Blauen hatten wir nicht Raum genug, die Schwerter zu heben, und die Feinde kämpften wie tollwütige Katzen – schmutzige Nägel krallten sich in unsere Haut, und der Gestank ihrer Körper stieg uns in die Nase.
    Bei dem Gedanken an den Pfeilregen, der jeden Moment von oben kommen konnte, überlief es mich kalt – und da pfiffen die gefiederten Schäfte auch schon herunter, schlugen in unsere Reihen. Neben mir, hinter mir schrien Männer auf und griffen krampfhaft nach den Pfeilenden, die aus ihrem Leib ragten. Aber nun eröffneten unsere Krieger auf der jenseitigen Flußbank das Feuer auf die Akkis – bis jetzt hatten sie in dem unsicheren Licht Freund und Feind nicht unterscheiden können –, und auf diese geringe Entfernung war die Wirkung vernichtend. Die erste Salve fegte die Mauerkrone leer, und dann kletterten die Schützen auf die Brückengeländer und schossen über unsere Köpfe hinweg in die Horde, die uns den Weg versperrte. Die Folgen waren verheerend für die Feinde – große Lücken rissen auf in der dichtgedrängten Menge, die vordersten Reihen wurden niedergemäht im Kugelhagel, und von Panik ergriffen wandte sich die Horde zur Flucht. Und wir
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