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Almas Baby

Almas Baby

Titel: Almas Baby
Autoren: Christina Fuessmann
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zufrieden in Katjas Arm ein. So, als sei ihm klar, dass es wieder an seinem Platz war. Dennoch, als Hammer-Charly am Nachmittag mit Jens Storm telefonierte, begriff er rasch, dass auch für die Storms die ganze schreckliche Geschichte nicht so einfach zu Ende gehen konnte. „Katja hat sogar Angst, Friederike ins Bettchen zu legen. Sie hat das Kind die ganze Nacht im Arm gehalten. Ich fürchte, sie wird sich ihr Leben lang sorgen, dass diesem Kind wieder etwas zustoßen könnte,“ berichtete Jens Storm dem Hauptkommissar.
    Zu Alma Behrends anonymer Beerdigung, einige Tage später auf dem Hauptfriedhof, war außer Hammer-Charly, Zarah Silbermann und Volker Lauer niemand erschienen. „Das Sterben ist eben ein einsames Geschäft,“ kommentierte Zarah. „Aber das Leben,“ entgegnete Charly, „ist doch auch nur ein anderer Zustand als der Tod und manchmal kein angenehmerer. Jedenfalls nicht für Alma. Vielleicht ist es ja sogar besser für sie, dass sie nun ihre Ruhe hat. Was wäre nicht alles auf sie zugekommen!“ Volker Lauer rechnete auf: „Kindesentziehung in einem besonders schweren Fall und dazu noch die Sache mit der alten Judith - fahrlässige Tötung oder Körperverletzung mit Todesfolge, je nach dem wie der Richter das gesehen hätte. Da wären schon etliche Jahre Knast fällig gewesen.“
    Zarah Silbermann hakte sich bei Charly ein und fragte nachdenklich: „Aber kennt ihr denn nicht das Grimmsche Märchen von den Bremer Stadtmusikanten?“
    „Oh Gott,“ grinste Lauer, „nun sind wir wieder bei Dr. Silbermanns Märchenstunde angekommen. Was ist mit den Bremer Stadtmusikanten?“
    Zarah lächelte: „Sie raffen sich gemeinsam auf, denn, was sagt der Esel, dessen alte Knochen die Lasten nicht mehr tragen können, zum Hund, der nicht mehr zur Jagd taugt, zur Katze, die ertränkt werden soll und zum Hahn, dem ein unrühmliches Ende im Kochtopf bevorsteht? Er sagt: Etwas Besseres als den Tod findest du überall. Und glaubt mir, ich denke, er hat recht. Aber nicht jeder hat eben die Wahl. Und außerdem, wer hört schon gern auf einen Esel?“  

1. Auflage März 2012
    ©2012 OCM GmbH, Dortmund
    Gestaltung, Satz und Herstellung:
OCM GmbH, Dortmund
    Verlag:
OCM GmbH, Dortmund, www.ocm-gmbh.de
    Printed in Germany
    ISBN 978-3-942672-07-8
    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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