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Allie setzt sich durch - Band 3

Titel: Allie setzt sich durch - Band 3
Autoren: Meg Cabot Dagmar Henze Anne Brauner
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Lautstärke). Und sie wusste anscheinend auch nicht, wen ich angeschrien hatte.
    Als sie begriff, dass ich diejenige gewesen war, die in ihrem Klassezimmer rumgebrüllt hatte, sagte sie nur: »Bitte redet leise mit euren Mitschülern.«
    Dann ging sie zu ihrem Pult. Sie sah etwas benommen aus. Cheyenne auch. Überhaupt sahen alle ein bisschen benommen aus. Vielleicht taten ihnen die Ohren weh, weil ich wirklich sehr laut geworden war.
    Ich musste zwar nicht zur Direktorin, aber das hieß noch lange nicht, dass ich keine Angst hatte. Was würde jetzt passieren, nachdem ich Cheyenne so angebrüllt hatte? Würde sie
sich jetzt etwas Grässliches ausdenken, etwas, das noch schlimmer war als »Baby Finkle«?
    Sie machte einen Racheplan, das konnte ich sehen. Als sie sich von meinem Gebrüll erholt hatte, flüsterte sie mit Marianne, Dominique und Shamira. Es war klar, dass sie darüber berieten, wie sie es mir zurückzahlen würde. Mir war ganz schlecht wegen der ganzen Sache. Es ist schrecklich, wenn jemand einen hasst, auch wenn man denjenigen selbst nicht besonders mag.
    Und ich machte mir Sorgen darüber, was Mrs Hunter jetzt von mir hielt. Früher war es ihr eine Freude, mich in ihrer Klasse zu haben. Das hatte sie meiner Oma erzählt! Aber ich musste jetzt wohl damit rechnen, dass sie diese Ansicht ändern würde. Und was würde dann passieren?
    Ich merkte, dass sie noch immer verwirrt war und von mir zu den anderen blickte, um herauszufinden, was eigentlich los war. Anscheinend dachte sie, ich hätte einen von den Jungen angebrüllt. Dabei kamen die Jungen und ich wunderbar miteinander aus.
    Joey hatte alle (sieben!) Güterwagen-Kinder-Bücher, die er in seinem Pult gehortet hatte, herausgeholt und ins Bücherregal zurückgestellt. (Das war sehr gut, denn genau diese sieben Bände hatte ich noch nicht gelesen. Und wenn ich jetzt zu einer Außenseiterin wurde, deren Lehrerin sie nicht mehr leiden konnte, hatte ich ja genug Zeit zum Lesen).
    Eigentlich war mir das alles ziemlich egal - nur die Vorstellung,
dass Mrs Hunter mich nicht mehr gut fand … Ich hatte sie so gern … Ich wollte nicht, dass sie glaubte, ich hätte meine Mitschüler grundlos angeschrien. Ich hatte doch einen Grund gehabt … einen sehr guten Grund sogar!
    Womit wir wieder bei Cheyenne O’Malley wären. Die keineswegs Talent, null Tratsch war. Sie tratschte die ganze Zeit und hatte überhaupt kein Talent, soweit ich das sehen konnte. Der Spruch auf ihrem T-Shirt war eine Lüge! Sie trug lügende T-Shirts! Dafür konnte sie ins Gefängnis kommen.
    Mrs Hunter sprach den ganzen Tag kein einziges Wort mit mir. Das war eigentlich nicht so außergewöhnlich. Na ja, sie hatte auch keinen Grund mit mir zu reden. Ich zeigte nicht auf und meldete mich auch in Musik nicht freiwillig zum Stühleräumen. Das passte eigentlich nicht zu mir, weil ich sonst sehr hilfsbereit bin.
    Mrs Hunter hatte meine mangelnde Hilfsbereitschaft offenbar nicht bemerkt, weil sie nichts dazu sagte. Entweder das oder sie fand mich wegen meines Rumschreiens jetzt so schrecklich, dass sie nie wieder mit mir reden wollte.
    Die Sache zog mich so runter, dass es mir auch nichts mehr ausmachte, als Cheyenne beim Rausgehen mit ihrer fiesesten Stimme höhnte: »Das war ja eine totale Überreaktion, Allie.«
    Ich wusste gar nicht, was sie meinte - wahrscheinlich, dass ich gesagt hatte, sie wäre nicht meine Chefin. Also, eine Überreaktion würde ich das nicht nennen. Das war die reine Wahrheit, aber davon hatte Cheyenne ja keine Ahnung.

    »Ich fand nicht, dass du überreagiert hast«, beruhigte Rosemarie mich, als sie mit mir die Treppe hinunterging. Erica war auch dabei, und Caroline und Sophie, die ihren Streit für diesen Nachmittag ausgesetzt hatten, um mir gegen Cheyenne beizustehen. »Ich fand es genau richtig, was du zu ihr gesagt hast. Ich wollte schon Beifall klatschen, aber da kam Mrs Hunter rein.«
    »Allerdings hasst mich Mrs Hunter jetzt«, sagte ich niedergeschlagen.
    »Mrs Hunter hasst dich bestimmt nicht«, rief Erica. »Sie hat dich schrecklich gern! Sie hat so viel Vertrauen zu dir, dass sie dich hinten bei den frechen Jungs sitzen lässt.«
    »Das stimmt«, sagte Rosemarie. »Das ist wirklich ein Ehrenplatz. Da kann nicht jeder sitzen! Wer könnte das besser wissen als ich?«
    »Sie hat mich nur nach hinten gesetzt, weil ich Brüder habe, so wie du, Rosemarie«, sagte ich. »Und weil ich vor Jungen keine Angst habe.«
    Ich ging jetzt nicht darauf ein, wie viel Angst
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