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Alles über Elfen (German Edition)

Alles über Elfen (German Edition)

Titel: Alles über Elfen (German Edition)
Autoren: Jonas Wolf
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Geschöpfe, aber würden Sie je auf den Gedanken kommen, sie wären durch und durch harmlos und wohlmeinend? [Plischke: Ich verwehre mich ausdrücklich gegen diesen tendenziösen Vergleich! Christiansen: Getroffene Hunde bellen, und getroffene Sibirische Tiger fauchen, hm?]
    Auf dem vorletzten Abschnitt unserer Reise, Bin ich dein Traum oder du der meine? – Die elfische Sicht der Dinge , befassen wir uns mit der besonderen Weltanschauung der Elfen. Die eben erwähnte Faszination erwächst nämlich vielfach nicht nur aus reinen Äußerlichkeiten wie seidig glänzendem Haar, porentief reiner Haut und schlank-edlem Wuchs, sondern auch aus dem Verhalten, das die Elfen zeigen. Sie erlegen sich oft selbst Regeln und Gesetze auf, die auf uns Menschen fremdartig und unergründlich wirken. Doch ist dem wirklich so? Können wir Menschen niemals begreifen, warum ein Elf handelt, wie er handelt? Oder müssen wir nur tief genug in die Gedankenwelt der Elfen vordringen, damit sich diese Schleier für uns lüften? Und ist es uns dann möglich, an ihrer Weisheit und ihren tiefen Einblicken in das Dasein selbst teilzuhaben? Wir werden es herausfinden …
    Unseren Ausflug in die Anderswelt beschließen wir dann im Kapitel Das Lied der Losen Blätter , das zugleich hoffentlich den größten praktischen Nutzen für den geneigten Leser besitzen wird. Wie bereits erwähnt, sind Kontakte zwischen Elfen und Menschen selten, und wenn sie denn einmal stattfinden, kann man nur allzu leicht ins kulturelle Fettnäpfchen treten. Um peinlichen Fehltritten ein wenig vorzubeugen – ganz werden sie sich wahrscheinlich nie verhindern lassen –, behandeln wir Fragen wie: Wie gestalte ich eine Begegnung mit Elfen würdig und in beiderseitigem Respekt? Welche Themen gilt es im Small Talk unbedingt zu vermeiden? Was reiche ich an Speisen und Getränken? Wie deute ich kryptische Äußerungen einigermaßen zutreffend? Muss ich mitsingen, wenn die Elfen singen, und ist es unhöflich, von einem vorgeschlagenen Wettschießen mit Pfeil und Bogen Abstand zu nehmen?
    Bevor es endlich losgehen kann, bleibt mir nur noch eines: den innigen Wunsch auszusprechen, dass Ihnen die Lektüre meiner Studien ebenso viel Freude bereiten wird wie mir das Zusammentragen all dessen, was es über Elfen zu wissen gibt. [Christiansen: Das ist doch schon wieder so ein nerviges Elfending. Von wegen Harmonie und Ausgleich und dass es so aus dem Wald herausschallt, wie man hineinruft!]

Nur der Wald ist älter – Eine kurze Entwicklungsgeschichte der Elfen
    Es lohnt sich immer – bei Reisen wie Geschichten – am Anfang zu beginnen. Im Fall der Elfen liegt besagter Anfang in grauester Vorzeit, was uns jedoch nicht weiter schrecken soll. Man sollte sich lediglich bewusst machen, dass im Folgenden häufig die Rede sein wird von einer Phase in unserer eigenen Geschichte, in der unsere Vorfahren ihr Wissen nur mündlich weitergaben. Dabei kam es zwangsläufig zu unabwendbaren Reibungsverlusten. Man kann sich das ungefähr wie Stille Post über den Verlauf von Jahrhunderten oder gar Jahrtausenden vorstellen. Die Zahl der Verhörer zwischen dem, was die frühesten Menschen einmal über die Elfen dachten, und dem, was wir heute noch von diesen Vorstellungen wissen, ist sehr hoch. Vor welche Herausforderungen ein Elfologe dadurch gestellt ist, lässt sich leicht veranschaulichen, indem man auf einen Streit verweist, der unter Elfenfreunden seit Langem schwelt – oder sollte ich besser sagen: unter Elben freunden?

Was trennt die Elben von den Elfen?
    Sarkastiker würden behaupten, letzten Endes nur ein einzelner Buchstabe. Der Fall liegt indes ein wenig komplizierter.
    Dass diese Debatte überhaupt geführt wird, hängt – wie so vieles in den modernen Diskussionen über Geschöpfe aus alten Mythen und Legenden – unmittelbar mit Tolkien zusammen. Zu jener Zeit, da er seine Werke verfasste, verstand die Mehrheit der Bevölkerung unter »Elfen« noch etwas ganz anderes als heute. Elfen waren bis weit ins 20.Jahrhundert hinein in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit niedliche, handtellergroße Wesen mit zarten Gliedern und durchscheinenden Schmetterlingsflügeln – ein Bild, auf das wir später noch etwas näher eingehen werden. [Plischke: Bitte nicht! Christiansen: O doch! Unbedingt …] Folglich ist es nur verständlich, dass Tolkien Verwirrungen und Missverständnissen vorbeugen wollte, denn die obige Kurzbeschreibung weist ja nun kaum nennenswerte Ähnlichkeiten zu dem von ihm so
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