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Alles fuer ihn - Band 1

Alles fuer ihn - Band 1

Titel: Alles fuer ihn - Band 1
Autoren: Megan Harold
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Welt, halte dich bereit: hier kommt Eléa Haydensen! Wow, du siehst umwerfend aus!“
    Ich habe mich diesen Abend für ein dem Anlass entsprechendes festliches Kleid entschieden, in tiefem Blau, das meine Formen betont und meine Schwächen kaschiert. Meine Pumps haben nicht allzu hohe Absätze, schließlich will ich mir nicht mitten auf der Bühne vor allen Leuten den Knöchel verstauchen! Meine Haare trage ich offen, kaum gestylt. Eine Klammer hält sie locker auf der einen Seite zusammen, damit sie mich beim Spielen nicht stören. Ich selbst finde mich deutlich eleganter und weiblicher als in der Dienstkleidung des Clubs …
    In der Aula der Akademie übertönt fröhlicher Lärm die einzelnen Gespräche. Die Familien wurden natürlich eingeladen, aber meine ist nicht da. Meine Mutter versteht nicht, dass die Musik ein echter Beruf sein kann … Mein Vater hat Blumen geschickt, eine kleine Geste, bei der mir warm uns Herz geworden ist. Mein Bruder Ryan, Medizinstudent, steckt gerade mitten in den Abschlussprüfungen. Daher ist Claire meine einzige Begleitung. Sie ist nicht nur meine Mitbewohnerin, sondern eine teure und loyale Freundin.
    Es ist Zeit, dass wir uns trennen. Claire umarmt mich, dann gehe ich zu den vorderen Reihen, die für die Studenten reserviert sind.
    Schon geht das Licht aus und alle Anwesenden setzen sich. Ich habe Adam Ritcher nicht gesehen, mein Herz zieht sich bei dem Gedanken, dass er nicht da sein könnte, zusammen.
Wenn er nicht da ist, kannst du ihm nicht zeigen, was du kannst! Aber du riskierst auch keine zweite Blamage direkt vor seinen Augen!
    „Meine verehrten Damen und Herren, wir haben uns heute hier versammelt, um einen wichtigen Moment zu feiern. Meine lieben Studenten, jetzt ist es an der Zeit, dass ihr die Akademie verlasst und eure Musik außerhalb unserer Mauern aufleben lasst.“
    Die Stimmung ist festlich, widerstreitende Emotionen ergreifen mich. Tatsächlich enden hier meine Studienjahre, ein Kapitel meines Lebens geht zu Ende und ein neues beginnt – was mir sowohl Angst macht als auch Begeisterung in mir hervorruft. Ich träume davon, mit nur 24 Jahren von meiner Musik leben zu können. Jeden Morgen aufzustehen und mich meiner Leidenschaft zu widmen … Ich höre der Rede des Akademiedirektors, Herrn Reynolds, nicht wirklich zu, so versunken bin ich in meinen Gedanken. Doch ein Name lässt mich aufhorchen.
    „Wir können nicht umhin, Adam Ritcher für seine Großzügigkeit zu danken, die es uns all die Jahre wieder ermöglicht …“
    Er ist da? Adam ist da … Ich suche ihn auf der Bühne und ja, tatsächlich, dort ist er und sitzt in einem Sessel, stützt seinen Kopf mit der Hand und hat die Beine überschlagen. Sein Lächeln ist freundlich, sein Gesicht unbewegt. Ich bin erleichtert und lächele; Adam Ritcher ist da. Ich werde ihm zeigen können, wer ich wirklich bin. Nicht dass ich etwas Bestimmtes erwarten würde, doch ich will, dass er meine Musik hört. Meine Erleichterung ist nur von kurzer Dauer, denn vor lauter Angst krampft sich mein Magen zusammen.
Wenn nur alles gut läuft!
    Das Licht geht erneut an und die Studenten gehen auf die Bühne, um ihre Diplome in Empfang zu nehmen. Ich lasse Adam nicht aus den Augen. Er schüttelt allen ohne große Begeisterung die Hände und findet für jeden immerhin ein paar nette Worte. Bald bin ich an der Reihe, ich werde schon ganz rot. Mein Herz schlägt schneller, mit ist plötzlich ganz heiß.
Nein, heute Abend bist du zu Hause. Das hier ist deine Welt, Eléa!
    Die drei besten Absolventen haben das Anrecht auf eine persönliche Ansprache in der Rede von Herrn Reynolds. Voller Freude höre ich, dass auch ich dazu gehöre: Ich bin als Letzte dran! Das heißt, dass meine Professoren meine Laufbahn als vorbildlich ansehen … Wie sehr wünschte ich, meine Mutter wäre hier …
    „Und schließlich, meine Damen und Herren, gibt es eine Studentin, die unser letztes Jahr sehr stark geprägt hat, durch ihre Bescheidenheit, ihren Fleiß und ihre instrumentale Begabung. Ihre Geige wird nicht mehr in den Gängen unserer Akademie zu hören sein, doch wir hoffen, dich auf den größten Bühnen des Landes spielen zu sehen …
    Ich bin mit pochendem Herzen und Tränen in den Augen auf das Podium gestiegen. Alle meine Professoren sind da, einige mit feuchten Augen. Ich schätze sie alle – dafür, was sie mir beigebracht, gegeben und vermittelt haben. Herr Reynolds schenkt mir eine feierliche Umarmung. Wir lachen gemeinsam, bis er
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