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Alles fuer ihn - Band 1

Alles fuer ihn - Band 1

Titel: Alles fuer ihn - Band 1
Autoren: Megan Harold
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macht sich in mir breit …
Ich muss dieses Vorspiel schaffen, ich will diesen Platz!
Die New Yorker Philharmonie ist in allen Ländern bekannt, eine der renommiertesten. Nicht jedem ist es vergönnt, dort seine Karriere zu beginnen!
    „Meine Damen, meine Herren, bevor wir mit dem Vorspielen beginnen, möchte ich Ihnen die Mitglieder der Jury vorstellen. Wir haben das große Glück, den Förderer unserer Stiftung zu begrüßen, der uns heute Abend sehr angenehm mit seiner Anwesenheit überrascht, Adam …“
    Mein Körper versteinert, mein Herz hört auf zu schlagen …
Adam wer?
Ich drehe den Kopf zur Jury und … Ich kann es nicht fassen.
Was verdammt noch mal macht der denn hier?
Ich versuche, mich zusammenzureißen.
Oh Mann, Adam sitzt in der Jury!
Der Schock lähmt meine Gedanken und Gesten. Er weiß, dass ich da bin, er muss mich gesehen haben, so viel steht fest. Ich höre nicht einmal mehr den Jurypräsidenten, der die anderen Mitglieder vorstellt. Ich muss mich irre anstrengen, um meine Fassung wiederzugewinnen.
Ich darf ihn auf keinen Fall ansehen, ich habe zu viel Angst! Doch wovor eigentlich? Vor Gleichgültigkeit in seinem Gesicht? Vor dem Scheitern? Nein, ich muss mich voll und ganz auf das Vorspielen konzentrieren. Nur das zählt!

    Doch der Präsident stellt auch uns einzeln vor. Es wäre überaus unangebracht, diese Jurymitglieder nicht anzublicken, sie nicht zu grüßen. Ich habe keine Wahl. Als mein Name fällt, trete ich ein Stück hervor. Hier geht es um mein Vorspielen, um meine Karriere. Ich muss mir nur einreden, dass Adam zur Jury gehört, wie jedes andere Mitglied auch … Ich räuspere mich leise, hebe den Kopf und begrüße alle Jurymitglieder, indem ich jedem einzelnen in die Augen blicke. Adam zeigt das gleiche Gesicht wie bei der Diplomvergabe, sehr ernst, ohne jede Regung.
    Na also, er macht sich wirklich nichts aus mir!
    Mein Herz sticht, aber ich gehe weiter zu seinem Nachbarn und … Paul? Paul Hill von der Feier bei den Lorrigthons? Noch eine Überraschung in so kurzer Zeit! Paul freut sich offenbar, mich wiederzusehen, er schenkt mir ein breites Lächeln und winkt mir zu … Dieses Vorspielen nimmt eine seltsame Wendung …
    Ich trete zurück und gehe hinter die Kulissen. Ich bin nicht sofort dran. Umso besser, jetzt bin ich zu angespannt. Meine Nerven werden hart auf die Probe gestellt! Ich schalte ab, rufe mir einige Atemübungen ins Gedächtnis. Ich muss mich sammeln, es steht zu viel auf dem Spiel!
    „Miss, Sie sind dran.“
    Schon?! Los jetzt, ich stürze mich wie eine Kämpferin in die Arena!
    Ich greife nach meiner Violine, ich blende alles aus. Ich lege meine Noten auf den Ständer, blicke die Jury nicht an, denke nicht einmal an sie. Vor meinen Augen liegen die Noten. Ich denke nur an sie. Ich entfliege dem Ganzen mit den
24 Capricci
von Paganini.

    Ich senke den Bogen, ganz erfüllt von meinem Spiel. Noch einmal nicke ich der Jury zu, dann gehe ich hinter die Bühne. Geschützt vor den Blicken atme ich durch und setze mich. Geschafft, ich habe mein Bestes gegeben, die Entscheidung kann ich jetzt nicht mehr ändern. Ich verstaue die Geige im Kasten, es ist Zeit zu gehen. Die Ergebnisse werden später bekannt gegeben. Ich fühle mich besser, ich will nach Hause gehen und mich ausruhen. Ich will noch weiter spielen.
    Und Adam nicht begegnen!
    „Eléa!“
    Diese Stimme! Und diese Art, wie sie meinen Namen ausspricht … Ich drehe mich um und sehe Adam, der mir bedeutet, dass ich auf ihn warten soll.
    „Eléa! Du warst wieder wunderbar auf der Bühne! Du strahlst, wenn du spielst, nimmst uns mit in deine Welt! Ich könnte dir stundenlang zuhören!“
    Noch immer unter Adrenalinschüben, kann ich meine Gefühle über unser Wiedersehen kontrollieren, er steht direkt vor mir, mit seinem Lächeln, das jetzt so herzlich ist.
    Er duzt mich …
    „Adam, ich habe nicht damit gerechnet, Sie wiederzusehen, schon gar nicht hier. Ist das wieder reiner Zufall?“
    „Nicht wirklich“, Adam lacht. „Ich mag den Zufall nicht.“
    Diese letzten Worte flüstert er und zieht mich an sich. Seine Hand in meinen Haaren ist sanft, sein Blick voller Güte. Seine Lippen legen sich auf meine, nicht mit der Wildheit der letzten Nacht, sondern ganz sanft …
    Also ist es doch nicht ganz vorbei? Ich verstehe gar nichts mehr.
    „Ich bin froh, dich wiederzusehen. Und bei einem so wichtigen Moment in deinem Leben dabei zu sein. Ich muss hier noch Einiges erledigen, kannst du so lange auf mich
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