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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten
Autoren: Isaac Asimov
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und gleichzeitig den Automatics die Pflege zukommen lassen, die sie brauchen.
    Die Zeitungsreporter hielten mich für verrückt, aber mit der Zeit hörten sie auf, sich über mich lustig zu machen. Vielleicht konnten Sie sich bisher noch keine Automatics leisten, und vielleicht werden Sie auch niemals in der Lage dazu sein, aber glauben Sie mir: An meiner Stelle hätten Sie diese Geschöpfe auch liebgewonnen. Sie sind so zutraulich und herzlich. Nur ein Mann ohne Herz und Gefühl kann sie mißhandeln oder zusehen, wie sie mißhandelt werden.
    Nach einiger Zeit wurde es Brauch, daß jeder Besitzer einer Automatic sich rechtzeitig um einen Platz auf der Farm kümmerte, wo sein Liebling seine alten Tage fristen konnte. Natürlich nur, wenn er keine Erben hatte, die die Automatic in sorgsame Obhut nehmen würden.
    Das alles erklärte ich Gellhorn.
    »Einundfünfzig Autos!« sagte er. »Das stellt einen ganz schönen Wert dar.«
    »Mindestens fünfzigtausend für jedes Auto. Das ist aber nur der Kaufpreis. Heute sind sie noch viel wertvoller. Ich habe viel für sie getan.«
    »Es muß viel Geld kosten, die Farm zu erhalten.«
    »Da haben Sie recht. Die Farm ist eine gemeinnützige Organisation. Deshalb müssen wir keine Steuer zahlen. Und mit jedem Neuling kommt eine ganz schöne Stange Geld herein. Aber trotzdem steigen die Kosten ständig. Ich muß die Landschaft instandhalten, den Asphalt ständig erneuern und die alten Autos reparieren. Dazu kommen Benzin, Öl und Ersatzteile. Das summiert sich.«
    »Und Sie haben eine Menge Zeit dafür geopfert.«
    »Sicher, Mr. Gellhorn. Dreiunddreißig Jahre.«
    »Sie haben aber keinen großen Gewinn dabei gehabt.«
    »Keinen Gewinn? Sie überraschen mich, Mr. Gellhorn. Ich habe Sally und fünfzig andere. Sehen Sie sie doch an!«
    Ich mußte grinsen. Ich konnte nicht anders. Sally war immer so reinlich. Wenn irgendein Insekt gegen ihre Windschutzscheibe geschlagen war oder irgendwo ein winziger Staubfleck zu sehen war, so machte sie sich schon an die Arbeit. Und so schoß auch jetzt eine kleine Röhre aus ihr und spritzte Tergosol über die Glasscheibe. Rasch verteilte sich die Flüssigkeit, die Scheibenwischer fuhren blitzschnell hin und her und trieben die Flüssigkeit in den kleinen Kanal, der sie zum Boden leitete. Kein einziger Wassertropfen zeigte sich auf Sallys spiegelglatter, apfel grüner Motorhaube. Röhre und Scheibenwischer verschwanden.
    »Ich habe noch nie gesehen, daß eine Automatic so etwas macht«, sagte Gellhorn.
    »Das glaube ich. Ich habe das speziell für unsere Autos entwickelt. Sie sind sehr auf Sauberkeit bedacht. Ständig schrubben sie an ihrem Glas herum. Für Sally habe ich sogar Düsen zum Einwachsen entwickelt. Sie poliert sich jeden Abend selbst, bis Sie ihren Lack als Rasierspiegel benutzen können. Wenn ich genug Geld zusammengekratzt habe, werde ich das bei den anderen Mädchen auch einbauen. Kabrioletts sind sehr eitel.«
    »Ich kann Ihnen sagen, wie Sie das Geld zusammenkriegen. Falls es Sie interessiert.«
    »So etwas interessiert mich immer. Wie?«
    »Ist das denn nicht offensichtlich, Jake?« »Jedes Ihrer Autos ist mindestens fünfzigtausend wert, haben Sie gesagt. Ich wette, daß Sie für die meisten sogar sechzigtausend bekommen.«
    »So?«
    »Haben Sie nie daran gedacht, ein paar zu verkaufen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Sie werden es nicht verstehen, Mr. Gellhorn, aber ich kann keines meiner Autos verkaufen. Sie gehören der Farm, nicht mir.«
    »Das Geld würde aber doch der Farm zufließen.«
    »Die Satzung der Farm besagt, daß jedes Auto ständige Pflege zu erhalten hat. Keines von ihnen darf verkauft werden.«
    »Und wie steht es mit den Motoren?«
    »Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
    Gellhorn rückte etwas näher. Sein Tonfall wurde vertraulich.
    »Hören Sie mir einmal zu, Jake. Ich werde Ihnen die Situation erklären. Auf dem Markt herrscht große Nachfrage nach Privatautomatics. Sie müßten eben nur etwas billiger sein. Wissen Sie das?«
    »Das ist kein Geheimnis.«
    »Und neunundfünfzig Prozent der Gesamtkosten entfallen auf den Motor. Ich weiß, woher wir die übrigen Teile bekommen könnten. Ich weiß auch, wo wir die Automatics zu einem guten Preis verkaufen könnten – zwanzig- oder dreißigtausend für die billigeren Modelle, fünfzig- oder sechzigtausend für die besseren. Ich brauche nur die Motoren. Sehen Sie schon die Lösung unserer Probleme?«
    »Nein, Mr. Gellhorn.« Ich wußte natürlich, worauf er
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