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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten
Autoren: Isaac Asimov
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rasen, wenn Robbud immer in der Nähe war, hüpfend, quiekend und glühend? Selbst ohne das Glühen wußte Robbud immer durch Radar, wo er und Jimmy waren. Jimmy würde sich weder verirren, noch einen falschen Schritt machen, so lange Robbud bei ihm war, ihn anstieß, wenn er einem Felsen zu nahe kam, oder ihn ansprang, um ihm zu zeigen, wie sehr er ihn liebte, oder, wenn Jimmy sich hinter einem Felsen versteckte, leise und ängstlich quiekend im Kreis herumjagte, obwohl er die ganze Zeit wußte, ganz genau wußte, wo Jimmy war. Einmal war Jimmy still liegengeblieben und hatte so getan, als ob er verletzt sei, und Robbud hatte den Radioalarm betätigt, und Leute aus Lunar City waren ganz schnell hergekommen. Jimmys Vater hatte ihn furchtbar ausgeschimpft, und Jimmy hatte es nie wieder versucht.
    Gerade, als er darüber nachdachte, hörte er die Stimme seines Vaters auf der privaten Wellenlänge: »Jimmy, komm zurück, ich muß dir was sagen.«
    Jimmy hatte seinen Raumanzug ausgezogen und wusch sich. Man mußte sich immer waschen, wenn man von draußen kam. Selbst Robbud mußte duschen, aber es gefiel ihm. Er stand auf allen Vieren da, sein kleiner, unterarmlanger Körper bebte und glühte, aber nur ein ganz klein wenig; während sein schmaler mundloser Kopf mit den beiden großen eingelassenen Glasaugen und der Beule, da wo das Gehirn war, sich langsam hin und her bewegte. Er quiekte, bis Mr. Anderson sagte: »Ruhig, Robbud.«
    Mr. Anderson lächelte. »Wir haben etwas für dich, Jimmy. Es ist noch in der Raketenstation, aber morgen, wenn alle Tests erledigt sind, werden wir es haben. Ich dachte, ich sollte es dir jetzt schon sagen.«
    »Von der Erde, Vati?«
    »Ein Hund von der Erde, mein Junge. Ein wirklicher Hund. Ein junger Scotchterrier. Der erste Hund auf dem Mond. Du brauchst Robbud jetzt nicht mehr. Wir können sie nicht beide behalten, verstehst du, und irgendein anderes Kind wird Robbud bekommen.« Er schien darauf zu warten, daß Jimmy etwas sagte, und meinte dann: »Du weißt, was ein Hund ist, Jimmy, etwas Echtes, etwas Wirkliches, keine Nachahmung. Robbud ist nur eine mechanische Imitation, ein Robothund, daher hat er auch seinen Namen.«
    Jimmy runzelte die Stirn: »Robbud ist keine Imitation, Vati, er ist mein Hund.«
    »Kein wirklicher, Jimmy. Robbud ist bloß Stahl und Drähte und ein simples positronisches Gehirn. Er ist nicht lebendig.«
    »Er macht alles, was ich will, Vati. Er versteht mich. Natürlich ist er lebendig.«
    »Nein, Junge. Robbud ist nur eine Maschine. Sie ist darauf programmiert, das zu tun, was sie tut. Ein Hund ist wirklich lebendig. Du wirst Robbud gar nicht mehr wollen, wenn du den Hund erst mal hast.«
    »Der Hund wird einen Raumanzug brauchen, nicht?«
    »Ja, natürlich. Aber er wird das Geld wert sein, und er wird sich daran gewöhnen. Und in der Stadt braucht er natürlich keinen. Du wirst den Unterschied schon bemerken, wenn er erst einmal hier ist.«
    Jimmy sah Robbud an, der wieder quiekte, sehr leise und langsam und, wie es schien, furchtsam. Jimmy streckte die Arme aus, und Robbud sprang mit einem Satz hinein. »Was wird das denn für ein Unterschied sein, zwischen Robbud und dem Hund?« fragte Jimmy.
    »Das ist schwer zu erklären«, sagte Mr. Anderson, »aber es ist leicht zu erkennen, man merkt es sofort. Der Hund wird dich wirklich lieben. Robbud ist nur so eingestellt, daß er so tut, als ob er dich liebt.«
    »Aber Vati, wir wissen doch gar nicht, was in dem Hund wirklich passiert oder was seine Gefühle sind. Vielleicht tut er auch nur so.«
    Mr. Anderson runzelte die Stirn. »Jimmy, du wirst wissen , was der Unterschied ist, wenn du zum ersten Mal die Liebe eines lebendigen Wesens spürst.«
    Jimmy hielt Robbud fest an sich gepreßt. Auch er runzelte die Stirn, und sein verzweifelter Blick zeigte, daß er seine Meinung nicht ändern würde. »Aber … was macht es für einen Unterschied, wie sie sich verhalten? Was ist mit meinen Gefühlen? Ich liebe Robbud – und das zählt.«
    Und der kleine Robbudhund, der noch nie so fest gehalten worden war, solange es ihn gab, quiekte hoch und schnell – und glücklich.

    Sally

    Sally kam die Seestraße hinunter, also winkte ich ihr zu und rief ihren Namen. Es freute mich immer wieder, Sally zu sehen. Ich mochte sie natürlich alle gern, wissen Sie, aber Sally war die hübscheste der Bande – ganz ohne Frage. Sie begann sich etwas schneller zu bewegen, als ich ihr winkte. Natürlich nicht würdelos, das war sie nie.
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