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Alle Robotergeschichten

Alle Robotergeschichten

Titel: Alle Robotergeschichten
Autoren: Isaac Asimov
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sechs Zoll vom Seeufer entfernt. Auf der anderen Straßenseite hielt Giuseppe taumelnd an.
    Ich hatte Stephen gerade wieder auf die Straße bugsiert und untersuchte, ob er sich verletzt hatte, als Gellhorn zurückkam. Er öffnete Sallys Tür und stieg aus. Dann schaltete er die Zündung ein zweitesmal aus.
    »Ich glaube, das hat ihr viel Spaß gemacht«, sagte er.
    Ich beherrschte mich mühsam. »Warum mußten Sie unbedingt zwischen den beiden Limousinen hindurchrasen?«
    »Ich erwartete, daß sie ausweichen würden.«
    »Das taten sie auch. Und dabei ist eine durch das Geländer gekracht.«
    »Es tut mir leid, Jake. Ich dachte, sie würden schneller sein. Sie wissen doch, wie das ist. Ich habe schon in vielen automatischen Bussen gesessen. Aber in einer Privatautomatic bin ich erst zwei- oder dreimal gefahren, und das war soeben das erste Mal, daß ich eine Automatic lenkte. Es hat mich einfach mitgerissen, Jake. Und dabei bin ich sonst nicht so leicht aus der Fassung zu bringen. Ich sage Ihnen, Jake, wir müssen nicht mehr als zwanzig Prozent unter den Listenpreis gehen. Wir können neunzig Prozent Profit erreichen.«
    »Und den würden wir teilen?«
    »Fünfzig zu fünfzig. Und vergessen Sie nicht, ich nehme das ganze Risiko auf mich.«
    »Also gut. Ich habe Ihnen zugehört. Jetzt werden Sie einmal mir zuhören.« Ich schrie beinahe, denn jetzt war ich zu wütend, um noch länger höflich zu sein. »Wenn Sie Sallys Motor abstellen, tun Sie ihr weh. Würde es Ihnen Spaß machen, bewußtlos geschlagen zu werden? Genau das haben Sie nämlich mit Sally gemacht, als Sie den Motor abstellten.«
    »Sie übertreiben, Jake. Die automatischen Busse werden jede Nacht abgestellt.«
    »Sicher, und deshalb will ich keinen von meinen Jungen oder Mädchen in einem Ihrer großartigen ‘57-Gestelle sehen. Ich kann mir schon ausmalen, wie man sie da behandeln würde. Die positronischen Schaltkreise der Busse müssen alle paar Jahre umfassend repariert werden. An die Schaltungen des alten Matthew ist seit zwanzig Jahren nicht gerührt worden. Können Sie ihm etwas Gleichwertiges bieten?«
    »Nun, Sie sind jetzt etwas aufgeregt. Vielleicht überlegen Sie sich meinen Vorschlag noch einmal, wenn Sie sich wieder beruhigt haben. Dann können Sie ja mit mir in Verbindung treten.«
    »Ich habe mir Ihr unverschämtes Angebot bereits zur Genüge überlegt. Wenn Sie noch einmal hier auftauchen, rufe ich die Polizei.«
    Sein Mund verzerrte sich. »Jetzt machen Sie mal halblang, Oldtimer.«
    »Machen Sie halblang, das hier ist Privateigentum, und ich verweise Sie des Geländes.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Also dann … Auf Wiedersehen.«
    »Mrs. Hester wird Ihnen den Ausgang zeigen. Und wir werden uns nicht wiedersehen.«

    Aber dem war dann doch nicht so. Zwei Tage später sah ich ihn wieder. Genauer gesagt, zweieinhalb Tage später. Denn als ich ihm zum erstenmal begegnet war, war es Mittag gewesen, und als ich ihn wiedersah, war es etwas später als Mitternacht.
    Ich richtete mich im Bett auf, als er das Licht einschaltete, und ich blinzelte geblendet, bis ich erkannte, was los war. Als ich schließlich sehen konnte, mußte die Situation nicht besonders erklärt werden; eigentlich überhaupt nicht. Er hielt eine Waffe in der Rechten, der häßliche Nadellauf lugte kaum sichtbar zwischen zwei Fingern hervor. Ich wußte, daß er nur den Druck seiner Faust zu verstärken brauchte, um mich auseinanderreißen zu lassen.
    »Ziehen Sie sich an, Jake«, sagte er.
    Ich rührte mich nicht, beobachtete ihn nur.
    »Hören Sie mal, Jake. Ich kenne die Lage hier. Wie Sie wissen, habe ich Sie vor zwei Tagen besucht. Ich habe mich genau umgesehen. Sie haben keine Wächter hier, keine elektrischen Zäune und keine Alarmanlage. Nichts.«
    »So etwas brauche ich nicht«, sagte ich. »Nichts wird Sie aufhalten, wenn Sie verschwinden. Das würde ich an Ihrer Stelle tun. Dieser Ort kann sehr gefährlich werden.«
    Er grinste. »Es ist viel gefährlicher, wenn jemand auf der falschen Seite von einem Waffenlauf steht.«
    »Ich sehe, daß Sie so ein Ding auf mich richten.«
    »Dann tun Sie gefälligst, was ich Ihnen gesagt habe. Meine Leute warten.«
    »Nein, Mr. Gellhorn. Nicht, bevor Sie mir gesagt haben, was Sie von mir wollen. Und dann tue ich es wahrscheinlich immer noch nicht.«
    »Ich habe Ihnen vorgestern einen Vorschlag gemacht.«
    »Die Antwort ist immer noch nein.«
    »Der Vorschlag ist heute etwas genauer. Ich bin mit einigen Männern und einem
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