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Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Titel: Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)
Autoren: Jessica Lobe
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ihn Allan. »Meine neuste Kreation. Ich nenne sie Grüne Energie . Kiwi ist ein altbewährtes Mittel gegen Erkältungen. Du solltest dir diesen Trunk gönnen. Auf deiner Reise darfst du ja nicht krank werden.«
    Auf seiner Reise? »Woher weißt du ...«
    »Allan, mein Lieber ... Wir leben in einem kleinen Dorf. Dort machen Gerüchte ihre Runde. Und so wie ich dich kenne, werden die Sachen, die man über dich sagt, kein Gemunkel sein.«
    »Und was sagt man über mich?«
    »Dass du dich auf die Suche nach Igos machen willst. Ich kann dich verstehen. Du kamst als kleines Kind hierher und weißt nichts über deine Vergangenheit, deine Familie, deine Mutter.«
    Seine Mutter. Allan fragte sich häufig, wie sie war und was mit ihr geschehen war, weswegen Igos ihn mit in den Piron-Wald genommen hatte. Er würde sie so gerne kennenlernen. Doch wusste er nicht, wo er sie suchen sollte und ... ob sie überhaupt noch lebte. Sein Gemüt umschleierte Traurigkeit. Er mochte nicht daran denken, dass seine Mutter nicht mehr am Leben sein könnte. So sollte er nie erfahren, woher er stammte und zu wem er gehörte.
    »Trink ihn!«, hörte er Nia sagen. »Danach wird es dir besser gehen.«
    Er nahm den Becher, suchte sich einen ruhigen Ort – die Bank hinter Igos´ Haus – und genoss den süß-sauren Geschmack der Grünen Energie. Der dickflüssige Saft rann seine Kehle hinunter und breitete ein wohliges Gefühl in Allan aus. Er fühlte sich fit, er fühlte sich stark. So könnte er seine Reise antreten – munter und erfrischt.
     
    Am nächsten Morgen packte Allan seine Sachen zusammen und verkündete auf dem Festplatz seinen Nachbarn von seinem Vorhaben, welche jedoch schon alle davon wussten – die Gerüchte ...
    »Ich werde mich auf die Suche nach Igos machen. Es lässt mir keine Ruhe, nicht zu wissen, wo er steckt. Und ich muss unbedingt herausfinden, ob er etwas über meine Vergangenheit erfahren hat.«
    »Wo willst du denn mit deiner Suche beginnen, Allan?«, fragte Servons Schwester Korin.
    »Im verbotenen Wald.«
    Alle stöhnten auf. Bis auf Allan wusste niemand, was sich dort verbarg. Nur er würde es wagen, sich in diesen Wald zu begeben.
    »Ich sehe, ihr haltet das für keine gute Idee, doch ich glaube, dass Igos´ erster Weg ihn dorthin geführt hat. Ich werde ihn finden und nachhause bringen.«
    Der Abschied fiel lang und gefühlvoll aus. Jeder einzelne Bewohner umarmte ihn und gab ihm etwas für seine Reise mit. Nia stattete ihn mit Lebensmitteln aus, Brent, der beste Krieger des Waldes, versorgte ihn mit Schwert und Schild und alle anderen ließen ihm Glücksbringer zukommen. So könnte er sich ohne Bedenken auf die Suche nach dem Ältesten begeben, hatten sie gesagt. Eine selbstgemachte Kette hang er sich um den Hals, ein Armreif aus Edelstahl umfasste von nun an sein Handgelenk und einen gewöhnlichen Stein steckte er sich in die Hosentasche. Von Brents vierjähriger Tochter Maira hatte er ihn bekommen.
    »Er ist ein Glücksbringer«, erklärte sie mit klarer Stimme. »Er wird dich beschützen mit der Kraft der heilenden Quelle, denn ich habe ihn dort gefunden.«
    Wie unschuldig diese Kinderseelen doch waren. Allan wünschte sich so manchen Tag seine Kindheit noch einmal erleben zu können – mit seiner Mutter.
     
    Der Mittag schritt schnell voran, als er seine treue Stute Enola sattelte und in Richtung verbotenen Waldes ritt. Wie viele Abenteuer hatte er mit ihr schon erlebt - nun würde ein neues auf sie zukommen. Kurze Zeit später kam er an die Lichtung - umgeben von Buchen und Eichen, Farne zierten die Wege -, in der sich der Tempel der Dunkelheit befunden hatte. Nachdem Xantos verbannt worden war, hatten sich scheinbar alle Tempel aufgelöst. Der Baum stand noch, doch schmückte seine Krone keine mauernde Einrichtung mehr, sondern – wie bei jedem Baum – Blätter. Die ersten Sonnenstrahlen dieses Tages durchbrachen die Lichtung und schienen in Allans Gesicht. Er schloss für einen Augenblick die Augen und dachte an ... nichts. Das wollte er: an nichts und niemanden denken.
    Bevor er Enola die Sporen gab, sah er plötzlich den Weg zum Tal der Wünsche. Nach kurzem Überlegen ritt er ihn entlang. Die seltsamen Sandformationen von damals sahen noch merkwürdiger aus. Mittlerweile zeigten die Bildnisse Geschehnisse aus ganz Tylonia. Unter anderem blickte er auf Formationen von Xantos und Esary. In ihm stieg das Gefühl auf, durch die Vergangenheit zu reiten. Ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.
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