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Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)

Titel: Allan - Die Suche nach dem Ich (Band 2) (German Edition)
Autoren: Jessica Lobe
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im Piron-Wald nicht – und dort waren die Speisen schon vorzüglich. Nach der Mahlzeit ließ er Korin noch ein Pflaumenbier bringen, woraufhin diese kassieren wollte. Allan holte ein paar Münzen hervor.
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«, fragte Korin genervt.
    »Wieso?«
    »Dieses Geld ist schon seit Jahren kein Zahlungsmittel mehr.«
    »Ich habe kein anderes.«
    »Na, denn ...«
    Er wusste nicht, was Korin tun würde – vermutlich würde sie ihn herausschmeißen lassen -, als Sinalia in seine Richtung getanzt kam.
    »Ich übernehme das, Korin.« Sie gab ihr ein paar Papierscheine und begab sich zurück zu den lechzenden Männern, welche sie mit stierenden Augen angafften.
    Während er sein Pflaumenbier trank, beobachtete er Sinalia. Warum nur wollte sie sich mit ihm treffen? War sie auf ein Schäferstündchen mit ihm aus? Oder auf etwas anderes? Was auch immer es sein sollte, für Allan stand fest, dass er Mitternacht in den Norden der Stadt gehen würde, um sie wiederzusehen. Vielleicht könnte sie ihm bei seiner Suche helfen.
     
    »Da hast du aber Glück gehabt.«
    Allan war nach seinem Besuch in der Taverne in die Gaststätte zurückgekehrt.
    »Die Schlüssel für das reservierte Zimmer hat niemand abgeholt.« Die junge Frau drehte sich zur Schlüsselwand um und nahm einen der Dietriche ab, den sie Allan reichte. »Der ist für das Zimmer Nummer fünf.«
    »Danke schön.«
    »Nichts zu danken.«
    Allan wollte sich auf den Weg in seine Schlafstätte machen, als ihm etwas in Sinn kam. »Darf ich dich was fragen?«
    »Aber natürlich.«
    »Verrätst du mir deinen Namen?«
    »Nia.«
    Er hatte es geahnt. Sie sah der Nia aus dem Piron-Wald nicht nur ähnlich, sondern trug auch denselben Namen. Sie war, genauso wie Korin und Sinalia, die Nia aus seiner Heimat. Er fragte sich, welche Doppelgänger ihm in dieser Stadt noch über den Weg laufen würden.
    Ein kleines und karg eingerichtetes Zimmer wartete auf ihn. In der hinteren Ecke stand ein Bett, das frischbezogen schien. Dunkle Gardinen vor den Fenstern ließen diesen Raum noch düsterer erscheinen als es eh´ schon war. An der rechten Wand sah er einen Tisch und zwei Stühle und an der linken eine Kommode, in der er seine Kleidung verstauen konnte - hätte er denn welche bei sich. Bis auf die Garderobe, die er am Körper trug, befand sich keine im Gepäck. Wozu auch? Er wollte nicht lange bleiben. Nur bis er Igos gefunden hätte - und diese seltsame Maske, von welcher der Händler gesprochen hatte.
    Kurz vor Mitternacht machte er sich in den Norden der Stadt auf. Er konnte sich immer noch nicht vorstellen, wieso diese Frau sich mit ihm treffen wollte. Dieser Stadtteil war ein Spielplatz. Er diente einzig und allein zur Belustigung der kleinen Bewohner von Okrai. Auf einer Schaukel erblickte er sie. Sie war anders gekleidet, trug nicht mehr das Kleid, in dem sie in der Taverne getanzt hatte, sondern eine braune Lederhose und ein weißes Leinenhemd und wirkte damit wie ein Mann. Diese Frau sah wie seine beste Freundin aus, welche er aus hundert Meter Entfernung ausmachen könnte. Er setzte sich auf die Schaukel neben ihr. Sie blickte zu ihm.
    »Schön, dass du gekommen bist.«
    »Wieso treffen wir uns?«
    »Du bist fremd hier in der Stadt«, stellte sie fest.
    »Ist das so offensichtlich?«
    »Oh, das liegt nicht an deinem Verhalten. Wir alle kennen uns. Und sobald ein Fremder Okrai betritt, erkennen wir das.«
    Allan begriff und nickte.
    »Doch was ich mich frage«, fuhr die Frau fort, »ist: Was machst du hier? Suchst du jemanden?«
    »Ja, so ist es«, entgegnete er erstaunt. Als könnte sie seine Gedanken lesen.
    »Wirklich? Wen?«
    »Einen alten Freund. Er verließ meine Heimat, weil er ebenso etwas sucht, und ich möchte ihm dabei helfen.«
    »Und da kommst du ausgerechnet nach Okrai?«, fragte sie.
    »Ich wollte hier ja überhaupt nicht hin, aber jemand stahl mein Pferd und seine Spuren führten mich hierher.«
    »War es jemand aus der Stadt?«
    »Nicht dass ich wüsste, zumindest habe ich ihn bis jetzt noch nicht gesehen.« Allan zögerte, doch dann fragte er: »Wie ist dein Name?«
    »Sinalia.«
    Er hatte nichts anderes erwartet.
    »Und wie lautet deiner?«
    »Allan.«
    »Allan ... Das ist ein sehr schöner Name.«
    »Also ... Wieso treffen wir uns?«
    »Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll, aber ... ich habe dich schon mal gesehen.«
    Allan machte große Augen. Wie war das möglich? Er war noch nie zuvor in dieser Gegend gewesen. Ehe er fragen
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