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Alicia

Alicia

Titel: Alicia
Autoren: Jude Deveraux
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Schottland zurück und will keine englischen Begleiter haben. Ich reise am schnellsten allein. «
    Brian widersprach ihr nicht. Sein eigener Schmerz und Haß beherrschten alle seine Gedanken. Er nickte kurz. »Ihr könnt ein Pferd haben und alles, was Ihr sonst für die Reise benötigt. «
    Er wollte gehen, doch sie hielt ihn am Arm fest.
    »Ihr werdet Euch um Mary kümmern? «
    »Mit meinem Leben«, sagte er, und das kam tief aus seinem Inneren. »Ich werde auch ihren Tod rächen. «
    Alicia runzelte die Stirn bei dem Gedanken, daß Mary dieses Gerede von Rache sehr mißfallen hätte. Aber vielleicht konnte sie mit der Rettung von Menschenleben — selbst wenn es nur Schotten waren — Marys Andenken ehren.

19. Kapitel
    Alicia lehnte sich an die Stallwand, als sie Kirstys Kuh melkte. Dann hörte sie ein Geräusch, daß sie sogar den Eimer fallen ließ. Hundertfünfzig Pfund Hund fielen über sie her und zerquetschten sie fast auf dem Stroh.
    »Rab! « flüsterte sie und umarmte ihren Hund. »Rab«, lachte sie vor Freude, »wo kommst du denn her? Ich dachte, du seist tot! « Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Fell.
    Dann vernahm sie einen leisen Pfiff, und Rab wurde steif.
    Sie sah hoch, und Stephen stand vor ihr.
    »Bekomme ich den gleichen Empfang wie Rab? « fragte er ruhig.
    Sie dachte nichts, flog ihm nur in die Arme. Stephen sagte nichts mehr, sondern küßte sie mit dem Hunger, der sich in ihm aufgestaut hatte. Er trug sie zu einem Heuhaufen.
    »Wir können das nicht… «, murmelte Alicia mit ihren Lippen an seinem Mund. »Harben… «
    Stephen biß sie ins Ohrläppchen. »Ich sagte ihm, daß wir für den Rest des Tages eine Orgie feiern würden. «
    »Das hast du ihm nicht gesagt! «
    »Doch. « Dann, als er ihr Hemd abgestreift hatte, starrte er auf die harte Rundung ihres Leibes.
    Er sah sie fragend an.
    Sie lächelte und nickte.
    Stephens Freudenschrei scheuchte die Hühner von den Dachbalken. »Ein Baby! « lachte er. »Harben hatte recht gehabt mit seinem selbstgebrautem Trank! «
    »Ich hatte das Baby schon unter dem Herzen, als wir Kirsty kennenlernten. «
    Er zog ihren nackten Körper an sich und murmelte mit einer Freude, die tief aus seinem Inneren kam: »Dann war vielleicht auch ich daran beteiligt, und nicht nur Harbens Selbstgebranntes! «
    Später sagte er: »Alicia, ich liebe dich, und es ist mein größter Wunsch, daß du mich auch lieben könntest wie ich dich. «
    »Natürlich liebe ich dich, du Dummkopf. Weshalb, glaubst du wohl, wird mir ganz schwach im Magen und schwindlig im Kopf, wenn du in meiner Nähe bist? Und beides wird noch viel schlimmer, wenn du weit weg bist und am Hof von König Heinrich um Schonung für die Schotten bittest. Der einzige Grund, weshalb ich mit Roger Chatworth ritt, bestand darin, daß ich dir beweisen wollte, wie wenig selbstsüchtig ich bin. Ich würde alles tun, um mir deine Liebe zu bewahren. «
    »Daß du mit meinem Feind durchbrennst, ist ein schlechter Beweis, möchte ich sagen. « Er sah sie lächelnd an. Dann erschrak er plötzlich. Ein scharfer Ruck in ihrem Bauch hatte sich auf seinen Körper übertragen.
    »Was war das? « fragte er.
    »Es fühlte sich wie ein Tritt an«, sagte sie staunend. »Ich glaube, dein Kind hat uns eben getreten! «
    Stephen rollte von ihr weg und liebkoste ehrfürchtig ihren Leib. »Hast du schon von dem Baby gewußt, als du mich verlassen hast, nur weil sich unsere Schloßhure auf meinen Schoß setzte? «
    »Oh, Stephen, fang nicht noch einmal davon an. Nicht ich habe dich verlassen, sondern du mich! «
    »Ich wollte dir beweisen, daß ich auch etwas wert bin. Deshalb ritt ich zu König Heinrich. «
    »Und ich dachte, du wolltest mich nicht mehr haben! Aber ich wußte schon damals von meinem Baby. Judith sagte es mir. «
    Er schwieg still, während er mit beiden Händen ihren Leib wärmte.
    »Bist du glücklich über unser Kind? « flüsterte sie.
    »Ein bißchen ängstlich. Judith verlor ihr erstes Baby. Das darf dir nicht passieren. «
    Sie lächelte. »Wie kann mir etwas passieren, wenn du bei mir bist, um mich zu beschützen? «
    »Dich beschützen? « fuhr er auf. »Du hörst doch nie auf mich, tust nie, was ich dir sage. Du betäubst mich mit Drogen, verläßt mitten in der Nacht den Schutz meiner Familie. Du… «
    Sie legte ihm den Finger auf die Lippen. »Aber ich liebe dich. Ich liebe dich sehr, so sehr, und ich brauche dich. Ich brauche deine Kraft, deine Stärke, deinen praktischen Verstand, deine Loyalität,
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