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Alice im Zombieland (German Edition)

Alice im Zombieland (German Edition)

Titel: Alice im Zombieland (German Edition)
Autoren: Gena Showalter
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woanders, gerade wenn ich dich so dringend brauche wie nie.“
    „Okay, okay.“ Ich seufzte. Ich konnte ihr einfach nichts abschlagen. Das hatte ich noch nie gekonnt, würde ich auch niemals können. „Ich gehe aber nicht zu Dad. Ich werde mit Mom sprechen und sie überreden, dass sie mit ihm spricht.“
    Der erste Hoffnungsfunke blitzte auf. „Wirklich?“
    „Wirklich.“
    Ihr Gesicht begann zu strahlen, dann hüpfte sie wieder auf und ab. „Bitte, Alice. Du musst sofort mit ihr reden. Ich will nicht zu spät kommen, und wenn Dad Ja sagt, müssen wir bald aufbrechen, damit ich mich auf der Bühne noch zusammen mit den anderen Mädchen aufwärmen kann. Bitte. Jeeetzt .“
    Ich setzte mich auf und legte ihr die Blumenkette um den Hals. „Du weißt aber, dass die Chancen nicht besonders gut stehen, ja?“
    Eine Grundsatzregel im Bell-Haushalt lautete: Du verlässt das Haus nicht, wenn du nicht vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück sein kannst. Drinnen hatte Dad spezielle „Abwehrmaßnahmen“ gegen Monster getroffen, um sicherzustellen, dass keins von ihnen zu uns hereinkommen konnte. Wenn es Nacht wurde, nun, dann blieben wir an Ort und Stelle. Jeder in der großen bösen Welt draußen vor unserer Tür war ohne jeglichen Schutz und ein angreifbares Ziel.
    Dieser Wahn und die Paranoia meines Vaters sorgten dafür, dass ich diverse Schulaktivitäten versäumte und an zahllosen Sportveranstaltungen nicht teilnahm. Ich hatte noch nie eine Verabredung mit einem Jungen gehabt. Ja, ich hätte zu einem Wochenendmittagessen oder anderen genauso ätzend lahmen Events gehen können, aber soll ich mal ehrlich sein? Ich hatte überhaupt keinen Drang nach einem Freund, denn ich wollte niemandem erklären müssen, dass mein Vater verrückt war. Oder dass er uns manchmal in einem „Spezialkeller“ unterbrachte, den er als zusätzlichen Schutz vor Monstern gebaut hatte, die nicht existierten. Ja, ja, echt abgedreht.
    Em schlang die Arme um mich. „Du schaffst es, ich weiß, dass du es schaffst. Du kannst alles!“
    Ihr Vertrauen in mich war … demütigend. „Ich werde mein Bestes geben.“
    „Und das ist … oh, igitt!“ Mit angewidert verzogenem Gesicht ließ sie von mir ab und ging auf größtmöglichen Abstand. „Du bist ja ganz nass geschwitzt! Und jetzt bin ich auch ganz nass von dir.“
    Lachend versuchte ich sie zu schnappen. Sie kreischte und rannte davon. Ich hatte mich vor etwa einer halben Stunde mit dem Gartenschlauch abgespritzt, um mich ein bisschen abzukühlen. Nicht dass ich ihr das erklärte. Ihr wisst schon, Freude an Geschwisterfolter und all das.
    „Bleib hier draußen, hörst du?“ Mom könnte irgendwas sagen, das ihr nicht gefiel, und ich könnte was von mir geben, das bei ihr ein schlechtes Gewissen verursachte, weil sie mich darum gebeten hatte. Dann würde sie womöglich anfangen zu heulen. Ich ertrug es nicht, wenn sie weinte.
    „Ja, ja, sicher“, versprach sie und hob die Hände in einer Unschuldsgeste.
    Als wäre ich so naiv, ihr diese viel zu schnell ausgesprochene Zustimmung abzunehmen. Sie plante natürlich, hinterherzuschleichen und zu lauschen. Verschlagen genug war sie. „Versprich es mir.“
    „Ich kann einfach nicht glauben, dass du mir nicht traust!“ Eins ihrer feingliedrigen Händchen legte sich auf ihr Herz. „Das tut weh, Alice. Das tut richtig weh.“
    „Also erst mal herzlichen Glückwunsch. Deine Schauspielkunst ist inzwischen umwerfend“, sagte ich applaudierend. „Und außerdem, sprich die Worte, sonst geh ich gleich wieder auf meine Decke zurück und arbeite an meiner so gut wie aussichtslosen Bräunung.“
    Grinsend stellte sie sich auf die Zehenspitzen, streckte die Arme aus und drehte sich langsam auf einem Bein. Genau diesen Moment suchte sich die Sonne aus, um mit sanftem Licht die perfekte Scheinwerferbeleuchtung für diese gelungene Pirouette zu bieten.
    „Okay, okay, ich verspreche es. Zufrieden?“
    „Aufs Hehrste.“ Sie war vielleicht verschlagen, aber sie hielt sich an ihre Versprechen.
    „Nun beobachte mich dabei, wie ich so tue, als hätte ich das verstanden.“
    „Es heißt … ach, egal.“ Ich versuchte Zeit zu schinden, das war mir klar. „Ich gehe jetzt.“
    So enthusiastisch wie jemand, der vor ein Erschießungskommando tritt, machte ich mich auf den Weg ins Haus, ein zwei Stockwerke umfassendes Gebäude, das mein Vater in der Blütezeit seiner Tätigkeit als Hausbauer errichtet hatte. Unten bestand die Fassade aus rotbraunen
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