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Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood

Titel: Alice Baker: Mein Leben in der Aryan Brotherhood
Autoren: Dennis Bauers , Johnson Carl
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zu legen. In diesem Traum komme ich in ein Zimmer, in dem sich diese vier Bullen versteckt haben. Verstehst du, diese Typen, die sich immer so hart vorkommen und dir das Leben schwer machen. Lieutenant Bowles ist auch unter ihnen. Dieser Super Cop.
    Die Schweine heulen und jammern, betteln um ihr kleines, mieses Leben. Und dann gehe ich zu ihnen und packe Bowles an seinen lockigen Haaren und ziehe ihn raus auf den Gang. Vor allen Brüder befehle ich ihm, die Hose runter zu lassen. Bowles bettelt und weint, er fleht mich an, ihn nicht zu töten. Er fängt an, von seiner Frau und seinen Kindern zu reden, hektisch und undeutlich. Er beteuert, wie sehr ihm alles, was er mir angetan hat, leid täte.
    Als seine schlabbrigen Unterhosen um seine Füße hängen, befehle ich ihm, sich umzudrehen und auf die Knie zu gehen. Und dann schiebe ich ihm meinen harten Schwanz in den Arsch. Kurz darauf, ganz plötzlich, habe ich ein Messer in der Hand und ramme es ihm immer und immer wieder in den Rücken.
    Das komische an diesem Traum ist, dass er in schwarzweiß abläuft. Bis zu dem Punkt, wo ich Bowles ersteche. Als das Blut zu spritzen beginnt, kommen die Farben in meinen Traum. Alles wird gestochen scharf, die Farben beginnen zu leuchten.
    Früher einmal habe ich von Frauen geträumt. Hübsche Frauen mit großen Titten. Ich habe davon geträumt, mit Sheila oder Debbie draußen im Park zu sein, zusammen mit unseren Kindern. Aber seit mein Vater beerdigt worden ist, träume ich wieder davon. Ich träume davon, einen fetten Bullen zu ficken und ihn dabei abzustechen. Verstehst Du, das ist ganz schön gruselig. Und ich frage mich, was ich wohl in einem Jahr träumen werde. Oder was ich träumen werde, falls man mich eines Tages doch noch entlassen sollte.

FREISPRUCH
    Anfang März 2000 erhielt ich Post von meinem Anwalt. Es gab eine weitere Anklage gegen mich und diesmal hieß die Anklage Mord in besonders schwerem Fall. Es ging um Honky, den Skinhead-Junkie, den ich in der Wüste von Nevada verscharrt hatte. Die Bullen hatten Weasels Haus durchsucht und die Waffe gefunden, mit der ich die letzten Schüsse auf Honky abgegeben hatte. Keine Ahnung, was Weasel den Cops erzählt hat; letzten Endes hatte ich die Anklage wegen Mordes auf dem Tisch. Das warf kein gutes Licht auf meinen Partner. Aber wie dem auch sei, ich brauchte einen Anwalt. Einen verdammt guten Anwalt, denn bei einem Schuldspruch stünden die Chancen gut, dass ich auf dem Stuhl landen würde.
    Nachdem man mich ins L.A. County Jail verlegt hatte und mich drei Tage lang verhörte, suchte ich nach diesem Anwalt. Es war Barry Mills persönlich, der mir einen Anwalt aus Los Angeles empfahl. Sein Name war Mark Montgomery, der gleiche Anwalt, der Barry und Tyler im Jahr 2006 vor der Gaskammer retten sollte.
    Er setzte sich mir gegenüber an den Tisch im Gesprächsraum des Bezirksgefängnisses, schaute mich fragend an und schüttelte dann den Kopf.
    „Es sieht so aus, als würden sie diesmal richtig in der Scheiße stecken. Aber vielleicht und mit viel Arbeit, kann ich einen Deal mit der Staatsanwaltschaft aushandeln. Was wäre denn ihr Ziel, Mister Johnson?“
    „Freispruch“ antwortete ich.
    „Nehmen sie mich nicht auf den Arm“ sagte er darauf.
    „Ich verarsche sie nicht, Mister Montgomery. Ich will einen Freispruch. Alles andere ist Blödsinn.“
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht zeigte mir, noch bevor er den Mund öffnete, dass er mehr als skeptisch war.
    „Wissen sie, Mister Johnson, das wollen alle meine Mandanten. Aber schauen sie sich die Fakten an. Schauen sie sich die Beweislast an. Ich habe mir ihre Akten bereits angesehen.“
    Er streckte alle fünf Finger seiner rechten Hand aus und zählte sie mit dem Zeigefinger seiner linken ab.
    „Erstens gibt es eine Zeugenaussage. Zweitens hat man ihre Fingerabdrücke auf der Tatwaffe gefunden. Drittens haben mehrere unabhängige Zeugen diese Waffe als ihr Eigentum identifiziert. Viertens hat man die Decke, mit der das Gesicht des Opfers bedeckt war als ihr Eigentum identifiziert. Und zu guter Letzt haben die zuständigen Beamten ausgesagt, sie hätten die Tat bereits gestanden. Ich sollte noch hinzufügen, dass sie ein vorbestrafter Gewaltverbrecher und bekanntes Mitglied der Aryan Brotherhood sind. Das alles macht einen Freispruch mehr als unwahrscheinlich.“
    Ich atmete kurz durch und erwiderte dann „Trotzdem bin ich dieses mal unschuldig.“
    Jetzt war ich an der Reihe, meine fünf Finger hoch zu
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