Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Rider 4/Eagle Strike

Alex Rider 4/Eagle Strike

Titel: Alex Rider 4/Eagle Strike
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
Hauptstartbahn; der Rest des Flughafens war weit über einen Kilometer entfernt. Henryk erhöhte den Schub, und das Flugzeug rollte schneller. Alex spürte ein heftiges Rucken, hörte das Heulen der Triebwerke, das sich immer weiter steigerte. Das Flugzeug wurde immer schneller.
    Cray summte leise vor sich hin; seine Augen blickten ins Leere, er schien sich in seiner wirren Gedankenwelt verloren zu haben. Aber die Smith & Wesson lag fest in seiner Hand und Alex war klar, dass Cray schon bei der geringsten Bewegung sofort reagieren würde. Yassen hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Auch er schien seinen Gedanken nachzuhängen. Vielleicht versuchte er zu vergessen, dass das alles kein böser Traum, sondern die Wirklichkeit war.
    Henryk hatte die Geschwindigkeit der Maschine weiter erhöht; sie näherten sich nun der Startbahn. Die entscheidenden Informationen hatte er in den Bordcomputer eingegeben: Gewicht des Flugzeugs, Außentemperatur, Windgeschwindigkeit, Luftdruck. Der Start würde gegen eine leichte Ostbrise erfolgen. Die Hauptstartbahn war fast 400 0 Meter lang und der Computer hatte bereits berechnet, dass das Flugzeug für den Startvorgang nur 250 0 Meter benötigen würde, da es nur sehr wenig Zuladung trug. Es würde ein sehr einfacher Start werden.
    »Flugkontrolle an Air Force One! Sie haben keine Starterlaubnis! Brechen Sie sofort ab! Wiederhole: Brechen Sie sofort ab!«
    Die Stimme des Fluglotsen klang noch in ihren Ohren nach. Henryk griff nach oben und schaltete die Funkverbindung aus. Er wusste, dass der Katastrophenfall ausgerufen worden war und dass alle anderen Flugzeuge umgeleitet wurden. Niemand durfte der Air Force One in die Quere kommen, schließlich gehörte dieses Flugzeug dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika. Schon liefen alle Telefonleitungen heiß, weil sich die verschiedenen Luftfahrtbehörden über den Atlantik hinweg gegenseitig anschrien, denn sie hatten nicht nur einen Zusammenstoß von Großflugzeugen zu befürchten, sondern obendrein auch noch einen größeren diplomatischen Zwischenfall. In Downing Street würde man in diesen Minuten den britischen Premierminister informieren. In ganz London stellten sich jetzt Beamte und Politiker dieselbe Frage: Was zum Teufel war nur los?
    E twa 10 0 Kilometer über ihren Köpfen näherten sich die acht Peacekeeper-Raketen dem unteren Rand des Weltraums. Zwei ihrer Antriebsraketen waren bereits ausgebrannt und abgestoßen worden, sodass nur noch die Rümpfe mit den Sprengköpfen und den Schutzschilden übrig blieben. Die Minuteman-Raketen und die übrigen Geschosse, die Cray abgefeuert hatte, waren nicht weit zurück. Alle hatten streng geheime und hoch entwickelte Navigationssysteme an Bord. Und ihre Bordcomputer berechneten ständig die Flugbahnen und passten sie immer wieder an. Bald würden sich die Raketen nach unten wenden und Kurs auf ihre Ziele nehmen.
    Und in achtzig Minuten würden sie auf der Erde einschlagen.
    A ir Force One rollte jetzt sehr schnell in Richtung Startbahn. Ein Stück voraus war bereits der Haltepunkt zu sehe n – die Stelle, an der die Maschine scharf wenden und die Startchecks durchführen musste.
    In der Kabine starrte Sabina Cray so aufmerksam an, als sähe sie ihn zum ersten Mal. Ihr eigener Gesichtsausdruck zeigte nichts als abgrundtiefe Verachtung. »Ich überlege, was man mit Ihnen tun wird, wenn Sie in Russland ankommen«, sagte sie.
    »Was meinst du damit?«, fragte Cray.
    »Also, ich würde eben gern wissen, ob die Russen Sie an England ausliefern oder Sie auf der Stelle erschießen, dann hätten Sie’s nämlich gleich hinter sich.«
    Damian Cray starrte sie an, als hätte sie ihm eben eine Ohrfeige verpasst. Alex’ Magen verkrampfte sich; er befürchtete das Schlimmste. Und so kam es auch.
    »Ich hab genug von diesen Kanalratten!«, schrie Cray mit sich überschlagender Stimme. »Ich hab keinen Spaß mehr mit ihnen.« Er drehte sich zu Yassen um. »Töten Sie alle beide!«
    Yassen Gregorovich schien ihn nicht verstanden zu haben. »Was?«, fragte er.
    »Sie haben mich gehört! Töten Sie die beiden!«, schrie Cray. »Jetzt sofort!«
    Das Flugzeug kam zum Stillstand, es hatte den Haltepunkt erreicht. Henryk hatte zwar ebenfalls gehört, was Cray Yassen befohlen hatte, aber er achtete nicht weiter darauf, da er mitten in den Startvorbereitungen war: Er testete Höhenruder, Landeklappen und Quersteuer. Nur noch Sekunden bis zum Start. Sobald er sich überzeugt hatte, dass das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher