Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
das den kenianischen Behörden erklären? Du hast einen ganzen Staudamm einschließlich einer Bewässerungsanlage und eines Wasserkraftwerks zerstört!«
    »Sagen Sie ihnen einfach, dass wir viele Menschenleben gerettet haben.«
    »McCain lebt noch. Er ist entkommen.«
    »Ich habe Ihnen das Gewehr dagelassen. Warum sind Sie nicht ins Camp gegangen und haben ihn erschossen?«
    »Weil ich dir hinterherfliegen musste.« Rahim schüttelte aufgebracht den Kopf. »Ich hätte dich gleich den Krokodilen überlassen sollen.«
    Es folgte eine kurze Pause. Der Propeller drehte sich noch, aber langsamer.
    »Wo sind wir?«, fragte Alex. »Was tun wir hier?«
    »Wir sind in Laikipia. Wir müssen auftanken. Dich lasse ich hier. Ich habe Kontakt zu meinen Leuten aufgenommen und sie kümmern sich darum, dass du abgeholt wirst.«
    »Und Sie?«
    »Ich werd e …«
    Weiter kam er nicht. Sein Kopf wurde zur Seite gerissen und Alex sah einen roten Sprühnebel aufsteigen. Zugleich wurde ihm bewusst, dass er einen Schuss gehört hatte. Er drehte sich um. Desmond McCain kam auf ihn zu. Er trug einen brauen Leinenanzug und hielt eine Mauser in der Hand. Alex wandte sich wieder Rahim zu. Der Agent war tot. Er war nach vorn auf die Armaturen gesunken. An seiner Schläfe klaffte ein großes Loch.
    Wut und Abscheu stiegen in Alex auf. Zugleich empfand er tiefe Trauer. Rahim war ihm trotz allem gefolgt und hatte ihn gerettet – zum dritten Mal. Alex hatte sich nicht einmal bei ihm bedanken können.
    Der Propeller blieb stehen.
    McCain stellte sich neben dem Flügel in Position. Die Pistole hatte er auf Alex gerichtet. Wie kam er hierher? Alex konnte vor lauter Schreck nicht klar denken. Dann fiel ihm ein, dass Rahim hatte tanken wollen. Vielleicht hatte McCain aus demselben Grund in Laikipia haltgemacht. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Flughafenangestellte, Touristen und Kinder in Panik wegrannten und in Deckung gingen. Sie hatten soeben erlebt, wie ein Riese mit einem silbernen Kruzifix am Ohr ohne ersichtlichen Grund einen anderen Mann erschossen hatte. Bestimmt hielten sie McCain für verrückt. Vielleicht war er das ja auch. Der Reverend schien nicht zu wissen, wo er war, oder es war ihm egal. Er hatte Alex gesehen und wollte seine Rechnung mit ihm begleichen. Nur dieser eine Gedanke beherrschte ihn.
    »Steig aus!«, befahl er. Seine Stimme klang ruhig, doch die Augen waren blutunterlaufen und flackerten und die Haut in seinem Gesicht war straff gespannt. Außerdem zitterte er ein wenig. Er versuchte es zu unterdrücken, aber die Mündung der Pistole verriet ihn.
    Alex rührte sich nicht.
    »Was wollen Sie?«, fragte er. »Ich gehe nirgendwohin und Sie auch nicht. Ihr Weizenfeld liegt auf dem Grund eines Sees. Es wird keine Seuche ausbrechen. Das Spiel ist aus.«
    »Steig aus!«, wiederholte McCain und bewegte den Finger am Abzug. Er hielt die Pistole, als wollte er sie zerquetschen.
    »Warum?«
    »Du wirst vor mir niederknien und dich ein einziges Mal wie ein normales Kind benehmen. Du wirst weinen und betteln, dass ich dir nicht wehtue. Und dann drückte ich dir die Pistole zwischen die Augen und erschieße dich.«
    »Erschießen Sie mich lieber gleich. Ich mache Ihre Spielchen nicht mit.«
    McCain senkte die Pistole einige Zentimeter und zielte auf Alex’ Beine. Alex wusste, dass die Außenhülle der Piper Cub ihn nicht schützen würde.
    »Ich kann dich auch ganz langsam töten«, sagte McCain.
    Alex nickte und sah sich noch einmal um. Niemand kam ihm zu Hilfe. Das Flugfeld war menschenleer, die anderen Maschinen standen stumm und unbewegt am Rand. Alex entdeckte jetzt auch die Skyhawk, die ihn zum Simba River Camp gebracht hatte. Aber bestimmt hatte inzwischen jemand die Polizei alarmiert – vorausgesetzt es gab in einem abgelegenen Städtchen wie Laikipia überhaupt eine.
    »Also gut«, sagte er.
    Er schnallte sich ab und stützte sich auf die Seitenwände des Flugzeugs, um auszusteigen. Dabei schaute er an der zusammengesackten Gestalt des Piloten vorbei nach vorn. Er wusste, dass Rahim eine Waffe hatte. Sie war allerdings nicht zu sehen und er konnte sie auch nicht suchen, ohne selbst erschossen zu werden. Was sollte er tun? Sein Blick fiel auf den Hebel zwischen den beiden Sitzen. Er dachte an die Gummischläuche, die mit den beiden Kunststofftanks auf den Seiten des Flugzeugs verbunden waren.
    Sicher arbeitete das System mit Druck, der mithilfe des Motors in den Tanks erzeugt wurde. Sie waren eine Stunde geflogen, also mussten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher