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Alex Rider 08: Crocodile Tears

Alex Rider 08: Crocodile Tears

Titel: Alex Rider 08: Crocodile Tears
Autoren: Anthony Horowitz
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gesprochen hatte. Er war am Ziel. Rasch warf er einen Blick über die Schulter, dann eilte er auf den Bunker zu. Bis zum Eintreffen von McCains Leuten blieben ihm noch höchstens fünf Minuten Zeit. Im Laufen schlüpfte er aus dem Rucksack und machte ihn auf. Der Betonbunker hatte eine Art Eingang, eine schmale Öffnung, die in einen Raum mit weiteren Rohren und Maschinen führte. Hier drin konnte Alex nicht gesehen werden. Und auf dem Geröll und Schutt vor dem Damm hatte er bestimmt keine Spuren hinterlassen. Mit etwas Glück fanden die Fährtenleser ihn erst, wenn es zu spät war.
    Er nahm die Bombe in die Hände. Sie zu aktivieren war kinderleicht. Genau das machte den Terrorismus ja so schrecklich – dass er sich so einfacher Mittel bediente. Alex öffnete die Glasscheibe über dem Zifferblatt der Uhr. Mit dem Zeiger ließ sich eine Zeit von bis zu sechzig Minuten einstellen. Über die seitliche Treppe brauchte er zwei Minuten bis zur Krone des Damms. Dort konnte ihm die Sturzflut nichts anhaben. Und die Kikuyu?
    Plötzlich hatte er eine Idee. Das Wasser konnte ihm gegen die Kikuyu helfen! Seine Verfolger kamen vom Tal herauf. Wenn er den Grundablass sprengte, bevor sie am Damm eintrafen, würden sie von den Wassermassen weggeschwemmt werden. Sollte etwas schiefgehen, würde er jedoch kaum Zeit haben, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Aber wenn er die Wahl hatte, entweder unter einer Million Liter Wasser begraben oder von einem Speer aufgespießt zu werden, gab er der ersten Todesart den Vorzug.
    Er stellte die Uhr auf vier Minuten ein und drückte zwei Schalter. Eine grüne Lampe leuchtete auf und die Uhr begann zu ticken. Geschafft. Alex sah sich um. Welches der beiden Rohre er nahm, war egal. Mit etwas Glück war die Explosion innerhalb des geschlossenen Raums mit seinen Betonwänden so stark, dass beide aufgerissen wurden. Er zwängte die Bombe zwischen das eine Rohr und die Decke. Jetzt musste er schleunigst von hier verschwinden.
    Er schlüpfte nach draußen und blieb abrupt stehen. Drei Kikuyu näherten sich dem Damm. Sie starrten die Mauer an, als versperrte sie ihnen absichtlich den Weg, und waren keine fünfzig Meter mehr von Alex entfernt. Sie sahen ihn sofort. Einer rief etwas, ein anderer schleuderte einen Speer, allerdings nicht weit genug. Gewehre schienen sie nicht zu haben.
    Alex lief auf eine der Treppen zu. Er hatte sie noch nicht erreicht, als an ihrem oberen Ende ein weiterer von McCains Leuten auftauchte, nach unten zeigte und etwas brüllte. Alex begriff, was geschehen war. Die Kikuyu hatten vor dem Damm tatsächlich seine Spur verloren und sich aufgeteilt. Jetzt kamen sie von allen Seiten näher.
    Er hatte einen schrecklichen Fehler begangen.
    In nur dreieinhalb Minuten würde die Bombe explodieren. Er konnte nicht mehr in den Bunker zurückkehren und die Zeit ändern – dann hätte er in der Falle gesessen und die Kikuyu außerdem auf die Bombe aufmerksam gemacht. Also musste er rasch verschwinden und zwar am besten nach oben. Wenn er hierblieb, wurde er durch die Explosion getötet oder ertrank in den Wassermassen. Die Treppe auf der rechten Seite war blockiert. Alex sah nach links. Auch dort war ein Kikuyu aufgetaucht und eilte die Stufen hinunter. Die drei Männer, die ihn entdeckt hatten, rannten ebenfalls auf ihn zu.
    Ihm blieb nur die Leiter in der Mitte.
    Er packte die erste Sprosse und begann hinaufzuklettern.

Am dritten Tag
    D ie F-4-Phantom-II-Jäger mit den Rolls-Royce Spey-Triebwerken starteten um exakt 16.4 5 Uhr Ortszeit. Donnernd hoben sie von der Piste ab und stiegen mit einer Geschwindigkeit von zwölftausend Metern pro Minute auf. Sie waren zu dritt. Auf achtzehntausend Metern Höhe angekommen, nahmen sie die klassische Pfeilformation ein und schwenkten nach Süden, Richtung Afrika. Jeder Jäger hatte sechs Raketen an Bord. Ihre Feuerkraft reichte nach Meinung der Piloten vollkommen aus, um McCains Weizenfeld in ein Inferno zu verwandeln, in dem nichts – nicht einmal eine Mikrobe – überleben würde.
    Natürlich bestand das geringe Risiko, dass durch die Druckwelle des Feuersturms einige Sporen aufgewirbelt wurden. Diese Sporen würden sich rasch ausbreiten und ihr tödliches Werk anderswo verrichten. Doch wie so oft in der britischen Politik galten einmal gefällte Entscheidungen als unumstößlich. Erwiesen sie sich später als falsch, würde man Argumente dafür finden, dass man keine andere Wahl gehabt hatte. Die Bevölkerung würde von dem Einsatz
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