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Alcatraz und die dunkle Bibliothek

Alcatraz und die dunkle Bibliothek

Titel: Alcatraz und die dunkle Bibliothek
Autoren: Brandon Sanderson
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Buch überhaupt nicht mehr von niederträchtigen Bibliothekaren die Rede sein wird, sondern das Ganze zu einer furchtbar langweiligen Geschichte ausartet, in der ein Anwalt zu Unrecht angeklagte Saisonarbeiter verteidigt.
    Was haben Nachtigallen eigentlich damit zu tun?
    Ich hob die Feuerspenderlinse auf und drehte mich zu den Schlägertypen um, die immer noch meinen Großvater bedrohten. Die Bibliothekare starrten erst auf den gefallenen Okulator, dann auf mich. Ich hob die Linse in Richtung Auge.
    Die beiden Männer nahmen die Beine in die Hand. In der Verwirrung des Augenblicks bemerkte ich gar nicht, dass es mir endlich gelungen war, die Linse zu berühren, ohne sie damit gleich auszulösen.
    Grandpa Smedry ließ sich erschöpft gegen die Wand sinken. Doch er lächelte, als er sagte: »Gut gemacht, Junge. Wirklich gut gemacht. Du bist eben doch ein wahrer Smedry!«
    Die restlichen Schläger zogen sich langsam in Richtung Tür zurück und benutzten ihre Geiseln als Schutzschild.
    »Wir sind jetzt zu zweit«, erklärte Grandpa Smedry, richtete sich wieder auf und starrte die Bibliothekare bedrohlich an. »Und euer Okulator ist am Boden. Wollt ihr wirklich, dass wir sauer werden?«
    Sie zögerten kurz, und Bastille nutzte das aus. Sie katapultierte sich in die Höhe und rammte dem Bibliothekar, der vor ihr stand, die Beine in den Rücken. Dann riss sie sich von ihren überraschten Bewachern los.
    Die anderen Schläger ließen Quentin und Sing fallen und suchten das Weite. Bastille verfolgte sie kurz und trat fluchend nach einem von ihnen, als dieser durch die Tür nach draußen stürzte. Doch dann ließ sie sie ziehen, drehte sich knurrend um und vergewisserte sich, dass Quentin und Sing in Ordnung waren. Beiden schien es einigermaßen gut zu gehen.
    Blackburn gab ein Stöhnen von sich. Kopfschüttelnd sah Grandpa Smedry auf den Dunklen Okulator hinunter.
    »Sollten wir nicht irgendetwas mit ihm … machen?«, fragte ich unsicher.
    »Er kann uns jetzt nichts mehr tun, Junge. Ein Okulator ohne Augen ist ungefähr so gefährlich wie ein kleines Mädchen.«
    »Wie bitte?«, empörte sich Bastille, die gerade damit beschäftigt war, einen der Bibliothekare, die sie vorher niedergemacht hatte, auf die Seite zu rollen. Sie nahm ihm den Schwertgürtel ab und schlang ihn sich um die Taille.
    »Bitte entschuldige, meine Liebe«, erwiderte Grandpa Smedry müde. »Das war nur so eine Redensart. Sing, würdest du mir einen Gefallen tun …?«
    Sing kam hastig zu uns rüber und stützte Grandpa Smedry. »Ah, das tut gut«, bedankte sich dieser. »Quentin, sammle alle Linsen ein, die nicht zerbrochen sind. Bastille, sei so nett und halte an der Tür Wache – in dieser Bibliothek gibt es noch andere, die sich nicht so leicht einschüchtern lassen werden wie diese Handlanger.«
    »Und was ist mit mir?«, wollte ich wissen.
    Grandpa Smedry lächelte. »Du, mein Junge, solltest dein Erbe an dich nehmen.«
    Ich drehte mich suchend um und entdeckte die Brille, die immer noch auf dem Boden lag. Ich ging hinüber und hob sie auf. »Blackburn schien enttäuscht zu sein, was die Linsen angeht.«
    »Blackburn war ein Mann, der sich nur auf eine Art von Macht konzentriert hat«, erwiderte Grandpa Smedry langsam. »Für einen Mann, dessen Fähigkeiten unauflöslich mit seiner Sehkraft verbunden sind, war er erstaunlich kurzsichtig.«
    »Ja, aber … was bewirken sie denn nun?«
    »Probier sie doch einfach mal aus«, schlug Grandpa vor.
    Ich nahm meine Okulatorenlinsen ab und setzte stattdessen die Rashid-Linsen auf. Ich bemerkte keinen Unterschied – kein erkennbarer Kraftstrom, keine überwältigenden Einsichten.
    »Worauf muss ich denn achten?«, fragte ich verwirrt.
    Grandpa Smedry drehte sich zu unserem Graduierten um und fragte: »Quentin, was meinst du dazu?«
    »Ich habe wirklich keine Ahnung«, erwiderte dieser. »Die verschiedenen Legenden sind sehr widersprüchlich.«
    Ich zuckte überrascht zusammen. »He, ich habe verstanden, was er sagt!«
    »Das ist unmöglich«, widersprach Quentin, immer noch damit beschäftigt, Linsen einzusammeln. »Ich habe mein Talent aktiviert. Für den Rest des Tages werde ich nur noch Schwachsinn von mir geben.«
    »Das stimmt nicht ganz«, beharrte ich. »Und bei all den anderen Gelegenheiten hast du auch nicht nur Unsinn geredet. Wusstest du, dass du mit deinem Talent die Zukunft vorhersagen kannst?«
    Quentin fiel die Kinnlade runter. »Du verstehst tatsächlich, was ich sage?«
    »Das habe ich
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