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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach
Autoren: Stefan Wolf
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gewachsene Luftfrachtassistent, hatte freigenommen für den heutigen Montag. Krepp fuhr den Wagen.
    Das Trio – zu dem auch Horst Lennert, der 22-jährige Sauermilchkäser, gehörte und Wildbold von Odel, der dürre Mahnschreibenkorrespondent mit seiner Neigung zur Gewalt – das Trio hatte nicht wie geplant einen Dreiseitenkipper geklaut, sondern einen ziemlich auffälligen roten Geländewagen.
    Einen Dreiseitenkipper hatten sie nirgendwo gefunden. Und der schwere Geländewagen war letztlich so gut wie jeder andere, um das Postauto zu rammen.
    Er stand auf einem Parkplatz hinter der Rundfunkanstalt. Krepp, der technisch auf Zack war, nahm ihn mit. Letzte Nacht hatte sich das zugetragen. Jetzt war der Postraub geglückt und das Trio war auf der Heimfahrt. »O Mann!«, dröhnte Odel. »Wir waren spitze.« »Unschlagbar!« Lennert strich über seinen Bürstenschnitt. Das rosige Gesicht glänzte.
    »Eine ungeheuere Beute«, nickte Krepp. Er löste eine Hand vom Lenkrad und rieb seine Stupsnase. Die Sturmhaube war eine Nummer zu klein gewesen. Sie hatte ihm die Nase platt gedrückt. Jetzt musste er ihr wieder Form geben.
    »Aber viel Gewalt war nicht drin«, bedauerte Odel. »Ist auch besser so.« Krepp knetete seinen Gesichtszinken.
    »Wird eine Heidenarbeit, alle Briefe zu lesen«, Lennert, der hinten saß, dachte an seine Tätigkeit in der Molkerei. Geistig fühlte er sich nicht davon angemacht. Sauermilch- käse und Postraub sind eben zwei Paar Stiefel.
    »Achtung!«, flüsterte Odel.
    Sie näherten sich Krepps Adresse. Dort wollten sie die Beute abladen und dann den Wagen wegbringen – in irgendein Parkhaus am anderen Ende der Stadt. Oder zum Auberger Autofriedhof, wo ungezählte ausgediente Blechkutschen rumstanden.
    »Achtung!«, wiederholte Odel.
    Auch Krepp hatte den Streifenwagen gesehen.
    Das Fahrzeug kam aus einer Seitenstraße und rollte ihnen entgegen.
    Zwei Uniformierte saßen drin.
    »Keine Sorge!«, murmelte Krepp und blickte rasch auf den Tacho. »Von dem Überfall kann noch niemand was wissen. Und dass dieser Wagen geklaut wurde, sieht man ihm nicht an. Rote Geländewagen gibt’s zuhauf. Das Kennzeichen ist entscheidend.«
    Das hatten sie ausgetauscht. Die echten Nummernschilder steckten in einer Mülltonne. Jene, die der Wagen jetzt vorn und hinten trug, waren selbst gebastelt – was man freilich nur aus unmittelbarer Nähe feststellen konnte.
    »Ich muss an diesen Jungen denken«, sagte Odel, »den Läufer. Der war verdammt schnell. Und er hat gesehen, dass die Kennzeichen mit Dreck verdeckt waren. Vielleicht war das keine gute Idee, sie zu verdrecken, damit der Postmensch nichts erkennt.«
    »Doch. Es war richtig.« Krepp sah starr geradeaus, als sie den Streifenwagen passierten.
    *
    Polizeimeister Knutlinger, der junge Krauskopf mit Schnurrbart, schielte nach links.
    »Nicht zu auffällig hinsehen«, warnte Olaf – wie Knutlingermit Vornamen hieß – seinen Kollegen Otto Bensdropp, der neben ihm saß und großäugig glotzte.
    »Meinst du wirklich, die sind’s?«, fragte Otto.
    »Na, wer sonst.«
    »Wäre ein kleines Wunder. Ist noch keine Minute her, dass von der Zentrale die Durchsage kam.«
    Über Sprechfunk war die Fahndungsmeldung an alle Streifenwagen ergangen: roter Geländewagen mit drei Männern besetzt, vermutlich im südlichen Stadtgebiet, vermeintliches Kennzeichen 34–547.
    »Warum sollen wir nicht mal Glück haben.«
    Olaf Knutlinger sah in den Rückspiegel. Der verdächtige Wagen bog links ab.
    »Er fährt in den Trautmanns-Weg«, sagte Olaf.
    Otto Bensdropp hatte den Sprechfunkhörer schon am Ohr.
    »...hier City 21. An Zentrale. Das verdächtige Posträuberfahrzeug fährt durch den Trautmanns-Weg – aus Richtung Kainzen-Straße. Wir verfolgen. Aber die Insassen haben uns gesehen. Wir werden nicht aufrücken, sondern Abstand halten.«
    Der Kollege in der Zentrale erklärte, er habe verstanden.
    Olaf wendete.
    Die Zentrale meldete sich.
    »City 21 – hören Sie? City 9,19 und 24 sind in der Nähe. Folgen Sie dem Fahrzeug. Der Trautmanns-Weg wird an der Einmündung zur Öllröder Landstraße gesperrt. Wenn das rechtzeitig klappt, sitzen die Posträuber in der Falle.«
    Olaf Knutlinger lenkte den Streifenwagen zur Ecke Trautmanns-Weg. Der ist schmal, aber enorm lang, nämlich 1100 Meter, und als Einbahnstraße ausgeschildert.
    Wegen der Enge. Grundstücke mit Gärten liegen zu beiden Seiten. Es gibt nur wenige Geschäfte. Sechs Seitenwege zweigen ab, aber die sind ausnahmslos
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