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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach
Autoren: Stefan Wolf
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freihändig fuhr, klopfte er hastig seine Taschen ab.
    Gott sei Dank! Er hatte ihn. Was mehr oder weniger Zufall war, jedenfalls nicht das Ergebnis umsichtiger Planung.
    Trotzdem!, dachte er. Ich kann rein. Damit ist der Nachmittag gerettet.
    Sein Vater, der Schokoladenfabrikant Hermann Sauerlich, befand sich auf Geschäftsreise in... jedenfalls weit weg. Genaueres wusste Klößchen nicht.
    Seine Mutter, Erna Sauerlich, besuchte eine Freundin in Pröttlweier, einem Dorf, das etwa 20 Kilometer westlich der Stadtgrenze liegt und neuerdings für frischlufthungrige Städter als Schlafstatt interessant wird.
    Ernas Freundin hatte sich bei einem Reitunfall mehrere Zehen gebrochen und die Halswirbel verstaucht, was auf einen akrobatischen Sturz schließen lässt – denn alles andere an der Reiterin war heil geblieben.
    Immerhin – der Krankenbesuch war vonnöten und Erna hatte außer einer Luxus-Bonbonniere (Schachtel) feinster Sauerlich-Pralinen auch den neuesten Tratsch mitgebracht.
    Wo die Köchin und der Chauffeur waren, wusste Klößchen nicht. Jedenfalls hatten sie frei und ihre Abwesenheit rechtzeitig bekannt gegeben.
    Noch 50 Meter befand sich Klößchen jetzt von seiner Heimatadresse entfernt.
    In der Einfahrt des Nachbargrundstücks zur Rechten stand Herr Breithamml, ein flotter Endfünfziger.
    Er trug seinen karierten Freizeithut, nuckelte an kurzer Pfeife und beäugte den Steingarten, der gleichzeitig Vorgarten war.
    »Hallo, Willi!«, rief er. »Mal wieder zu Hause?«
    »Tag, Herr Breithamml. Ja. Meine Freunde kommen auch. Wir planen eine Nachtwanderung.« Er stieg vom Rad.
    »Dann verlauft euch aber nicht. Nachts ist es dunkel.«
    »Das haben wir einkalkuliert. Tim kann anhand der Sterne unseren Standort bestimmen. So mit westlicher Breite und nördlicher Länge – oder wie das heißt.«
    Breithamml lachte. »Offenbar wollt ihr weit.« Dann kniff er die Augen zusammen und äugte wieder zwischen die Steine. »Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren mit Lumpi.« Er meinte seinen Dackel.
    »Hat er sich versteckt?«
    »Nee.Er liegt in seinem Körbchen. Aber du weißt ja, wie gern er mir das Schlüsselbund klaut. Sonst ließ er’s irgendwo im Haus fallen. Aber neuerdings wird es im Garten verbuddelt – wie ein Knochen. Ohne meine Schlüssel bin ich aufgeschmissen. Ich kann nicht an den Geldschrank, kriege die Haustür nicht auf und die Schlüssel vom Mercedes und vom Kombi sind auch dran.«
    »Uiiih!«, meinte Klößchen. »Das ist ja wie Luftmangel am Tag der Segelflieger. Nichts geht mehr. Aber wenn Sie...«
    Er hielt inne.
    Kreischend zerriss der schrille Ton einer Sirene die Mittagsstille über der Eichen-Allee.
    Aber es war keine Sirene, sondern eine Alarmanlage – der hörbare Hinweis auf Einbrecher.
    Klößchen erkannte diesen ganz besonderen schrillen Kreischton, der in den Ohren wütet und plombierte Zähne erzittern lässt.
    Es war die Alarmanlage der Villa Sauerlich.

2. Biezich und Schmerl
    Breithamml rückte die Pfeife in den anderen Mundwinkel, bückte sich und sah hinter einen kopfgroßen Stein. »Nicht zu finden«, murmelte er.
    »Herr Breithamml!«, brüllte Klößchen. »Hören Sie denn nicht? Die Alarmanlage! Bei uns wird eingebrochen!« Breithamml richtete sich auf.
    »Keine Sorge, Willi! Das hat nichts zu bedeuten.« »Waaaaaas?«
    »Der Monteur war vorhin hier. Er ist von Haus zu Haus gegangen und hat allen gesagt, dass eure Alarmanlage neu justiert werden muss. Niemand soll sich was denken, wenn sie losheult.«
    »Neu justiert? Was heißt das?«
    »Justieren bedeutet, Geräte und Maschinen auf den richtigen Gebrauch einstellen. Da! Hör mal! Jetzt ist nichts mehr zu hören. Jetzt stimmt’s sicherlich – technisch gesehen.«
    »Aha! «, nickte Klößchen. »Trotzdem packt mich die Verwunderung. Dann ist wohl doch wer zu Hause. Amalie oder Georg. Der Monteur? War das Herr Schraubkappler? Der hat die Anlage bei uns eingebaut.«
    »Ich kannte ihn nicht. Es war einer mit Vollbart, Sonnenbrille und Hut. Vom Gesicht sah man nichts.«
    »Sicherlich der Lehrling«, folgerte Klößchen messerscharf, wünschte erfolgreiches Schlüsselsuchen und verabschiedete sich.
    Wenn Amalie da ist, überlegte er, während seine Reifen die letzten Meter überrollten, soll sie mir erst mal eine anständige Brotzeit machen. Der Freitagsfisch in der Penne bestand ja nur aus Gräten. Ist lebensgefährlich – so was!
    Die Einfahrt war geöffnet.
    Vor der Garage stand ein grauer Kastenwagen.
    Klößchen schob sein Rad
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