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Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach

Titel: Alarm! Kloesschen ist verschwunden - Terror aus dem Pulverfass - Die Falle im Fuchsbach
Autoren: Stefan Wolf
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hinter die Kfz-Behausung, ließ es dort auf den Rasen fallen, marschierte zum Eingang und wollte läuten.
    Dann entsann er sich des Hausschlüssels.
    Wozu also Einlass begehren wie ein Besucher, wo doch Amalie – oder Georg – sicherlich bei dem bärtigen Monteur war, um – wie es Art der Sauerlich-Bediensteten ist – scharfäugig aufzupassen, denn wem kann man noch trauen heutzutage, was Erna immer wieder predigt, und schnell ist eine chinesische Vase unter der Jacke versteckt oder ein zusammengerollter Orientteppich unterm Mantel oder...
    Klößchen schloss auf.
    Er trat ein.
    Er trottete durch die Diele.
    Dabei dachte er angestrengt darüber nach, welche Zusammenstellung der Brotzeit am nahrhaftesten sei.
    Zum Abschluss würde er reichlich Schokolade zu sich nehmen. Das stand schon mal fest.
    Er blickte ins Kaminzimmer. Aber dort war nur sonnendurchflutete Luft.
    Im Speiseraum, im Herrenzimmer, in der Bibliothek sah es nicht besser aus.
    Also latschte er über den teppichbelegten Flur zum Terrassenzimmer, das – süd- und gartenseitig gelegen – im Erdgeschoss mit Abstand der größte Raum ist.
    Er öffnete die Tür und trat über die Schwelle.
    »Da bin i...«
    Das ...ch blieb ihm im Halse stecken.

     
    Die Terrassentür war zerschmettert. Glassplitter bedeckten den Boden. Die Alarmanlage hatte ihre Pflicht getan. Nun hatte einer der beiden die Heulvorrichtung abgeschaltet.
    Vermutlich war Baldur Schmerl das gewesen, denn er fummelte noch an Drähten herum.
    Der andere, der wie Schmerl einen Monteursanzug trug, nahm soeben den Hut ab, die Sonnenbrille und den angeklebten Vollbart.
    Oswald Biezich kam zum Vorschein. Als Beruf gab er Autoputzer an. Aber nicht in dieser Eigenschaft war er hier. Schmerl war Dachrinnenreiniger.
    Beide hatten gelegentlich für die Sauerlichs gearbeitet.
    Offenen Mundes starrte Klößchen sie an. Unbewusst nahm er wahr, dass sie Handschuhe trugen. Auf dem Tisch lagen drei oder vier wertvolle Gemälde. Vermutlich hatte Biezich die bereits von der Wand genommen, ehe er sich seiner lästigen Verkleidung entledigte.
    »Er... kennt uns.« Schmerls Stimme zitterte.
    Biezich klapperte mit dem Unterkiefer. Das war im Moment die einzige Bewegung, die ausgeführt wurde.
    Klößchen hatte Salzsäulenstarrheit angenommen. Sein Blut schien zu stocken, der Atem sowieso. Nur in seinen grauen Zellen bewegte sich was.
    Einbrecher!, dachte er – und das war absolut richtig. »Wenn... wenn er uns verrät ... «, jaulte Schmerl. Plötzlich kam Bewegung in ihn. Wie eine Riesenspinne, die sich auf eine dicke Fliege stürzt, schnellte er vor.
    Er war ein großer, dürrer Kerl mit schlechter Haltung und hängenden Schlupflidern, weshalb er immer übermüdet aussah – und meistens war er das auch.
    Jetzt also warf er sich auf Klößchen und packte ihn mit beiden Fäusten.
    »Was soll das?«, brüllte Klößchen. »Hiiiiilfe!«
    Schmerl drückte ihm eine Hand auf die Futterluke. Hand und Handschuh rochen nach Nikotin. Trotzdem biss Klößchen hinein.
    Schmerl schrie auf. »Mensch, fass mit an!«, forderte er seinen Komplizen auf.
    In den kam Leben. Er sprang herbei.
    Während Klößchen um sich trat, aber keine Schienbeine traf, wurde er von vier Fäusten gepackt.
    »Wir... wir müssen ihn mitnehmen«, keuchte Biezich. Er war gedrungen und krummbeinig. Seine Augen standen eng, die Ohren ab.
    Indem er die Faust über Klößchens Kopf schwang, herrschte er ihn an: »Wenn du schreist, Fettmops, haue ich dir Beulen an die Rübe. Klar? Keinen Ton!«
    Keinen Ton!, dachte Klößchen. Natürlich! Wozu auch? Die Sirene hat keinen Nachbarn auf den Plan gerufen. Wenn ich brülle, denken die nur, meine Stimmbänder werden justiert. Scheibenhonig, elender.
    »Lass ihn nicht los!«, sagte Schmerl.
    Er rannte zur Terrassentür, wo seine Bereitschaftstasche stand – eine Flugtasche aus Leinen, die alles enthielt, was man als Einbrecher so braucht. Schmerl hatte auch Strippe drin und eine Heftpflasterrolle.
    Klößchen sah das Zeug und ahnte Schreckliches.
    Eine Minute später hatten sie ihn gefesselt, von Kopf bis Fuß wie einen Rollschinken umwickelt. Mundtot war er auch – nämlich von Backe zu Backe mit Heftpflaster zugeklebt.
    Er konnte grunzen und knurren. Aber das drang nicht sehr weit.
    »Er wird in eine Decke gewickelt«, bestimmte Biezich. »Wir schleppen ihn zum Wagen.«

     

    »Und dann?«, fragte Schmerl.
    »Wir nehmen ihn mit.«
    »Und dann?«
    »Ja, willst du ihn vielleicht hierlassen? Damit er die
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