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Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte
Autoren: Carter Brown
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inmitten eines
vielversprechenden Bauentwicklungsgebiets für Direktoren, leitende Angestellte
und dergleichen. Es war auf zwei Ebenen gebaut, hatte eine Doppelgarage und war
von gepflegten Rasenflächen und blühenden Büschen umrahmt. Das vertraute
Gewinsel eines Rasenmähers drang mir ins Ohr, als ich aus dem Wagen stieg. Hardesty ging mir voraus zur Haustür, und als wir uns ihr
näherten, trat eine Frau unter das Vordach des Hauses nebenan und winkte zu uns
herüber.
    Ihr Haar sah aus wie eine
hübsche braune Kappe, die grünen Augen funkelten vor Vitalität. Sie trug ein
Oberteil, das nicht ganz die schweren Brüste verhüllte, und kurze Shorts, die
eng um die vollen Hüften anlagen . Ihre Beine waren
lang und wohlgeformt, wenn auch die Schenkel ein bißchen gewichtig wirkten.
    »Hallo, Mike!« rief sie mit
klangvoller Altstimme.
    »Hallo, Linda.« Hardesty winkte schlaff zurück und schloß die Haustür auf.
Ich folgte ihm in den Eingangsflur, der leicht muffig roch.
    »Meine Nachbarin, Linda
Walton«, sagte er. »Sie und Garry, ihr Mann, sind gute Freunde von uns.«
    »Ah ja?« sagte ich höflich.
    Wir landeten schließlich im
Wohnzimmer, das auf eine ziemlich unpersönliche Weise luxuriös ausgestattet
war. An der gegenüberliegenden Wand hing ein Porträt von Carol Hardesty , das ich auf makabre Weise faszinierend fand. Sie
wirkte darauf vital und lebendig, lächelte auf träge provozierende Weise, und
der Schimmer in ihren Augen verriet, daß sie eine durch und durch sinnliche
Frau gewesen sein mußte.
    »Es ist gut«, sagte Hardesty in sachlichem Ton. »Garry Walton hat es vor
ungefähr sechs Monaten gemalt. Er ist von Beruf Maler.«
    »Sie haben es hübsch hier, Mr. Hardesty «, sagte ich.
    »Um Ihre damit verbundene Frage
zu beantworten«, sagte er müde, »ich verdiene zwischen vierzig- und
fünfzigtausend Dollar pro Jahr und zahle Steuern dafür. Zusammen mit meinem
Partner, Jason Porterfield , leite ich eine
Privatdetektei.«
    » Was tun Sie?« sagte ich
langsam.
    Das verkrampfte Lächeln
erschien wieder auf seinem Gesicht. »Das Äußere täuscht häufig, Lieutenant. Ich
weiß, ich sehe aus wie Ihr freundlicher Nachbar, der Verkäufer im
Eisenwarengeschäft, aber das hat seine Vorteile.« Er machte eine kleine
wegwerfende Geste. »An unserem Unternehmen ist nichts Aufregendes. Mit
Scheidungen, vermißten Personen und dergleichen geben
wir uns nicht ab.«
    »Womit geben Sie sich dann ab?«
    »Mit Industriespionage. Wie Sie
wissen, ist das heutzutage das große Geschäft. Jason ist Elektronikexperte und
kann mit Abhörwanzen aufwarten, die allen fachmännischen Versuchen, sie
aufzustöbern, widerstehen. Ich bin derjenige, der hinter die Linien des Feindes
eindringt, wenn sich das als die einzig mögliche Methode erweist. Im
allgemeinen erwecke ich Mitgefühl bei den Leuten, deshalb vertrauen sie mir.«
    »Arbeiten Sie von einem Büro
aus?«
    »Ja, an der Cedar Avenue«,
sagte er. »Wir nennen uns Porterhard Agentur. Die
Ableitung von unseren Namen ist offensichtlich und klingt hübsch bedeutungslos.
Sie wären überrascht, wenn Sie wüßten, wie viele Firmen es scheuen, sich mit
jemand einzulassen, der sie fortwährend daran erinnert, daß sie hinter der
Konkurrenz herspionieren .«
    »Vermutlich müssen Sie sich
völlig auf Ihre Angestellten verlassen können«, sagte ich.
    »Sie meinen Virginia?« Er
nickte bedächtig. »Natürlich. Es besteht immer die Gefahr, daß sich Angestellte
auf schnelle Weise Geld verdienen, indem sie unsere Geheimnisse an die
Gegenseite verraten.«
    »Aber Virginia hat das nicht
getan?«
    »Ich glaube nicht. Sicher kann
man da natürlich nicht sein, aber in diesem Fall bin ich so gut wie sicher.
Einem Mädchen wie Virginia kommt es einfach nicht in den Sinn, sich auf diese
Weise zu bereichern.«
    »Danke für Ihre Informationen,
Mr. Hardesty «, sagte ich. »Ich werde mich wieder mit
Ihnen in Verbindung setzen.«
    »Natürlich«, sagte er. »Im
Augenblick können Sie es gar nicht erwarten, sich mit Jason in Verbindung zu
setzen, nicht wahr?«
    »Ich glaube, ich werde erstmal ein bißchen mit Ihrer Nachbarin plaudern.«
    »Mit Linda?« Er nickte. »Das
hätte ich mir denken können. Sie ist auch weiß der Himmel viel aufregender als
Jason.«
    Ich verließ Hardesty und strebte dem Haus nebenan zu. Erst nach zweimaligem Klingeln und einer
weiteren halbminütigen Wartezeit wurde die Haustür geöffnet.
    »Tut mir leid«, sagte Linda
Walton munter. »Ich war im hinteren Teil
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