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Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte
Autoren: Carter Brown
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das mit einem anderen
Revolver als ausgerechnet meinem eigenen besorgt? Mit dem von Cal
beispielsweise?«
    »Du bist ein Schnelldenker,
Al«, gab sie großzügig zu. »Aber da ich meine zukünftigen Beziehungen zu meinem
Bruder, so bald das hier alles erledigt ist, bereits
überdacht habe, bin ich auch zu dem Schluß gekommen, daß ich eindeutig die
richtige Waffe benutze.«
    »Warte einen Augenblick,
Donna!« rief Cal verzweifelt. »Er hat recht!«
    »Nein«, sagte sie ruhig. »Ich
habe recht.«
    Der Revolverlauf wandte sich
plötzlich von mir ab, und im Bruchteil einer Sekunde später wurde zweimal
abgedrückt. Beide Geschosse fuhren Cal aus nächster Nähe in die Brust, so daß er
durch das halbe Zimmer zurücktaumelte. Er muß tot gewesen sein, noch bevor er
auf den Boden stürzte.
    Das wäre eigentlich meine
Chance gewesen. Ich hätte mich in dem Augenblick, als sich der Revolverlauf von
mir abwandte, auf Donna stürzen sollen. Aber in hundert Jahren wäre ich nicht
auf den Gedanken gekommen, daß sie so etwas tun würde, und ich war völlig
perplex. Der Lauf war schon wieder auf meine Brust gerichtet.
    »Dieser Vollidiot!« In ihrer
Stimme lag nichts als Verachtung. »Er muß doch gewußt haben, daß ich ihn immer gehaßt habe.«
    Sie wich dorthin zurück, wo die
Leiche ihres Bruders auf dem Boden lag, wobei sie mich sorgfältig im Auge
behielt. Sie bückte sich, nahm die Pistole aus seiner Tasche und richtete sich
wieder auf.
    »Gloria, komm her.« Ihre Stimme
klang beinahe wie eine Liebkosung.
    Gloria stand vom Feldbett auf
und kam langsam auf Donna zu. Auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck tiefsten
Entsetzens, und ihr ganzer Körper zitterte; es war ein Wunder, daß es ihr
gelang, einen Fuß vor den anderen zu setzen.
    »Was willst du?« stotterte sie.
    »Komm nur her«, sagte Donna.
    Sie wartete, bis Gloria neben
ihr stand, dann stieß sie ihr plötzlich den Revolverlauf gegen die Schläfe.
Gloria gab einen unterdrückten Schmerzenslaut von sich und war dann ruhig.
    »Ich werde sie umbringen,
Wheeler«, sagte Donna, »wenn du auch nur Anstalten triffst, dich zu bewegen.
Und jetzt, mein Liebes «, ihre Stimme war eitel Milch
und Honig, als sie sich an Gloria wandte, »hör mir gut zu, denn ich werde dir
was sehr Wichtiges mitteilen.«
    Gloria schluckte nervös. »Ich
höre dir zu«, flüsterte sie.
    »Wir könnten miteinander ein
hübsches Leben führen, du und ich«, sagte Donna. »Zwanzigtausend Dollar als
Startkapital ist nicht schlecht. Und ich bin überzeugt, du willst im Augenblick
noch nicht sterben, jung und hübsch wie du bist. Wir brauchen lediglich der
Polizei zu sagen, Wheeler habe meinen Bruder verdächtigt, der Mörder zu sein.
Cal wußte, daß du als Zeugin gegen ihn aussagen konntest, deshalb kidnappte er
dich und brachte dich hierher. Wheeler kam zu mir und fragte mich, wo sich Cal
wohl versteckt halten könnte, und ich erzählte ihm von dieser Hütte. Ich bot
mich an, mit ihm hinauszufahren, um sie ihm zu zeigen. Als wir hier ankamen,
benutzte Cal dich als lebendes Schild und schoß den tapferen Lieutenant nieder.
Aber es glückte dir, dich von Cal loszureißen und dem tapferen Lieutenant
gelang es, ihn vor seinem eigenen Tod noch zu erschießen. Das ist eine
Geschichte, die auch den abgebrühtesten Charakteren
die Tränen in die Augen treiben wird, und die beiden Leichen können nicht mehr
das Gegenteil beweisen. Hast du verstanden?«
    »Ich möchte nicht sterben!«
flüsterte Gloria.
    »Dann werde ich dir sagen, was
du zu tun hast«, fuhr Donna fort. »Ich werde dir jetzt diese Waffe in die Hand
geben. Du brauchst sie lediglich auf Wheelers Brust zu richten und
abzudrücken.« Sie lachte leise. »Ich weiß, du wirst vernünftig sein, Liebes,
aber ich muß dir trotzdem klarmachen, daß du, falls du versuchst, statt auf
Wheeler auf mich zu zielen, sofort eine Kugel in deinem hübschen kleinen Kopf
haben wirst.«
    »Ich verstehe«, sagte Gloria
dumpf.
    »Braves Mädchen«, sagte Donna
anerkennend. Sie schob Cals Pistole in Glorias Rechte, die unter dem Gewicht
herabsank. »Nimm sie fest in die Hand, Liebes!« befahl Donna.
    Gloria nickte und hob die
Pistole wieder, so daß sie genau auf meine Brust wies.
    »Laß dir Zeit, Honey«, sagte
Donna ruhig. »Es besteht jetzt kein Grund zur Eile.« Ihre freie Hand umfaßte
fest Glorias linken Busen, und ihre Fingerspitzen begannen die Brustwarze zu
streicheln. »Hol tief Luft, halte die Waffe ruhig und dann drück ab.«
    Gloria atmete tief ein
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