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Al Wheeler und die letzte Party

Al Wheeler und die letzte Party

Titel: Al Wheeler und die letzte Party
Autoren: Carter Brown
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vielleicht.«
    Plötzlich ging hinter mir die
Tür auf, und Polnik sagte munter: »Der Sheriff ist
jetzt da, Lieutnant . Sie —«
    Judys Nerven waren zum
Zerreißen gespannt. Sie reagierte völlig automatisch. Der Schuß aus der Pistole
in ihrer Hand ging los, und die Kugel wühlte sich knapp neben Polniks Kopf in die Wand.
    Gebückt stürmte ich vorwärts,
bekam ihr Handgelenk zu fassen und drehte es rücksichtslos herum, so daß sie
aufschrie und die Pistole auf den Fußboden fallen ließ. Ich ließ auch nicht
locker, als sie mit der linken Faust mein Gesicht bearbeitete.
    »Sachte, Herzchen, sachte«,
empfahl ich ihr. »Es werden noch ein paar Wochen vergehen, bevor Sie in die
Gaskammer kommen!«
    Polnik packte ihre Arme von hinten
und hielt sie mühelos fest.
    »Man weiß wirklich nicht, woran
man mit den Weibern ist, Lieutnant «, sagte er völlig
verwirrt. »Ich habe gedacht, sie mag mich leiden!«
     
     
     

13
     
    Lavers klemmte die Zigarre fest
zwischen die Zähne und starrte mich böse an. »Das gefällt mir nicht!« sagte er
mit Bestimmtheit.
    »Und ich hatte geglaubt, Sie
würden sich freuen, Sheriff«, sagte ich in verletztem Ton. »Nur eine Leiche,
und für die können Sie mich ja schließlich nicht verantwortlich machen.«
    »Die Party war Ihr Einfall«,
sagte er brüsk. »Wenn es die Party nicht gegeben hätte, wäre das nicht
passiert.«
    »Sie meinen, dann hätten wir
nach wie vor einen ungelösten Mordfall zu bearbeiten«, sagte ich. »Sie säßen
zappelig in Ihrem Büro und machten sich Sorgen wegen des Drucks, dem Sie
ausgesetzt sein würden, sobald die Zeitungen einmal die Geschichte publik
gemacht hätten.«
    »Von zappelig kann keine Rede
sein«, fuhr er mich an. »Jedenfalls nicht so, wie das aus Ihrem Mund klingt!
Daß Ravell erschossen wurde, war völlig unnötig. Sie
hätten das verhüten müssen!«
    »Sheriff«, entgegnete ich
unüberlegt. »Sie halten mich wohl für einen Hellseher oder sonst was?«
    Sein Gesicht verzerrte sich zu
einem schrecklichen Grinsen. »Ganz recht, dafür halte ich Sie, Wheeler«, sagte
er hämisch. »Nachdem Sie den Inhalt des letzten Drohbriefes vorausgesagt haben,
den diese Manners angeblich erhalten haben soll. Miß
Jackson kam in dieser Angelegenheit zu mir. Sie wollte gern wissen, ob Ihre
Voraussagungen eingetreten seien!«
    »Na ja«, sagte ich mit
schwacher Stimme, »jedenfalls reichte meine mediale Veranlagung nicht aus, um Ravells Tod vorauszusagen.«
    »Aber den Inhalt des Briefes
haben Sie Wort für Wort gewußt«, fuhr Lavers gefühllos fort, »bevor Sie ihn überhaupt gesehen hatten! Das nenne ich Spürsinn
— wie machen Sie das eigentlich?«
    »Der Lieutnant ist wirklich gescheit«, stellte Polnik stolz fest.
»Ich konnte mir erst auch nicht denken, weshalb er —«
    » Polnik !«
unterbrach ich ihn schnell. »Sie brauchen dem Sheriff nicht extra zu verraten,
weshalb ich diese Party haben wollte — ich möchte, daß meine Schwäche für
Cognac Napoleon ein Geheimnis bleibt.« Ich schleuderte ihm mörderische Blicke
zu, aber da sah ich, daß ich mir keine Sorgen mehr zu machen brauchte. Die
Erwähnung des Cognac hatte ins Schwarze getroffen — er würde den Mund halten —,
sofern ich ihn nicht verriete.
    »Was wollten Sie sagen,
Sergeant?« fragte Lavers hoffnungsvoll.
    »Wie bitte, Sheriff?« Polnik blickte ihn unschuldig an.
    »Sie sagten etwas, daß Wheeler
gescheit sei. Sie hätten erst auch nicht verstanden — was denn?«
    »Ach — das!« sagte Polnik gedehnt. »Ich konnte mir nicht erklären, weshalb er
eine Party veranstalten wollte — wie er Ihnen ja selbst gesagt hat.«
    Lavers murmelte etwas Unfeines in
seinen Bart, und Polnik zuckte zusammen.
    »Das wär’s also, Sheriff«,
sagte ich. »Falls Sie mich nun nicht mehr brauchen, werde ich —«
    »Nein, ich brauche Sie nicht
mehr, Wheeler«, sagte er resigniert. »Wie gewöhnlich werde ich das
Durcheinander in Ordnung bringen müssen, das Sie zurückgelassen haben. Was ist
mit den anderen draußen?«
    »Ich sehe keinen Grund, warum
man sie festhalten sollte, Sir«, sagte ich.
    »Was ist mit Luther und seinem
gestrigen Mordversuch an Ravell ?«
    » Ravell wird keine Anklage erheben«, sagte ich. »Und Luther hat herausgefunden, daß
Harkness ihn nicht betrügen wollte, deshalb glaube ich, brauchen Sie sich keine
Sorgen mehr zu machen, Sir.«
    »Großartig!« sagte er
verdrossen. »Wheeler siegt auf der ganzen Linie, und die Welt ist wieder völlig
in Ordnung!«
    Ich machte mich
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