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Al Wheeler und die letzte Party

Al Wheeler und die letzte Party

Titel: Al Wheeler und die letzte Party
Autoren: Carter Brown
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Freunde — oder was sonst?«
    »Ich halte das für das
Einfachste«, sagte ich. »Können alle ohne Schwierigkeiten hier übernachten?«
    »Es fehlt nur der Portier, und
das Haus ist wie ein Hotel«, sagte sie. »Das ist kein Problem. Ich muß nur
darauf achten, daß Rudi in der Nacht die richtige Zimmertür findet!«
    »Na, großartig«, sagte ich.
»Gehen wir endlich, damit ich Ihrer freundlichen Einladung zu einer Stärkung
Folge leisten kann.«
    Wir gingen zur Haustür, und eben,
als wir hineingehen wollten, packte sie mich am Arm.
    »Nur noch eins, Lieutnant «, sagte sie leise. »Ich verlasse mich darauf, daß
Sie dafür sorgen, daß ich am Leben bleibe!«
     
     
     

12
     
    Glauben Sie nie, daß Sie sich
Ihrer Sünden erfreuen könnten — Sie müssen sie jedesmal abbüßen. Ich mußte zusammen mit Polnik das Zimmer
teilen, das Barbara Arnold bewohnt hatte.
    Er stand vor dem Schreibtisch
und blickte auf die Schreibmaschine. »Sie haben doch all die Leute
hierhergeholt, weil Sie sie verdächtigen. Stimmt’s?«
    »Hundertprozentig. «
    »Aber Sie haben den Brief doch
selbst geschrieben«, sagte er langsam. »Das verstehe ich nicht, Lieutnant .«
    »Ganz einfach«, erklärte ich
ihm. »Ich habe noch eine Überraschung auf Lager, falls niemand die Manners umbringt, werde ich es tun.«
    »Und wer wird dann verhaftet?«
fragte er beharrlich.
    »Darüber habe ich mir
eigentlich noch keine Gedanken gemacht«, sagte ich. »Vermutlich der, der am
ehesten in Frage kommt.«
    Er beobachtete mich wachsam aus
den Augenwinkeln heraus. »Manchmal wünsche ich wirklich, Lieutnant ,
ich wüßte genau, daß Sie nur Spaß machen.«
    »Trinken wir noch was vor dem
Abendessen«, sagte ich munter. »Es wird eine lange Nacht werden.«
    »Ja.« Sein Gesicht hellte sich
auf. »Sie sollten mal diesen Cognac versuchen, Lieutnant !«
    »Sie sollten lieber versuchen,
die Finger von diesem Cognac zu lassen«, entgegnete ich. »Sonst finden Sie sich
plötzlich hinter Gittern wieder.«
    Ich verließ das Zimmer, schloß
die Tür hinter mir und ging durch das Haus. Als ich mich dem Schwimmbadraum
näherte, hörte ich plätschernde Geräusche und sah im Geiste schon die nächste
Leiche neben dem Schwimmbecken liegen.
    Zwei Sekunden später wußte ich
jedoch, daß ich mir keine Gedanken zu machen brauchte — die Leiche war quicklebendig,
trug den bewußten spärlichen Bikini und schwamm durchs Becken.
    »Du wirst dich zum Abendessen
verspäten«, sagte ich. »Und wer weiß, wann du wieder Gelegenheit haben wirst,
etwas zu essen!«
    Sie legte sich auf den Rücken
und trieb mit halbgeschlossenen Augen friedlich dahin. »Wen kümmert das schon«,
sagte sie gleichgültig.
    »Dir sollte es etwas
ausmachen«, entgegnete ich. »Du weißt ja, was geschieht, wenn du hungerst —
alle diese prächtigen Kurven flachen ab.«
    Sie rümpfte verächtlich die
Nase und durchschwamm mit einem einzigen geschmeidigen Stoß das Becken, bis sie
die Wand erreichte, die das Becken vom Strand trennte. Sie zog sich hoch und
stellte sich auf die Betonmauer. Dann legte sie den Kopf zurück und schüttelte
ihn, so daß das Wasser nach allen Seiten spritzte.
    »Warum kommst du nicht mit
herein, Al Bauer?« fragte sie. »Das Wasser ist prima!«
    »Ich bin gerade auf dem Weg,
mich innerlich zu erfrischen«, erklärte ich. »Ich bin unterwegs zur Bar.«
    »Du kannst mir schon mal einen Teufelskuß mixen«, sagte sie. »Noch ein Sprung hinein, dann
reicht’s mir.«
    Sie streckte sich, um ins
Wasser zu springen, und trat einen Schritt zurück, ohne zu bedenken, daß sie
auf einer schmalen Mauer stand. Alles kam so überraschend, daß ich keine Zeit
hatte, sie zu warnen. Die Mauer war schmal und ihr Fuß schwebte in der Luft —
so ließ es sich nicht vermeiden, daß sie das Gleichgewicht verlor und ganz
plötzlich meinen Blicken entschwand. Ich hörte den Plumps, als sie draußen auf
dem Sand aufschlug, und ich hoffte nur, daß sie sich nichts gebrochen hatte.
Etwa fünfzehn Sekunden später tauchte ihr Kopf wieder auf dem Rand der Mauer
auf.
    »Du hättest mich wenigstens
warnen können!« sagte sie voller Bitterkeit.
    »Es ging alles zu schnell«,
sagte ich. »Ehrlich.«
    Sie kletterte herauf und
stellte sich wieder auf die Mauer — von oben bis unten mit feinem Sand bedeckt,
der hartnäckig an ihrem nassen Körper klebte.
    »Sieh mal — wie ich aussehe«,
sagte sie — was nicht zu übersehen war. »Ich werde mich duschen, um mich zu
säubern.«
    Sie hüpfte von der
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