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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene
Autoren: Carter Brown
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ihr jetzt noch bleibt, und das ist sowieso kein großer Aktivposten
für sie.«
    »Sie haben recht«, sagte er
zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Vermutlich sollte ich mich bei
Ihnen bedanken, Lieutenant, aber es fällt mir im Augenblick ziemlich schwer.«
    »Es genügt, wenn Sie die Sache
mit dem >Lieutenant< nicht vergessen«, sagte ich kalt.
    »Natürlich«, murmelte er.
»Darum werde ich mich als erstes kümmern.«
    »Ich überlasse es Ihnen, Henry
loszuwerden«, sagte ich. »Aber bringen Sie ihn ja nicht um, denn das würde
bedeuten, daß ich zurückkommen muß — und ich habe von Ihnen und diesem Haus
hier auf Lebenszeit die Nase voll.«
    »Ich werde mir Henrys wegen
schon was einfallen lassen.« Er grinste gehässig. »Was ganz Hervorragendes.«
    »Einstweilen habe ich einige
Ihrer Geschäftspläne durchkreuzt und möglicherweise auch Ihre Heiratspläne
bezüglich Avril Lawrence«, sagte ich. »Und falls Sie sich Gedanken über Barbie
machen, die ist im Augenblick bei einer von Artie Klugers Partys und schläft mit jedem, der mal zufällig an ihr vorüberkommt. Ich erwähne
das nur, um Ihnen klarzumachen, daß ich Sie nicht ausstehen kann, Sloan, und
daß es mir zuwider wäre, wenn Sie mir gegenüber andere Empfindungen hegen
sollten.«
    »Sie werden noch vor Mittag
wieder Lieutenant sein«, sagte er steif. »Das schulde ich Ihnen jedenfalls.
Aber mehr nicht, oder?«
    »Sie haben ja so recht«, sagte
ich.
     
    Jamie schickte mir durch Boten
einen Brief. Alles, was ich gesagt hatte, hatte den Nagel auf den Kopf
getroffen. Er hatte die Gorillamaske getragen, während er es mit seiner
Freundin trieb, denn darauf standen sie nun mal beide. Aber er war so wütend
gewesen, als ich ihn dabei gestört hatte, daß er auf mich losgegangen war. Als
die anderen Leute eintrafen, sahen sie nur, wie ich ihn anscheinend nach Strich
und Faden verdrosch, ohne zu wissen, was vorangegangen war. Seine Freundin
hatte ihm beigestanden, weil sie Angst vor dem hatte, was ihm sonst zustoßen
konnte. Jamie entschuldigte sich für die Ungelegenheiten, die er mir
möglicherweise bereitet hatte, und angesichts der Umstände hätten er und seine Freundin
sich entschlossen, die Stadt zu verlassen und für lange Zeit nicht mehr zurückzukehren,
wenn überhaupt je. Diese Aussage war ordnungsgemäß mit sehr respektablen
Zeugenunterschriften versehen, die sofort nachprüfbar waren. Also wurde ich,
wie Sloan versprochen hatte, um die Mittagszeit desselben Tages wieder in mein
Amt als Lieutenant der Polizei eingesetzt, und es war so, als wäre es niemals
anderes gewesen. Lavers glaubte das ganze nicht, aber er konnte nichts weiter
tun, als irgendwas vor sich hinzubrummen, das ich als Entschuldigung hätte
auffassen können, sofern ich über ein Supergehör verfügt hätte. Und damit hatte
es sich. Aber ich spürte, was in ihm vorging. Irgendwie vermutete er finster,
daß ich mich unbemerkt an Jamie herangemacht hatte, und nun lag die Leiche des
armen Jungen wahrscheinlich in Gesellschaft der seiner Freundin irgendwo auf
dem Grund einer Schlucht. Mir war es völlig egal, was Lavers glaubte, so lange
er nur nichts beweisen konnte.
    Eine Zeitlang dachte ich daran,
Sloan anzurufen und mich genau zu erkundigen, was er mit Henry angestellt
hatte. Am Ende überlegte ich es mir anders, denn wenn er mir das als
wiedereingesetztem Lieutenant tatsächlich erzählt hätte, so hätte ich
möglicherweise etwas unternehmen müssen. Annabelle Jackson war erleichtert über
meine Rehabilitierung, wenn auch nicht wirklich erfreut. Doc Murphy gab, als er
mich traf, ein paar Grunzlaute von sich, mit denen ich nicht viel anzufangen
wußte. Lavers war, wie gesagt, voller Zweifel, und Captain Drummond mit
Sicherheit enttäuscht. Aber man kann nicht alles auf einmal haben.
    Es war in gewisser Hinsicht
nach all den Aufregungen ein langweiliger Tag. Kein neuer Mord, der mich
bewogen hätte, wieder wirklichen Dienst zu machen. Ich kam am späten Nachmittag
nach Hause und suchte aus einem plötzlichen Impuls heraus Artie Klugers Nummer im Telefonbuch, um ihn anzurufen. Seine
Stimme klang, als flöge er irgendwo tief über Catalina Island dahin.
    »Barbie?« fragte er. »Ja, die
ist noch hier. Ich muß Ihnen eines sagen, alter Freund, diese Mieze ist
wirklich eine Wucht. Sozusagen einmalig. Ihr Ruhm hat sich herumgesprochen, und
die Leute kommen von nah und fern. Sie stehen bereits Schlange, und sie scheint
bis jetzt noch nicht mal müde zu sein.«
    »Wie nett«,
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