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Al Wheeler und das Callgirl

Al Wheeler und das Callgirl

Titel: Al Wheeler und das Callgirl
Autoren: Carter Brown
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war, die halb auf dem Gang, halb im hinteren
Zimmer lag. Dann beugte er sich hinab — vermutlich um nachzusehen, ob Dana tot
sei. Da schlich ich mich hinter ihm an und-« Er zuckte ausdrucksvoll mit den
Schultern. »Das spielt ja jetzt wohl keine Rolle mehr, Lieutenant, wie? Aber
wenn ich gewußt hätte, daß er ein Bulle ist!« Er schüttelte den Kopf.
    »Ich habe Sie noch nie zuvor in
meinem Leben gesehen«, wiederholte Cordain, und es klang beinahe
selbstzufrieden.
    »Lieutenant?« Fishers Augen
waren noch dunkler, als er mich ansah. »Das, was ich über Hal gesagt habe — er
war es wirklich, der mich angewiesen hat, Dana umzubringen. Reicht das fürs
Gericht? Ich meine, ich habe doch vor zwei Bullen und einem netten jungen
Mädchen ausgesagt ?«
    »Klar«, log ich. »Wir können
alles beeiden, was Sie gerade gesagt haben .«
    »Hast du gehört, Hal ?« sagte er triumphierend. »Nun bleibt dir gar nichts
anderes übrig, als zu mir zu halten .«
    »Du verdammter, blöder Idiot«,
sagte Cordain, und seine Stimme hatte etwas Schrilles, was immer deutlicher
wurde, als er weiterredete. »Ich habe alles in meinem Leben verloren, was ich
mir je gewünscht habe! Bildest du dir ein, es ist mir die Mühe wert, jetzt noch
davonzulaufen? Wohin denn? Und wozu?« Er schüttelte entschieden den Kopf. »Ich
bleibe hier sitzen, denn was immer noch geschieht, für mich spielt es keine
Rolle mehr. Ich bin bereits tot .«
    »Du hinterhältiger Drecksack !« brach es aus Fisher heraus. »Du hast mich überhaupt erst
in diese Schweinerei hineinmanövriert. Jetzt hilfst du mir gefälligst raus !«
    »Du hast eine Pistole, also
benutze sie«, sagte Cordain hämisch. »Tu dir selbst einen Gefallen, Lou, und
jag’ dir eine Kugel durch deinen dicken, hirnlosen Schädel !«
    Fishers Augen schienen für
einen Moment zu glühen wie brennende Kohlen, dann verzerrte sich sein Gesicht
vor Wut. Die Waffe in seiner Hand knallte — und knallte immer weiter. Die erste
Kugel fuhr Cordain in die Schläfe, und er stürzte seitlich von seinem Stuhl.
Noch drei weitere Geschosse gruben sich in seinen zuckenden Körper, dann hörte
Fisher auf.
    »Fallen lassen !« sagten Stevens und ich gleichzeitig.
    »Ach zum Teufel«, sagte er
schwerfällig. »Ich habe schon einen Bullen umgebracht. Was spielt das denn für
eine Rolle ?«
    »Sie haben ganz recht, Lou«,
flüsterte ich. »Was zum Teufel spielt es wirklich für eine Rolle? Es war mein
Partner, den Sie in der Hütte droben in den Hinterkopf geschossen haben. Auch
wenn Sie Ihre Pistole fallen lassen, werde ich Sie wahrscheinlich umbringen .«
    »Der Lieutenant ist wie immer
ein ausgemachter Spaßvogel, Fisher«, mischte sich plötzlich Stevens in
schroffem Ton ein. »Also lassen Sie die Pistole fallen, bevor ich bis drei
gezählt habe, dann bleiben Sie am Leben. Dreieinhalb kommt erst nach Ihrem Tod .«
    Fisher ließ die Waffe fallen,
bevor bis zwei gezählt worden war, und ich löste behutsam meinen steif
gewordenen Zeigefinger vom Abzug des Achtunddreißigers. Dann setzte die
Reaktion ein, Fishers Knie gaben plötzlich nach, und er brach auf dem Boden
zusammen. Ich sah mich um und stellte fest, daß Wanda verschwunden war. Dann
tauchte ihr Kopf vorsichtig hinter der Bar auf.
    »Ist alles vorbei ?« erkundigte sie sich nervös.
    Stevens grinste mir zu, dann
wurde sein Gesicht nüchtern. »Es tut mir leid, daß ich Ihnen
dazwischengepfuscht habe, Lieutenant .« Seine Stimme
klang verlegen. »Ich dachte nur irgendwie, daß Sergeant Polnik es so nicht
gefallen hätte .«
    »Sie hatten recht«, sagte ich.
»Das war einer der Gründe, weshalb ich Sie heute abend bei mir haben wollte — für den Fall, daß ich
das einen Augenblick vergessen könnte. Und so war es auch .«
    Ich sah in die riesigen, noch
immer starr blickenden haselnußbraunen Augen. »Stehen
Sie nicht rum, Wanda, schenken Sie uns was zu trinken ein .«
    »Da ist noch was, Lieutenant .« Stevens’ Stimme klang nach wie vor verlegen. »Vermutlich
geht es mich nichts an, aber ich konnte nicht umhin mitanzuhören, wie Sie sich
heute früh für Sergeant Polniks Tod verantwortlich fühlten. Sie behaupteten,
alles sei Ihre Schuld, weil Sie vergessen haben, ihn zu warnen, daß
möglicherweise zwei Männer in der Hütte sein könnten. Aber das, was dann
wirklich geschehen ist, konnte keiner voraussehen. Fisher geriet in Panik,
brachte Dana um und rannte in den vorderen Raum, um sich zu verstecken. Die
Schüsse veranlaßten den Sergeant, in die Hütte
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